vonAchmed Khammas 16.12.2006

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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…zwischen den weißgekleideten sunnitischen, und den schwarzgekleideten schiitischen Scheichs. Allen Erschütterungen zum Trotz. Man nennt es Hoffnung.022 sunniten schiiten moscheen.jpg

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kommentare

  • ¡Buenas noches! Datenscheich,

    du schriebst: „Alois Brunner übrigens kannte ich aus Damaskus persönlich – seltsame Biographien hat man hier auf diesem Planeten… DAS sage ich dir !!!“

    Wie jeder Mensch, trage ich sowohl die Anlage von Dr. Jekyll in mir, genauso wie die von Mr. Hyde, und es hängt oft von sehr vielen Zufällen ab, welche Anlage davon, in welcher Stärke, zum tragen kommt.

    Es lebten mal zwei Schwestern in Deutschland, die eine geht nach Hollywood und wird ein gefeierter internationaler Star, die Rede ist von Marlene Dietrich – und die andere betreibt eine Kneipe für KZ-Wächter.

    Bei Kleist steht unsere Insel als Ort des Liebesverrats im Mittelpunkt, bei Anna Seghers sind es die traumatischen Erfahrungen des Verrats der Ideen der Französischen Revolution durch Hitler-Deutschland und Stalin, und bei Heiner Müller ist es der Verrat ALLER bisherigen Revolutionen.

    Diese Karibik-Insel ist in der europäischen Literatur die Insel des „Verrats“.

    William Golding, der Autor von “Herr der Fliegen”: “Als ich einmal erkannt hatte, daß die Menschheit krank ist, nahm ich alle meine Gedanken in Anspruch. Ich suche diese Krankheit und finde sie am für mich zugänglichsten Ort – in mir selbst. Ich erfahre in diesem Teil unsere allgemeine menschliche Natur, die wir begreifen müssen, anders wird es unmöglich sein, sie unter Kontrolle zu halten.”

    Dieser Ort des Verrats, „meine Insel“, liegt aber in mir selbst, und es ist der für mich UNzugänglichste Ort, denn die Wahrheit über dich erfährst Du erst im Moment der Prüfung.

    Es reicht nämlich nicht aus in den Spiegel zu gucken, darin erkennst du immer nur dein seitenverkehrtes Spiegelbild, du mußt schon, wie bei Oscar Wilde im Bildnis des Dorian Gray, auf den Dachboden steigen, da liegt dein Bildnis, da erkennst du die Narben.

    Hier in deinen blog, bin ich el patio…….. aber es geht in meinen kleinen Anmerkungen immer auch um meine eigene „Verlogenheit“, nicht nur um die einer Exfraktionsvorsitzenden der Grünen, oder eines Herrn Beck und ich bin der Pudel, Ba’alzevuv, Beelzebub, der Mephistopheles, der Kern des Pudels, …..der Geist der stets verneint, aber auch Baal, der saufende, hurende Macho, aber auch………….

    Kennst Du zufällig den Roman „Stella“, von Peter Wyden ?

    Stella Goldschlag war blond, schön und verführerisch. Sie war vielseitig begabt und zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land hätte sie eine glänzende Karriere gemacht. Doch Stella war Jüdin und lebte in Deutschland, Zwangsarbeit, ein Leben im Versteck, Verhaftung, Folter und schließlich ihre Bereitschaft, versteckt lebende Juden an die Gestapo zu verraten.

    Peter Wyden hat über seine ehemalige Klassenkameradin nicht zu Gericht gesessen, er führt uns die Abgründe, die in uns allen schlummern vor Augen. Der Roman liest sich wie ein Krimi.

    Zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land wäre aus Alois Brunner vielleicht ein netter Dorfpolizist geworden…………

    ¡Hasta luego!

    El Patio

    ——–

    Der Datenscheich:

    Wenn man zwei Spiegel zu einer 90° Ecke zusammenschiebt, kann man sich selbst sehen – so wie einem die anderen sehen (und nicht mehr seitenverkehrt!). Ist zwar noch kein Blick auf die Insel im Innern, aber immerhin schon mal ein Anfang der ‘Ent-täuschung’.

    Ich liebe die SF-Sparte der ‘Parallelwelt’-Geschichten. Nach dem Motto, was wäre, wenn… z.B. Hitler den Krieg gewonnen hätte. Alleine DARÜBER gibt es mehrere Dutzend Bücher, und eines des besten ist (das in Deutschland unglaublicherweise indizierte Buch) “Der stählerne Traum” – in dem A.H. recht früh in die USA auswandert und dort ein gefeierter Comic-Zeichner wird. In seinem Nachlaß findet man dann einen von ihm geschriebenen SF, in dem er seine ‘Vision’ der Dinge darstellt.

    Ich selbst arbeite schon seit Jahren sporadisch immer wieder an einem Roman (Arbeitstitel ‘1830’) – bei dem es ebenfalls um ein ‘was wäre wenn…’ geht, denn manchmal sind es in der Geschichte wirklich einzelne Momente, Situationen, Personen – die den Weg des Künftigen bestimmen (und in einer zweiten Sparte – den Zeitreise-SF’s – deshalb diverse Probleme zu bewältigen haben).
    Die von dir genannten Bücher kenne ich nur vom Hörensagen, meine literarische Bildung ist eher prekaritativ… bzw. zu 99% auf SF’s fixiert. Aber wenigstens DIESE Einseitigkeit in meiner Biografie ist mir bewußt 😉

    Ach ja, noch etwas – meine realistische Ader sagt mir (ich glaube nach Kant), daß wir in der bestmöglichen aller denkbaren Welten leben… oder meinst du, solche Typen wie wir hätten unter einem globalen-NS Staat eine Chance gehabt?! Befremdlich finde ich dabei nur das ‘denkbar’… denn das stimmt NICHT! Denn bessere Welten kann ich mir sogar gleich reihenweise vorstellen… aber bei der Umsetzung hapert’s halt.

    Abgesehen davon, daß ich als tief gläubiger Mensch schon längst bemerkt habe, daß Gott, die Natur, die Evolution (oder wer sonst auch immer) bislang noch immer dafür gesorgt hat, daß NIEMALS eine einzige Macht den ganzen Planeten beherrschen konnte. Damals nicht, heute nicht, und morgen aller Voraussicht nach auch nicht… und das ist doch tröstlich, oder?! 😉

  • Leute kanntest Du… . Habt Ihr die Kohle bekommen?

    Der Datenscheich:

    Nee… er hat von der Reise Abstand genommen – und viele sagten wohl ‘leider’…

    Die syrische Regierung behauptete ja immer, ein Ausländer mit diesem Namen sei weder bekannt noch im Land. Dabei wußten sie wahrscheinlich nur zu gut, daß seine Anwesenheit Israel maßlos ärgerte. Andererseits schützen sie ihn aber auch nicht so gut, daß ihn die zwei Bomben nicht erreicht hätten. Wobei Israel gleichzeitig steif und fest behauptet, mit diesen Anschlägen nichts zu tun gehabt zu haben. Aber wer käme denn sonst überhaupt noch infrage?! Die Syrer selbst wohl kaum, wenn es ein kleiner Autounfall auch getan hätte, schließlich existierte der Mann offiziell ja gar nicht. Aber er hatte Gastrecht – und da hat wohl selbst der grimmigste ‘Orientale’ seine ethischen Skrupel… 😉
    Ich denke, man hätte gar nichts gegen einen erfolgreichen Anschlag einzuwenden gehabt, solange sich bloß ‘der Feind’ nicht (nachweislich) damit brüsten könnte.

  • Weitere Fragen über Fragen Señor jhp,

    „Ich fragte übrigens wieder danach, wie Sie (gemeint ist der Datenscheich) es sich erklären, dass sich Neonazis und ihr palästinensisch/iranischen Freunde so fantastisch verstehen – von damals bis heute?“

    Und wie erklären Sie sich, Señor jhp, dass die aktive Beteiligung am Massenmorden im unterjochten Osteuropa so etwas wie ein Empfehlungsschreiben war, um beim BND unter Generalmajor Reinhard Gehlen anheuern zu können.

    So wandelten sich die beiden SS-Offiziere Emil Augsburg und Franz Alfred Six von Leitern mobiler Mordkommandos im Osten zu Experten für Ostemmigranten.

    Für Walter Kurreck und Konrad Fiebig, die eine einschlägige Vergangenheit in den so genannten Einsatzgruppen hatten, die hinter der Front Hunderttausende von Juden abschlachteten, hatte die Organisation Gehlen ebenso Verwendung wie für Hans Sommer, der als Obersturmbannführer in Paris Synagogen hatte abbrennen lassen.

    Schnell bevölkerten ehemalige SS-, und SD (Sicherheitsdienst)-Leute sowie ehemalige Gestapo (Geheime Staatspolizei)-Beamte, viele von ihnen als Kriegsverbrecher gesucht und mit Kriegsende untergetaucht, das ehemalige SS-Ausbildungszentrum in dem Münchner Vorort Pullach, dem Sitz des BND.

    Ihren Führer hatten diese Nazis zwar verloren, aber ihre Gesinnung durften sie behalten und so entwickelten sie eine wunderbare Freundschaft mit ihren neuen Kollegen vom CIA und ihren amerikanischen Mentoren vom US-Militär.

    Weitere hohe SS-Führer, die im neuen Amt Blitzkarriere machten, waren der ehemalige Gestapochef für Südosteuropa Willy Krichbaum oder der ehemalige Gestapochef von Kiel, Fritz Schmidt. Alois Brunner schließlich, Adjutant von Adolf Eichmann, dem Organisator des Judenmords, wurde Gehlens – illegaler – Mann in der syrischen Hauptstadt Damaskus und machte sich dort einen Namen in der Ausbildung von Folterspezialisten.

    Hitlers Generalmajor Reinhard Gehlen leitete den BND bis 1968, ein hochgeschätzter Demokrat und Verteidiger christlicher Werte, bis,….. ja bis im Jahr 1979: das braune Hetzblatt “Nationalzeitung” einen Briefwechsel seines Verlegers Gerhard Frey – zugleich Chef der rechtsextremen deutschen Volksunion DVU – mit dem ersten Geheimdienstchef der Bundesrepublik Deutschland – veröffentlichte.

    Auch dieser Briefwechsel legte Zeugnis ab von einer unzerbrechlichen Freundschaft unter Gleichgesinnten.

    Freunde, überall Freunde! Wie viele Tote haben diese Freunde auf dem Gewissen, Señor jhp?

    Atentamente,
    – El Patio

    ———

    Der Datenscheich:

    Lieber El Patio – ich möchte dich zu Beginn darauf hinweisen, daß der anonyme Besucher ‘jhp’ es geschafft hat, auf der SPAM-Liste zu landen. Ich will schließlich nicht mit dem Vorwurf konfrontiert werden, ihn zu ‘zensieren’! SO landen seine Einträge automatisch im Mülleimer, ohne daß ich sie überhaupt zu sehen bekomme. Falls es jemand interessiert: Seine Kommentare erreichten dermaßen hohe literarische Qualitäten, daß meine eigenen  Elaborate ihnen gegenüber derart abfielen, daß ich es als Blog-Autor einfach nicht mehr ertragen habe… (und geblendet vor einem Monitor zu sitzen, ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei…!)

    Alois Brunner übrigens kannte ich aus Damaskus persönlich – wenn ihm meine Mutter zu Weihnachten einen Kuchen gebacken hat und wir ihm diesen vorbei brachten. Durch zwei Mossad-Bomben hatte er Gehör und Augenlicht fast vollständig verloren – und von den 10 Finger hatte er zum Schluß nur noch zwei oder drei… jedenfalls reichte es weder für Stollen noch für Plätzchen. Inzwischen ist er sicherlich tot, denn eines Tages war er aus Damaskus verschwunden, und danach haben wir nie wieder von ihm gehört. Als Kind fand ich ihn eine Mischung aus grauselig und freundlich – so wie wohl alle Monster auf Kinder wirken… als ich älter wurde, kam er mir nur noch wie ein ziemlich armes Schwein vor. Einmal wollte er in den Libanon reisen, worauf ihm mein Vater sagte, daß er dann innerhalb von 24 Stunden in Tel Aviv landen würde. Und da eine große Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt war, bot ihm mein Daddy an, ihn nach Beirut zu begleiten, damit dann wenigstens er dieses Geld kassieren konnte und Brunner nicht ‘umsonst‘ auf dem Anklagestuhl landet, auf dem schon vor ihm Eichmann gesessen hatte.

    Seltsame Biographien hat man hier auf diesem Planeten… DAS sage ich dir… !!!

  • ¡Buenos días! Datenscheich,

    erinnert etwas an diese beiden wackligen Türme in New York. Aber das, was die beiden Herren da treiben, verstößt eindeutig gegen die Regeln! Das Spiel heißt „divide et impera“ und nicht Friede, Freundschaft, Eierkuchen………….

    En vivo, desde el barrio La Puya
    – El Patio

    ———

    Der Datenscheich:

    Nur gut, daß unser Mullas und Scheichs kein Latein können. Und daß noch immer die Überzahl von ihnen renitent auf Eierkuchen stehen 😉

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