vonAchmed Khammas 17.12.2006

Der Datenscheich

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China wirft eine „Trillion“ US-Dollar auf den Markt

Von Michael George am 17.12.2006

Gegenwärtig überstürzen sich die Meldungen aus den USA: China startet einen Großangriff auf den maroden Dollar.

Ich gebe hier neben eigenen Einschätzungen eine frei übersetzte Zusammenfassung eines Beitrages auf www.halturnershow.com wieder

Nachdem bekannt wurde, dass China sich entschlossen hat, sich von großen Mengen seiner Dollar-Reserven zu trennen, reiste in der vergangenen Woche eine hochrangige US-Delegation nach Peking, um zu retten, was noch zu retten war. Unter Führung von FED-Chef Ben Bernanke und dem Chef des Schatzamtes Henry Paulson konferierte die Delegation am 14. und 15. Dezember in Peking mit einer chinesischen Abordnung, offenbar mit der Absicht, die Chinesen von ihrem Vorhaben abzubringen, am kommenden Montag, dem 18. Dezember, sage und schreibe eine „Trillion“ US-Dollars (das ist mit unserer europäischen Schreibweise eine Billion, also eintausend Milliarden oder eine Million Millionen) aus ihren Devisenvorräten zu lösen. (Die Zahl kennen einige vielleicht aus dem SF von Andreas Eschbach…).

Doch die Chinesen ließen die US-Unterhändler abblitzen.

Für ihre Absicht, sich von erheblichen Teilen ihrer Dollarvorräte zu trennen, führten sie folgende Gründe an:

1. Nachdem die Federal Reserve Bank im vergangenen März ihre Berichte über die umlaufende Geldmenge M3 eingestellt hat, sei es für niemanden mehr möglich einzuschätzen, wie viel neues Geld gedruckt worden sei.

2. Der US-Dollar hat in jüngster Vergangenheit gegenüber anderen Währungen bis zu 30 Prozent seines Werts eingebüßt. Das bedeutet, dass China 300 Milliarden US-Dollar allein dadurch verloren hat, dass es diesen Betrag in seinen Währungsreserven hielt.

3. Die USA besitzen keinerlei Pläne zur Reduzierung ihres Haushaltsdefizits oder zur Begleichung ihrer Schulden – außer, dies mit frisch gedrucktem Geld zu tun.

Deshalb habe China entschieden, sich von großen Mengen seiner Dollar-Reserven zu trennen, bevor andere Staaten damit beginnen. Wie berichtet wird, sagte man der US-Delegation: „Wir sind die größten Halter von US-Währung, und wenn der Rest der Welt ihre Reserven abwirft, bevor wir es tun, stehen wir ohne Hemd da.“

Es ist freilich nicht zu erwarten, daß die Chinesen ihre Dollarmengen einfach auf den Währungsmarkt werfen. Eher ist zu erwarten, daß sie neben Euro, britischem Pfund und Schweizer Franken große Mengen Gold, Silber und andere Edelmetalle kaufen sowie Militärgüter, Schiffe, Flugzeuge und Industrieanlagen.

Nach der Sitzung mit den chinesischen Offiziellen soll FED-Chef Bernanke kalkweiß und mit kaltem Schweiß auf der Stirn aus dem Sitzungsraum gewankt sein.

Kein Wunder, denn die Folgen des Schrittes der Chinesen sind absehbar:

Der US-Dollar wird zusammenbrechen, denn immer mehr Staaten, Firmen, Fonds und Einzelpersonen werden aus dem Dollar fliehen, und der inflationäre Galopp wird erst die US-Wirtschaft und dann die Weltwirtschaft in eine schwere Krise stürzen. Möglicherweise in die tiefste Krise, die es bislang je gab – wenn es da nicht auch Kräfte im Hintergrund gäbe, die auf eine solche Situation hingearbeitet haben und die über die Mittel und Möglichkeiten verfügen, den zu erwartenden Crash abzufangen und eine weltweit angelegte Lösung auf den Weg zu bringen.

Aber da ist noch ein weiterer Spieler auf dem Feld: Die Öl-Saudis und die OPEC.

Deren Offizielle haben bereits zu verstehen gegeben, dass sie den USA beispringen werden, indem sie drohten, den Chinesen den Ölhahn abzudrehen. Sie gehen davon aus, daß die Chinesen das Öl für ihre boomende Wirtschaft dringend brauchen. Doch die Chinesen sind klug kalkulierende Leute, und man kann davon ausgehen, daß sie den OPEC-Zug auskontern werden.

Pikant an der OPEC-Position ist nun freilich, daß sie ihre Stützungsrolle gegenüber den USA nicht ohne Gegenleistung ausüben werden.

Und da gibt es die nahe liegende Möglichkeit, daß die arabischen OPEC-Mitglieder von den USA fordern werden, ihre bedingungslose Unterstützung des zionistischen Israel aufzugeben.

Im Pentagon ist man unterdessen höchst besorgt: „Wenn die Chinesen ihre `Trillion` auf den Markt werfen, um die Dollar-Währung zusammenbrechen zu lassen, so haben sie Erfolg damit, die USA als effektive Militär- und Wirtschaftsmacht von der Weltbühne zu stoßen – und das ohne einen einzigen Schuß!“

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https://blogs.taz.de/datenscheich/2006/12/17/chinesen-jagen-papiertiger/

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kommentare

  • Moin Moin,

    @ El Patio,
    ich wohne eigentlich nicht in Hamburg, sondern in HH-Harburg, das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied weil – unterhalb der Elbe *gg Außerdem ist Harburg auch wesentlich interessanter, schließlich ist die Marienstraße mittlerweile genauso bekannt wie die berühmte Meile *hihi

    Ich schreib noch was zu Hamburg, versprochen. Nur im Moment paßt es halt zeitmäßig nicht. Dafür hier ein Link mit richtig guten Hamburg-Fotos – so zum träumen und Gedächtnis auffrischen:
    http://www.hamburgfotos.de/index.htm

    Gruß von unterhalb der Elbe
    Kuddel

  • Huh?! Hat der Autor schonmal auf die gepriesene Webseite http://www.halturnershow.com geschaut? Also, inkl. der dortigen Werbung für “Arian Wear” und dem dort geführtem Tenor warum der ***** an sich völlig ***** ist?
    Ist dieses “Blog” eine “Online-Erweiterung des Medienangebots der TAZ”? Bin ich hier “der Wahrheit” aufgesessen? Wenn nicht, würde ich über diesen verkrampften Quark alsbald den Mantel des Vergessens werfen.
    Bin als Abonnent der Printausgabe idR tolerant mit ollen Fusselbärten und Wannabe-SO36-Volontären, aber irgendwie, verstehste, reicht’s dann auch.

    ———

    Der Datenscheich:

    Bist Du ein ‘Fnord’ mit Tippfehler?

    Die von dir angegebene Adresse führ schnurstracks auf die Homepage des FBI. Na dankeschön aber auch.

    Und NEIN – die Blogs sind keine ‘Erweiterung’ des Print-Angebots der ZAZ. Bleibe also lieber beim Papier, damit kannst du dich dann auch ggf. warm einwickeln, wenn dir hier ein zu kalter Wind bläst .

  • ¡Buenos días! Señor Kuddel,

    irgendwie war mir der Name noch in Erinnerung, zu der Zeit habe ich da, auf telepolis, auch meinen Senf abgelassen und natürlich im alten taz-forum. Hat Spaß gemacht, besonders mit frajo, Karl und Herrn Hauss, oder der Dame jouyborg aus Kreuzberg, aber man kannte sich halt nur virtuell.

    Vor zwei Monaten bin ich durch einen Hinweis bei Bröckers, in seinem writersblog auf den Datenscheich aufmerksam geworden, und jetzt versuche ich halt wieder hier die eurozentrische Sicht mit einem Blickwinkel aus der Perspektive lateinamerikanischer Barrios zu ergänzen.

    Wir sind eben der Hinterhof der USA, deshalb el Patio, aber du hast natürlich recht, ein Patio ist immer Treffpunkt, Kommunikationsmittelpunkt, da wird die Wäsche gewaschen, da wird, wenn möglich, geschlachtet und gekocht, da werden die Kinder gebadet und am Sonnabend-Nachmittag verwandeln sich die Patios in Schönheitssalons, dann werden die „Negerkrausen“ geglättet, die Plastikfingernägel angeklebt und phantasievoll bemalt, Zöpfe geflochten und Kleider vorgeführt, geändert, gekürzt und getauscht…….. das Leben im Patio ist ein öffentliches, Nachbarn schauen vorbei, Kaffee wird ausgeschenkt, Zigaretten werden geteilt, in einer Ecke wird der Hahn für seinen sonntäglichen Auftritt in der Arena trainiert, die älteren Männer spielen Domino und die jüngeren basteln halt an ihrem Moped rum.

    Musik und das Lachen und Geschrei von Kindern verbinden sich mit dem Klackern der Dominosteine, dem Krähen der Kampfhähne, dem Kichern und „Schnattern“ der chicas und dem Knattern des frisch frisierten Mopeds, zu einer einmaligen Kakophonie!

    Im Moment ist das hier, beim Datenscheich, eher ein Monolog, kommentiert vom blogwart, aber ich würde gerne ZUHÖREN, also erzähl mir einen „schnak?“ von der Waterkant, …spielt noch die Rentnerband bei Onkel Pö, grins, und gibt’s noch das Kino, da in der Nähe der Uni in dieser ehemaligen Garage, das Abaton?

    Mein letzter Hamburg-Aufenthalt ist jetzt 30 ? Jahre her. Fröhliche Weihnachten und bis bald!

    El Patio

    ———–

    Der Datenscheich:

    Hah! Abaton, was?!

    Ich wohnte 1970/71 quasi um die Ecke, in der Bundesstraße – während meinem Praktikum bei MBB-Finkenwerder (damals gerade noch HFB).

    Und bin genauso gespannt wie du, was Kuddel wohl zu ‘snacken’ weiß! 😉

  • Zitat:”Beim sancocho wirft man allen Streß ab, bildet mit den anderen Gästen eine große Familie, ißt, trinkt und plaudert, und vor allem lernt man ZUHÖREN!”

    Hallo El Patio, ich nehme an daß du genau das auch mit deinem Nick-Namen ausdrücken willst. Danke für die Einladung, die ich gern annehme …

    Telepolis? Nein. Nicht mehr seit Bröckers dort seine 911-Serie beendet hat.
    Der Datenscheich war regelmäßig bei mir zu Gast, bis er dann meinte, das sei unverschämt und einen Gegenbesuch einforderte … *fg*

    Euch allen ein Frohes Fest und friedvolle Feiertage
    Kuddel

  • Hallo Kuddel,

    Herzlich willkommen zum sancocho, lang zu, du störst nicht, fühl dich wie zu Hause. Beim sancocho wirft man allen Streß ab, bildet mit den anderen Gästen eine große Familie, ißt, trinkt und plaudert, und vor allem lernt man ZUHÖREN!

    Denn beim sancocho geht es nicht um das schnelle satt werden, sondern man hat und läßt sich Zeit, holt sich zwischendurch immer wieder einen kleinen Nachschlag, und lauscht den Geschichten die jeder zu erzählen hat.

    Es geht auch nicht ums „Rechthaben“ also darum, mit seiner Meinung zu dominieren, oder mit seinem Wissen zu prahlen, oder mit schöngeistigen Formulierungen zu brillieren, denn bei uns sitzen immer unsere Loas (unsere Ahnen) mit am Tisch, und da die uns alle besser kennen, als wir uns selber, macht sich erst gar keiner die Mühe etwas anderes darstellen zu wollen als er ist.

    Vielen Dank für Deine links, bei freace schaue ich auch des öfteren rein, Ralph Kutza war neu für mich, und Dich kenne ich von telepolis, wenn ich mich nicht täusche. Herzlich willkommen beim Datenscheich …und hol Dir ‘nen Nachschlag.

    El Patio

    ———

    (mampf)  …isch hab ihm auschon geschagt… (abbeiß) …dascher hier scher willkommen ischt… (schluck) …. 😉

  • Ich unterbreche ja eure Koch-Arie (nein, nicht der Politiker, der Topf!) nur ungern, aber ich habe da noch zwei verschämte Links zum Thema:

    http://www.freace.de/artikel/200612/211206a.html
    http://ralph-kutza.de/Glanz_und_Wert/glanz_und_wert.html

    Und nur nochmal so zur Erinnerung: Saddam wollte doch tatsächlich “sein” Öl nur noch gegen Euro abzapfen lassen. Das war so um 2000 rum …

    Für mich der wahre Grund, warum die USA jetzt da unten die Bevölkerung massakrieren.

    Gruß aus HH
    Kuddel™

    ————

    Der Datenscheich:

    Na, aber!…. für solch interessante links stellen wir den Topf doch gerne mal einen Moment vom Feuer 😉

    2000/Irak, ja, ich erinnere mich. Schade, daß nicht die gesamte OPEC gleich umgesprungen ist. Wurde bestimmt durch den Saudi-Clan verhindert. Jetzt drohen sie damit, den marginalisierten Sunniten im Irak beizustehen… und warum? Weil sie inzwischen ziemlich Schiß vor ihrer eigenen Bevölkerung haben… denn die gibt es tatsächlich, und das sind keineswegs alle ‘Saudis’ – noch nicht einmal ansatzweise – sondern ‘Bewohner der arabischen Halbinsel’!

    Zunehmend ziemliche verärgerte Bewohner, sollte man anfügen…

  • Un consejito, Señor Datenscheich!

    Der sancocho wird bei uns im Patio in einem riesengroßen Topf gekocht, wir haben dafür hier im Barrio la Puya extra große gußeiserne Töpfe in jedem Haushalt.

    Entweder den Topf auf Steine stellen und über einem Holzfeuer kochen, im Oderbruch-blog gibt es immer schöne dicke Äste von den Straßenbäumen, oder Sie besorgen sich eine alte Autoradnabe, lassen im oberen Rund ein paar kleine Eisenstäbe, damit der Topf eine bessere Auflage hat und seitlich 3 Metallrohre als Beine anschweißen, vorher an der Seite ein Loch in die Radnabe bohren, und dann den Einsatz für den Gasbrenner, ein Stück Schlauch und eine kleine Gasflasche in der nächsten Fereteria besorgen.

    Geht alles ganz schnell und einfach, so ein bisschen Eisen und ein paar alte Radnaben hat jeder im Hof rumliegen, sowas wird hier noch kurz vor der Fete zusammengebaut.

    Falls Sie in Deutschland sind, ich weiß ja nicht, ob und wer hier mitliest, und ein etwas ausländisches Aussehen haben, Bart oder gar Turbanträger sind, sollten sie den Einkauf der Campinggasflaschen lieber einem deutschen Freund anvertrauen, sonst finden sie sich noch am anderen Tag auf der Titelseite der Bild-Zeitung wieder …und auf gar keinen Fall im gleichen Geschäft noch einen Wecker kaufen, weil sie Angst haben ihre eigene Fete zu verschlafen!

    Das kann böse enden, dann können sie ihren sancocho vergessen. Oder sie laden die Jungs vom Terrorspezialkommando, die inzwischen das Viertel weiträumig abgesichert haben, die Scharfschützen in den umliegenden Wohnungen und die auf den gegenüberliegenden Hausdächern, sowie die Hubschrauberbesatzungen…… gleich mit zum Essen ein. In diesem Fall die Zutaten einfach mal 10 nehmen, in der Hoffnung, das nicht alle kommen.

    Buen provecho, quete diviertas en la fiesta.

    El Patio

    ——-

    Der Datenscheich:

    He – El Patio! Diesen Film will ich drehen… oder wenigstens sehen… Eskalation bis fast zum Gipfel (!) – aber dann, mikrokurz vor dem Showdown überlegen es sich alle noch einmal, schnuppern die verführerischen Düfte… und anschließend wird kräftig gemeinsam gefuttert. Und Biotreibstoffe getestet. Quasi ‘terrorismus interruptus’.

    Ich wäre jedenfalls dabei – und vällig egal auf welcher Seite… ;-))

  • Otra vez soy yo, el Patio, Señor Datenscheich

    Ich schreibe hier schon mal das Rezept für den sancocho hin, ist aber nur für 20 Personen, also entsprechend die Zutaten hochrechnen, mit dem Preisgeld aus Stockholm organisieren wir hier in La Puya ein sancocho essen fürs ganze Barrio, haben wir heute beschlossen, und alle, die dann die Schnauze voll haben von ihrem täglichen Doppel/Whopper sind natürlich herzlich eingeladen und die Jungs von der Army, die von McDonnel Douglas, haben dann mal Gelegenheit ein paar von den Leuten kennen zu lernen, auf die sie da so täglich ihre Bomben schmeißen.

    Und natürlich ist das Rezept auch extra für Frau Katrin Göring-Eckart, inzwischen nur noch Bundestagsvizepräsidentin, aber als Ex- von den Grünen hat sie ja jetzt wieder mehr Zeit sich um ihre christlichen Suppenküchen zu kümmern und den Einkauf zu erledigen.

    Diese ehemalige Tagesschausprecherin, die jetzt einen auf Soap-Opera macht, diese Eva Herrmann, die würde bestimmt gerne auch mit einsteigen.

    Hier die Zutaten:
    ½ kg Schweinefleisch
    ½ kg Rindfleisch
    ½ kg Ziegenfleisch
    1 Schlackwurst
    ½ kg Rauchfleisch
    ½ kg Schweine Speck
    1 Huhn (2 kg.)
    5 Kochbananen
    1 kg Yautía
    1 kg Ñame
    1 kg gelbe Yautía
    1 kg Maniok
    1 kg süße Kartoffeln
    6 Mais Kolben
    1 kg. Kürbis oder Aujama
    2 tl Oregano
    5 lt Wasser
    1 Knoblauch Kopf und Zwiebeln
    7 Suppenlöffel Salz
    8 Körner Malagueta
    1 Kräuterbündel
    ¼ Tasse bitterer Orangensaft
    ¼ Tasse Essig

    Zubereitung: Das Huhn und das Fleisch putzen und würfeln. Dann würzen und in einer großen Pfanne anschmoren mit etwas Wasser ablöschen dann die Hälfte vom Knoblauch und die Zwiebeln dazugeben, bis die Zwiebeln leicht blanchieren.

    Dann die Hälfte des Kürbis oder die Hälfte der Aujama auf den Herd setzen bis er/sie fast gar ist (im Laufe des vor sich hinköcheln, zerkocht diese jeweilige Hälfte ganz und macht den sancocho sämig).

    Jetzt das restliche Knollengemüse, wieder alles vorher in Stücken schneiden, dazugeben (am besten, zuerst die Kochbanane und dann den Rest).

    Wenn sie wollen, können sie auch vorher aus Schinken-Knochen eine Fleischbrühe kochen und dann da das Gemüse reingeben. Schmeckt besser, außerdem legt unser Hund Jackson Pollock größten Wert auf die Verwendung von echten Knochen beim sancocho.

    Wenn das Gemüse fast, FAST! Nicht zerkochen! Also halbdurch ist, dann das vorgebratene gewürfelte Fleisch dazugeben. Danach den Bratenansatz löschen und in den Topf schütten.

    Dann vorsichtig weiter salzen und die Suppe immer leicht am köcheln halten, je nachdem wie stark die Schinkenknochen (die nach dem auskochen natürlich aus der Brühe rausgenommen werden! Kopfschüttel) die Würste bzw. das Kasslerfleisch gesalzen waren, mit etwas Pikante abschmecken.

    Je nach Lust und Laune weiter eindicken. Bei uns kommt fast immer noch 1 Liter Wasser dazu, erstens werden aus den 20 Gästen sowieso 40 oder mehr, und zweitens gibt’s beim Einkauf von allem immer ein ñapa.

    Der Saft der Bitter-Orange und ein Schuß Essig kommt zuletzt in den Sancocho , nachdem alle Zutaten gekocht sind, denn sonst kann es ihnen passieren, das der Sancocho zu dunkel wird.

    Wenn Sie es gerne picant mögen, können sie (Tabasco) oder scharfe Peperoni in den bittere Orangensaft geben.

    Doña Colassa protestiert: “Tabasco??, Coñazo el Patio ¡Tú no tienes cojones!”

    Natürlich hat hier jede Köchin, und besonders Colassa, ihre Spezialmischung „zum Scharfmachen“ und ihre kleinen Kräutergeheimnisse.

    Der sancocho ist eine hervorragende Grundlage für die anschließende Feier, und mit Colassas „Picante“ knallt er durch bis in die cojones. Ehrlich! Viagra? Benutzt hier keine Sau.

    Falls Sie mal zufällig nach La Puja kommen, Señor Datenscheich, oder ihre Kollegin, die Eva Schweitzer, oder die Katrin Göring-Eckart, sie sind alle jederzeit herzlich bei Doña Colassa eingeladen, und die chicos und chicas aus Robertos Billard-Salon würden ihnen bestimmt gerne den perrito beibringen und sie von der durchschlagenden Wirkung eines echten sancochos überzeugen.

    Con ustedes,

    – El Patio

    ——

    Der Datenscheich:

    …mir läuft das Wasser im Munde zusammen…  und da das Schweinefleisch eindeutig in der Minderheit ist, würde ich auch alle ethischen Bedenken über Bord, und das Zeug in mich hinein kippen… besonders, wenn es wirklich picanto ist.

    Eine gute Freundin kam letztlich zum Vollmond auch gerade irgendwo aus dem Süden. Als Mitbringsel hatte sie minikleine, niedlich und unschuldig wirkende aber teuflisch scharfe Pepperonis mitgebracht – und überreichte diese mit den Worten, “die nennen es viagra naturale…”

    Danke für das Rezept – ich hoffe, die TAZ kredenzt es uns beim nächsten Blogger-Treffen!!!

  • Buenas! Señor Datenscheich,

    Deutsche versagen beim Spargelstechen, lese ich gerade. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands Gerd Sonnleitner will wieder Arbeiter aus dem Osten, also Polen, und das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit Heinrich Alt will deshalb Fitnesprogramme für deutsche Spargelstecher einführen.

    Ist auch dringend notwendig, seitdem die Herrschaften aus der Oberschicht immer mehr dazu übergehen, die Leute aus der Unterschicht für sich demonstrieren zu lassen, wird aber schlecht bezahlt, 30 Euro für einen Tag Reichstagsdemo, müssen diese Arbeitslosen natürlich fit gemacht werden.

    Vielleicht sollte das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit Heinrich Alt, mal beim Kreuzberger Schwarzen Block anfragen, zwecks Trainingprogramme, ist ein echter Wachstumsmarkt.

    Aber am Anfang wäre es ja schon ausreichend, wenn man in den christlichen Suppenküchen der Frau Katrin Göring-Eckart, Bundestagsvizepräsidentin und Ex-Fraktionschefin der Grünen, so einen richtigen kräftigen sancocho, de 7 carnes, a la Doña Colassa austeilen würde und das Hallelujah singen, dann so rhythmisch mit Knie- und Rumpfbeugen und Hantelklappern begleiten und unterstützen würde?

    Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit Heinrich Alt würde bestimmt mitmachen und auf Vorturner umsatteln.

    ¡Hasta pronto!
    El Patio

  • ¡Buenas tardes! Señor Datenscheich,

    Im Jahre des Herren 2006, ich glaube es war Anfang Dezember, da scheiterte die Soldatin des lieben Gottes, eine verdienstvolle Veteranin der Schwarzen Strohhüte, die heilige Katrin Göring-Eckart, nebenbei immerhin Bundestagsvizepräsidentin und jetzt Ex-Fraktionschefin der Grünen, in zwei Wahlgängen zum Parteivorsitz und trat nicht wieder an.

    Schade! Hatte sie doch ihr Herz für das Prekariat (Neusprech, früher Unterschicht oder Proletariat) immer weit geöffnet. Wie ihr großes Vorbild, die Heilige Johanna aus Chicago*, kämpfte sie mit christlichen Suppenküchen gegen das Elend dieser Welt.

    Ihr ehemaliger Boss, der Auschwitz-Fischer, hatte es dagegen, wie der Donald Rumsfeld mit Bomben versucht, hat aber nicht so geklappt.

    Aber wenn die heilige Katrin Göring-Eckart die Süppchen verteilte, erklärte sie den Hartz IV Empfängern, ganz wie ihr großes Vorbild beim Doppel B., auch den Sinn der Armut und woher sie kommt. „Arm ist man eben nicht, weil man nicht mit irdischen Gütern gesegnet ist, sondern weil der Sinn für das Höhere verloren gegangen sei.“

    Der Gesichtspelzträger Beck, dieser ondulierte Schrecken der Menschheit, dieser Halbwahrheitenhausierer, alles Wiglaf Droste, ich würde so etwas nie schreiben, der unterstützte die heilige Katrin und bestand nur darauf, dass jeder der sein Süppchen löffelt, sich vorher anständig einseifen und barbieren läßt.

    Aber damit der Sinn und das Höhere wieder Einzug halte bei denen mit der „ungesicherten Nahrungsmittelsicherheit“ in dieser Welt und die Armut und der Hunger verschwindet, deswegen pries Katrin Göring-Eckart, den Eintritt in einen Kirchenchor an und empfahl ein tägliches Gebet und 3 Hallelujahs.

    Coñazo! Wieder mal viel Pech für die Muselmanen, Datenscheich, ohne Hallelujah keine Suppe! Vielleicht sollten sich die im Irak doch lieber mit einer der 900.000 Bibeln, die die Amis in den Irak geschafft haben, bei der Suppenküche anstellen.

    Aber die Empfänger dieser Gottes-Speise, die moserten einfach rum, alles verkappte Dschihadisten, die vom Prekariat, und zwar einmal an der Suppe, Originalton Arbeiter: „Kärglich schwimmt das Fett in dem Süppchen, aber viel gesundes Wasser enthält sie und nicht gespart ist an Wärme.“

    Und Zweitens an den Gesetzen, die Frau Katrin Göring-Eckart, Bundestagsvizepräsidentin und Ex-Fraktionschefin, mit ihrer Fraktion zum Schutze und Wohle des Prekariats, und zum Kampf gegen diese „ganz, ganz eingeschränkte Nahrungsmittelsicherheit“ erlassen hatte. Diese Arbeiter glaubten doch tatsächlich, diese Gesetze wären nur gut für McDonnel Douglas und schlecht für sie und ihre McDonalds.

    Diese Arbeiter verstehen einfach nichts von „divide et impera“, die sehen immer nur die materielle Reproduktion, Frau Katrin Göring-Eckart mit ihren Grünen war da schon einen ganzen Schritt weiter, die hatte auch die ideelle Reproduktion fest im Blick, Hallelujah!

    – El Patio

    * Siehe Bertolt Brecht: Die heilige Johanna der Schlachthöfe

  • ¡Buenas noches! Señor Datenscheich,

    ich weiß, es ist schon wieder etwas spät, aber ich komme gerade aus dem Billard-Salon von meinem Freund Roberto, mit dem ich das Nobelpreis-würdige Konzept: “Doppel/Whopper essen rettet die Menschheit!!!“ (siehe oben) entwickelt habe, sie erinnern sich sicher Señor Datenscheich.

    Also, der ist eines der 11 Kinder von Doña Colassa. Ich habe versucht, ihm die Sache mit der „ungesicherten Nahrungsmittelsicherheit“ zu verklickern, und daß daran so viele Leute sterben. Hat er aber nicht verstanden.

    Er meinte, die Sache wäre ganz einfach, im Colmado, direkt nebenan, kostet ein Jumbo, das sind anderthalb Liter eisgekühltes Presidente, cerveza tipo pilsener, 70 Pesos, bei ihm im Laden aber 75, die Differenz ist für seine Mutter, Doña Colassa, und da seine Kunden früher selber ‘hambre’ hatten und ihre Nasen in Colassas Töpfe gesteckt hätten, würden sich sich jetzt lieber bei ihm betrinken, außerdem verkehrten bei ihm die schöneren chicas. Was ich nur bestätigen kann, das sind die mit dem Perrito, aber über die habe ich ja schon gestern Nacht geschrieben.

    Und da so viel vom Essen die Rede war, soll ich ihnen ausrichten, Datenscheich, sie sollen schon mal spanisch lernen, wegen der Kontaktaufnahme und so…..

    „Si cómo camina cocina, ¡guárdame el concón!”

    ¡Nos vemos!

    – El Patio

    ——–

    Der Datenscheich:

    Die Aussichten auf Barrio-Philisophen, Chicas und Dona Colassas ist eine ausgesprochen motivierende Sache! Ich werde mich bemühen, über mein bisheriges ‘vernceremos’ hinauszukommen… 😉

  • Nur ein kleiner Nachsatz, Señor Datenscheich,

    unser Populärphilosoph, so was hatten die bei der Marie Antoinette in Paris auch mal, aber da das alles Populisten waren, hat sie die wahrscheinlich nicht so gut gekannt, wie wir hier unseren Papa Lu, also der sagt: „Pied poule pi bon passé bois dent!“

    Etwa: a chicken foot is better than a toothpick.

    Füsse, Señor Datenscheich, also das, was im Supermarkt schon abgeschnitten ist, nicht die Keulen, die waren auch hier schon immer für die Herrschaften im Vorderhaus. Aber unsere kreolische Küche ist sehr einfallsreich, 500 Jahre ungesicherte Lebensmittelsicherheit sind ein prima Lehrmeister.

    Atentamente,
    -El Patio

  • ¡Hola, de nuevo yo! Señor Datenscheich,

    …aber dass 6 Millionen Kinder jährlich an dieser „ungesicherten Nahrungsmittelsicherheit“ sterben, das schreiben die auch, die vom Mainstream meine ich, nicht dieser Schweizer Populist, die können sich aber überhaupt nicht richtig erklären, warum das so ist, wie damals diese Marie Antoinette .…

    Wir hier in La Puya, im Barrio, wir können uns das schon erklären, bei hambre haben wir unsere Doña Colassa, bei der ich immer die Auyamas und Platanos abgebe, die ich so ernte, und hin und wieder einen Sack Reis, den meine Frau vom Markt mitgebringt.

    Colassa bekocht alles was unter 10 ist, alle sind ihre Enkel, wenn es zu Hause wieder mal nichts gibt, weil die pesitos zu kurz und der Monat zu lang ist, bei Doña Colassa gibt es immer eine kleine Portion, ……

    Wer mehr über Colssa wissen will, beim Datenscheich unter http://taz.de/blogs/datenscheich/2006/11/19/wiederaufbau/#comments ……. weiterlesen

    Bei uns leiden auch 5 Millionen an „ungesicherte Nahrungsmittelsicherheit“, wir sind aber auch nur 8 Millionen hier auf der Insel, aber „hambre“, so richtig, daran leidet hier keiner, dafür haben wir unsere Doña Colassas.

    ¡Nos vemos!
    – El Patio

    ———

    Der Datenscheich:

    Wie sollen die sich das auch erklären können? Außer, daß die Eltern dieser Kinder einfach nur zu faul sind um arbeiten und einkaufen zu gehen und dann ihren Spößlingen anständig was zu kochen. So wie wir es HIER eben machen. Da verhungert schließlich auch kaum jemand.

    Dabei gibt es dort sogar noch knusperige Heuschrecken, knackige Baumwurzeln und jede Menge nahrhaften Sand! Da soll einer sagen, denen geht es nicht gut… nur weil sie halt keinen Mercedes fahren können, pah! Dabei müssen sie seit der Dürre vor 7 Jahren noch nicht einmal mehr ihr Essen mit den (damals freundlicherweise verreckten) Kühen, Rindern, Büffeln usw. teilen – und haben jetzt ALLES für sich selbst!

    Völlig unverständlich das Ganze…

    Wahrscheinlich würden sie sogar eine Dona Colassa nicht zu schätzen wissen und behaupten, diese würde ihre Kinder nur nach dem ‘Böse Hexen’-Modell durchfüttern, damit diese wenigstens in der Lage sind, mit 7 oder 8 Jahren eine AK 47 halten zu können… undankbares Kaffernvolk!

  • ¡Saludos! Señor Datenscheich,

    also dieser Jean Ziegler, der nennt das einfach in dem Artikel: “Milionenfachen Mord” – darf der das? Müßte das heute nicht korrekt „Ressourcenauslagerung von im Verwertungsprozeß nicht benötigtem Human Capital“ heißen, oder meinetwegen „Sterbehilfe“, oder „Kampf gegen die Überbevölkerung“ oder so?

    Aber Mord, und dann noch Millionenfach……….

    ¡Hasta luego!

    – El Patio

    PS.: Dieser Ziegler ist ein Schweizer Populist, lese ich gerade im Mainstream, na dann……….

    ——-

    Der Datenscheich:

    Ein ‘Populist’ darf das. Schließlich müssen ihn ja die (bunten) ‘Peoples’ verstehen, und nicht die dünne ‘Weißschicht’ des gebildeten Globalbürgertums.
    Mein Sohn fragt gerade nach, ob der so heißt, weil der auch öffentlich ‘popeln’ darf?! 😉
    Ich würde den Ziegler jedenfalls sofort dorthin schicken, wo der Pfeffer wächst (denn das viele Niesen löst dann wohl auch die ‘Popel-Frage’!) … einfach so von ‘Mord’ zu reden, wobei es nur um den Abbau von Überschüssen…. Schüssen…. Schüssen…. <äh> irgendwas klemmt gerade.

  • ¡Hola, de nuevo! Datenscheich,

    dieser Schweizer, nein nicht der von der Züricher Zeitung, der von der UNO, der Jean Ziegler, der schrieb nun von 30 Millionen Menschen die jährlich an Hunger sterben, mal ganz davon abgesehen, daß das jetzt korrekt „ keine Nahrungsmittelsicherheit“ heißen müsste, woran die gestorben sind, aber mit McDonalds statt McDonnel Douglas würden die alle noch leben……..

    …………und dieser Fischer mit seinen Grünen, der wollte doch unbedingt ein zweites Auschwitz verhindern, ich meine das sind 5 Auschwitze und zwar jährlich!

    Aber eine Frage hätte ich noch, Datenscheich, leiden diese 3 Milliarden, also etwa die Hälfte der Erdbewohner, die mit den 65 Pesitos täglich, jetzt an “sehr geringe Nahrungsmittelsicherheit“, „unterschiedlich gesicherter Nahrungsmittelsicherheit“ oder an „ganz, ganz eingeschränkter Nahrungsmittelsicherheit“.

    Ich meine, die Leben noch, denen könnte man jetzt Kuchen schicken, wie diese französisch/österreichische Ausgabe der Mutter Theresa, diese Marie Antoinette mal vorgeschlagen hat, oder Doppel/Whopper von McDonalds, wie wir hier aus La Puya vorschlagen, auch wenn das mit der sichtbaren Faust von McDonnel Douglas, nicht mehr so richtig zu funktionieren scheint, die vom Prekariat kommen immer öfter auf dumme Ideen, sowie die damals in Frankreich…………

    „Nach Donald Rummsfeld bemißt sich der Erfolg oder Mißerfolg der USA im Krieg gegen den Terror an einer einzigen Frage: “Schaffen wir es, die Dschihadisten schneller zu töten, zu fangen und abzuschrecken, als neue produziert werden?”

    Die meisten Beobachter, wie der ehemalige US-Marineminister John Lehman z.B., beantworten diese Frage mit einem “emphatischen Nein”. Denn es entstehen, so Lehmann, nicht nur weit mehr “Terroristen”, es gibt auch sehr viel mehr gewaltbereite Gruppen, mit denen die USA zu rechnen hat.

    Stand so in „Le Monde diplomatique“, aber daß diese 3 Milliarden Prekarianer alles Dschihadisten sind, wie Herr Rummsfeld meint, das bezweifeln wir hier im Barrio stark.

    En vivo, desde el barrio La Puya
    – El Patio

    ——-

    Der Datenscheich:

    Ich habe in Genf nachfragt. Es hinge davon ab, meinte die Mitarbeiterin am Telefon, ob die Betreffenden ‘in absehbarer Zeit’ verhungern, ‘bald’ verhungern werden, schon am ‘verhungern’, oder sogar ‘schon verhungert’ sind. Am liebsten beschäftigt man sich mit der letzteren Gruppe, meinte sie, da bräuchte man nur noch zu zählen und das Geld für die Leichensäcke zu überweisen.

    Zum Dschihadisten-Nachschub: Da die Produktion dezentral, im 3-Schichten Modus und sogar ehrenamtlich erfolgt, wird spätestens die domografische Bombe dem Papiertiger den Garaus machen… beim derzeitigen Anteil der Dschihadisten am Globalprekariat allerdings frühestens im Jahr 2723 !!

  • Otra vez soy yo, el Patio, un poco borracho, Señor Datenscheich, excusa me,

    aber Roberto meint, das ist der jüngste Sohn von Doña Colassa, der mit dem Billard-Salon, wenn das mit den Pesitos aus Stockholm klappt, und die Fiesta steigt, dann dürfen die Amis sogar wieder ihre Faust aus der Tasche nehmen, aber nur um die Chicas beim Bachata in den Arm zu nehmen, so nach dem Motto „¡Cuántas balas, y yo sin armas!“

    Stört dich hoffentlich nicht, wenn es jetzt ein bisschen laut geworden ist, ich habe den Laptop einfach mit rüber genommen, zu Roberto und klimpere jetzt hier, auf dem Tresen, weiter auf der Tastatur rum.

    Ist zwar ein bisschen eng, die chicas üben schon mal, was sie so mit den Amis anstellen wollen, wenn die ihre Faust und so……… ich spiele freiwillig den Ami……. also Jungs was Euch da entgeht, echt, laßt den Scheiß im Irak, kommt nach La Puya, sattelt um auf Gärtner und pflanzt eure yuca in den nächsten conuco, die chicas signalisieren Zustimmung!

    Wir schreiben hier gerade nen Song für die Fiesta, also die, die wir feiern, wenn die Kohle aus Stockholm eintrudelt, aber keinen Bachata, diesmal etwas muy caliente, extra für unsere Freunde aus dem Vorderhaus, ich komme ganz schön ins schwitzen, nix als wippende Titten und kreisende Hinterteile um mich rum und dann soll ich mich auch noch aufs Übersetzen konzentrieren und die Ideen, die hier auf mich einprasseln in irgendein Zeilen- und Reimdich-Korsett zwängen…….

    Aber Roberto füllt immer schön meinen Plastikbecher mit Presidente, super-fría, auf, also hier der erste,……. „der Canario zwitschert jetzt nicht, Martha, nein, ich bin am tippen, der ist auch nicht tot, der braucht im Moment keine lebensspendende Behandlung”,…………. Martha kannste übrigens auch in Deutschland auf diesen Live-Show-Seiten, diesen Euro-Gräbern bewundern, hier haste alles in echt, zum anfassen, in natura und umsonst, na ja, fast umsonst, ein paar Cerveza mußt Du schon investieren, aber Roberto schreibt erstmal weiter an, bis der Scheck von den Schweden eintrifft…….. ¡Suéltame en banda, coñazo! ¡Cállense! ….so jetzt ist es etwas ruhiger……also hier der erste Versuch……

    Skandal, in den USA tobt ein Skandal
    Und alle Medien schreien laut nach der Moral
    Die Pfaffen sind ganz bleich vor Schreck
    Und Bush meint, der muss weg, der Dreck
    Der Army sitzt die Angst im Nacken
    Doch der Skandal ist nicht zu packen

    Skandal, ein kreisendes Becken
    Kann die Supermacht erschrecken
    Ein rotierender Arsch
    Macht den CIA ganz scharf
    Und ein paar wippende Titten
    Untergraben soldatische Sitten

    Skandal, in den USA tobt ein Skandal
    Und alle Medien schreien laut nach der Moral
    Nicht der Taliban mit seinen Toten
    Nicht al Quaida, nicht die Roten
    Nicht der Chavez, mit nem Hang zu Armen
    Läßt die Supermacht erlahmen

    Nein, ein kreisendes Becken
    Kann die Supermacht erschrecken
    Ein rotierender Arsch
    Macht den CIA ganz scharf
    Und ein paar wippende Titten
    Untergraben soldatische Sitten

    Skandal, in den USA tobt ein Skandal
    Und alle Medien schreien laut nach der Moral
    Die Generäle zittern, sie sind am stöhnen
    Ihre Soldaten sind da, wo die Lautsprecher dröhnen
    Sie tanzen den Perrito, und freuen sich am Leben
    Und diese Freude läßt das Imperium erbeben

    Denn ein kreisendes Becken
    Kann die Supermacht erschrecken
    Ein rotierender Arsch
    Macht den CIA ganz scharf
    Und ein paar wippende Titten
    Untergraben soldatische Sitten

    Also wir hier bei Roberto, in unserem Barrio, sind fest davon überzeugt, das keine Army der Welt diesen Argumenten widerstehen kann. Wir feiern jetzt noch ein bisschen, üben noch ein bisschen Perrito tanzen, was tut man (uno) nicht alles für den Weltfrieden, „unas“ también, belehren mich die Chicas, also dann bis nachher……

    ……meine Tochter kommt gerade rein, sie hatte heute Abend einen Auftritt mit den Studenten aus Bellas Artes, unter der Leitung von Pavel Marcano, hier im casa de theatro, in der zona colonial, sie war für die Musik und den Gesang zuständig, und jetzt schaut sie mir über die Schulter, einfach meine Rumfahne ignorierend, die hier fröhlich durch den Raum flattert, und auch den Rauch, der von meiner Zigarre aufsteigt, der tanzend, weiße Ringe formend, durch die offene Balkontür entschwebt, und nur seinen würzigen Duft zurückläßt………..

    „Mann Papa, was Du da wieder geschrieben hast, das ist ein uralter Hut, fast 2500 Jahre hat deine Geschichte auf den Buckel, noch nie was von Aristophanos gehört? Lysistrata, oder der Weiberstreik“?

    Langsam dämmert’s, Athen gegen Sparta, entweder war oder sex, bomben oder bumsen……….. na egal, über die Nutzlosigkeit von Kriegen kann man nicht oft genug schreiben.

    En vivo y directo, desde el barrio La Puya
    – El Patio

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    Der Datenscheich:

    Völlig überzeugende und schlagkräftige Argumente. Ich gäbe was, jetzt bei Euch am Tresen mitreimen zu können…. !

  • Otra vez soy yo, el Patio, un momentito, por favor, Señor Datenscheich,

    Also diese Sache mit den DoppelWhopper, die ging mir heute den ganzen Tag durch den Kopf, so beim Tauben- und Hühnerfüttern und so, das entspannt, da kann man seine Gedanken schweifen lassen.

    Ich meine die Idee, die ist echt Friedensnobelpreis würdig, meint Roberto auch, würde ich aber ablehnen, diesen Nobelpreis, glaube ich, wegen Kissinger und solche Leute, die haben den auch gekriegt, mein Freund Roberto meint zwar, ich solle annehmen, wegen der Kohle, das gäbe ein prima Fest im Barrio, ich komme grad vom Billard, und Roberto hat die Ausarbeitung der Idee mit ein paar tragos unterstützt, aber diese Nobelpreisidee, die mußte ich noch schnell loswerden, Datenscheich, nachher ist se weg und die machen dann einfach weiter Krieg, und das zu Weihnachten!

    Also, dieser Thomas Friedman, kennen se doch, Datenscheich, so ein hohes Tier bei den Amis, früherer Assistent von Außenministerin Madeleine Albright, na dämmert’s? genau! Das war die mit dem „Ja“, von wegen der 500.000 Kinder im Irak, ehemalige Busenfreundin von Auschwitz-Fischer, alles friedensnobelpreisverdächtige Personen, wenn die da in Stockholm so weiter machen, kriegt den demnächst noch olle George W. wegen konsequenter Abrüstung, ist doch so, was der da im Irak verschrottet, davon könnte sich die Hälfte der Menschheit , ich meine die, mit der „ungesicherten Lebensmittelsicherheit“, Hunger sagt man ja heute nicht mehr, das ist Altsprech, genauso wie Proletariat, oder Unterschicht oder so, alles out, also die über 3 Milliarden vom Prekariat, die könnten sich davon glatt jeden Tag einen Doppelwhopper leisten, mit Pommes und Majo oder Catchup und hätten schlagartig eine gesicherte Lebensmittelsicherheit und das nicht nur ein halbes Jahr lang, wie die Chinesen, nee das würde auf Jahre reichen.

    Aber ich schweife wieder mal ab, also zurück zu diesem früheren Assistenten von der Außenministerin Madeleine Albright, der schreibt: „Damit die Globalisierung funktioniert, dürfen die Vereinigten Staaten nicht zögern, als die unbesiegbare Weltsupermacht zu agieren, die sie sind.“

    Na ja, das mit dem „Unbesiegbar“ lasse ich hier einfach mal so stehen, der ehemalige Drogendealer und Waffenschieber, der Iran-Contra erprobte Nachfolger von Rummsfeld, ist da zwar anderer Ansicht, und der Consigliere vom Bush-Clan auch, aber geschenkt.

    Dann schreibt dieser Thomas Friedman: „ Die unsichtbare Hand des Marktes funktioniert nicht ohne die sichtbare Faust.“

    Soweit kann ich auch noch folgen, ist hier im Barrio genauso, hin und wieder mußte halt zeigen, dass du cojones hast, aber dann kommt es, Datenscheich,

    „McDonalds“, verstehste ?!!? Mc Donalds, schreibt der, „kann nicht prosperieren ohne McDonnel-Douglas“, also diesem Fabrikanten der F-15  Kampfflieger.

    Wenn jetzt aber diese 3 Milliarden vom Prekariat alle freiwillig Whopper von McDonalds essen, dann prosperiert McDonalds, dann hat sich das mit der ungesicherten Lebensmittelsicherheit erledigt und die Amis brauchen keine Kampfflieger mehr produzieren, ihre „sichtbare Faust“ das ist dieser McDonnel Douglas, die können se dann in der Tasche lassen und mit ihren cojones Billard spielen

    „Die sichtbare Faust sichert auf der ganzen Welt den Sieg der Technologieprodukte aus dem Silicon Valley“, schreibt dieser Thomas Friedman weiter, im New York Times Magazin, also was ganz seriöses, vom 28.3.99, ich sage, laß stecken Junge, vernünftiger Preis, gutes Produkt und anständiger Service tun es auch, und gleich morgen kaufe ich einen neuen Laptop!

    „Diese Faust sind die Landstreitkräfte, die Marine, die Luftwaffe und das Marine-Corps der Vereinigten Staaten.” schreibt Friedman.

    Mir wird ganz schlecht beim kalkulieren, wenn die Amis also ihre Faust mit den cojones spielen lassen, also schön brav in der Tasche behalten, dann sparen die so über den Daumen pro Jahr locker, wenn nicht mehr, 700 Milliarden Dollar, damit könnten se sogar notfalls ihre Ölrechnungen beim Chavez bezahlen und die Chinesen glücklich machen, falls die dann doch lieber wieder Reis essen wollen.

    Mann oh Mann, die halbe Menschheit frißt Doppelwhopper von McDonalds, die andere Hälfte kauft nen neuen Laptop aus Silicon Valley und die Faust von diesem McDonnel Douglas bleibt in der Tasche.

    Ich geh jetzt mal wieder rüber, schon mal etwas von den Stockholmer Pesitos in Cerveza investieren. Roberto schreibt so lange an, hat er versprochen, bis das Preisgeld eintrifft. Der glaubt nämlich auch ganz fest an unsere Idee.

    No se muevan, que ‘eto va a seguir
    – El Patio

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    Der Datenscheich:

    Koffer packen, nach Stockholm reisen, das Komitee überzeugen, Preisgeld einstecken (und DANN erst die Ehrung ablehnen! )

    Wann soll ich reservieren?

  • Coño, Datenscheich,

    was liest Du bloß für Zeitungen, also die Züricher Zeitung, und die kommt aus der Schweiz, die sitzen auf der Kohle, alles Banker, diese Schweitzer, die sahen das Treffen ganz anders: „In seinen Erklärungen ließ der amerikanische Finanzminister, in dessen Begleitung sich auch der Handelsminister Carlos Gutierrez und Notenbankchef Ben Bernanke nach Peking begeben hatten, deutlich werden, daß Chinas Währungspolitik an oberster Stelle der amerikanischen Kritik steht.”

    Nicht die Chinesen, sondern die Amerikaner kritisierten!

    „Nachdem das amerikanische Defizit im Handel mit China bereits im letzten Jahr den Rekordstand von 202 Mrd. $ erreicht hat, scheint es im laufenden Jahr beim Fehlbetrag nochmals einen kräftigen Aufschlag zu geben. Aller Voraussicht nach wird sich das amerikanische Defizit für 2006 auf rund 240 Mrd. $ belaufen“.

    Nun frage ich dich, Datenscheich, ist das etwa die Schuld der Amerikaner? Wenn die Chinesen unbedingt ihr Zeugs in die USA liefern wollen, statt sich selber dran zu freuen? Bitte schön, sollen sie doch, wenn sie Spaß dran haben! Aber sich dann auch noch beschweren, das der Dollar nichts taugt, ja warum nehmen sie ihn dann erst? Diese Chinesen sind doch selber Schuld! Sollen sie sich doch von den Amis ihre Waren in Euro oder Schweizer Franken bezahlen lassen, oder am besten gleich in Öl.

    „Der amerikanische Finanzminister machte bei seinen Erklärungen diesmal indessen kein Hehl daraus, daß aus Washingtons Sicht zur Behebung des eskalierenden Defizits in den amerikanisch-chinesischen Handelsbeziehungen die Zeit der schönen Worte abgelaufen ist und Peking sich endlich zu Taten aufraffen muss“. Schreibt diese Schweitzer Zeitung.

    Siehste, sag ich doch, Peking ist Schuld! Taten…, meine Herren Chinesen !

    Ich hab da auch schon einen kleinen Vorschlag, also würden die endlich auf Doppelwhopper umsteigen, statt immer nur Reis, diese Chinesen meine ich, dann wäre das Handelsdefizit schnell weggegessen, einfach futsch!

    Bei 1.3 Miliarden Chinesen, also den Whopper mit Pommes für 3,- Dollar das Stück, das macht dann 3,9 Milliarden Dollar täglich, also müsten die nur 60 Tage lang jeden Tag, also 2 Monate, ach nee, 4 Monate, 50% des Preises ist bestimmt Materialkosten und so, und Werbung und…….na gut sagen wir 6 Monate, jeder Chinese jeden Tag einen Doppelwhopper mit Pommes und Catchup. Ist das ewa zuviel verlangt zur Rettung der Weltwirtschaft? Ein halbes Jahr jeden Tag einen Doppelwhopper.

    „Peking müsse erheblich mehr unternehmen, um eine ausgeglichenere Entwicklung im bilateralen Handel zu erreichen“, forderte der amerikanische Finanzminister.

    Mein Reden, die müssen mehr Whopper essen! ¡Cuánta carne, y yo comiendo vacío!

    El Patio

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    Der Datescheich:

    Ich wollte keineswegs die Chinesen kritisieren… nichts läge mir ferner!!
    Aber das mit dem nur-Reis-essen mag berechtigt sein. Die DoppelWhopper-Lösung könnte man ja vielleicht als Kompensation für die verordnete Ein-Kind-Ehe vermarkten !!?

  • Der OPEC-Zug könnte durch LA und Afrika gekontert werden, denn da ist China engagiert. “Mögest du in bewegten Zeiten leben” lautet ein alter chinesischer Fluch.

    ——–

    Der Datenscheich:

    Ich weiß nicht genug über die Chinesische Außenpolitik, um das beurteilen zu können – vielleicht meldet sich mal jemand diesbezüglich -, aber der ‘Fluch’ unserer Brüder aus dem Fernen Osten scheint inzwischen schon den ganzen Planeten um umfassen… ;-/

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