vonAchmed Khammas 20.01.2007

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Vor kurzem ging er durch die Presse: “Der erste Krieg der Menschheit” – und wo? Na, wo wohl?
Vor 6.000 Jahren wurde hier die blühende Stadt Hamoukar ausgelöscht. Wobei massenweise gefertigte Projektile in Form hartgebrannter Lehmgeschosse verwendet wurden. Und ach… wie sich die Formen doch gleichen:

038 fat man lehm.jpg

Von drei Zentimetern Durchmesser auf 152 angewachsen – daher ‘fat man’, als statt Hamoukar Hiroshima dran war – aber nun wissen, wo das Ganze herkommt… aus SYRIEN!

Trotzdem lesenswert: http://www.zeit.de/2007/02/A-Staedte

Und selber haben kann man heutzutage beides: Die Lehmkugeln basteln wir nächsten Sommer am Baggersee ((psst!)) – und die Atombomben liefert die italienischen Firma Brumm frei Haus. Die von Nagasaki gibt’s natürlich auch – als Spielzeugmodelle (vielleicht haben Sie ja einen Freund oder Geschäftspartner in Japan, der bald Geburtstag hat?!)
038 atombomben modelle.jpg

Quelle:www.msnbc.msn.com/id/11501081/

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https://blogs.taz.de/datenscheich/2007/01/20/der-beweis-syrien-ist-schurkenstaat/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • So wurden die Apostel reich!
    Was hast du getan? Hat der Apostel Petrus den Ananias gefragt!
    Warum warst du vom Teufel besessen und hast den Heiligen Geist belogen?
    Der hatte mit seiner Frau Saphira zusammen ein Grundstück verkauft und einen Teil des Geldes den Aposteln nicht vor die Füße gelegt!
    Wie konntest du in deinem Herzen eine solche Tat begehen? Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott!
    Sagte Petrus! Als Ananias diese Worte hörte, fiel er um und gab seinen Geist auf!
    Drei Stunden später kam seine Frau Saphira vorbei, die von allem nichts wußte. Petrus aber entgegnete ihr: Habt ihr das Grundstück um soviel verkauft? Ja, um so viel, sagte sie. Warum habt ihr euch verbündet?
    Sagte Petrus zu ihr: Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begruben, sind schon vor der Tür und werden auch dich hinaus tragen.
    Und sie fiel auf der Stelle vor seinen Füßen um und gab ihren Geist auf.
    Die jungen Männer kamen herein, trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann.
    Große Furcht kam über die ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten.
    So wurden die Apostel reich!

    ————–

    Der Datenscheich:

    Irre Geschichte, wahrlich!
    Gibt es dazu noch die entsprechende Bibelstelle bite, zwecks Verifizierung?

  • Meine Mutter war eine Putzfrau!
    Immer wenn ich etwas gesagt habe, nahm sie ihren Putzlappen und hat es weggewischt!
    Bis sie auf dem Sterbebett lag, da saß ein Priester neben ihr und da konnte ich ihr auch nichts mehr sagen.
    Wenn ich heute versuche etwas zu schreiben, kommt der “Datenscheich” und – putz – ist es weg!

    —————

    Der Datenscheich:

    Wie bitte?!!
    Ich putze ausschließlich die Grammatik (alte Rechtschreibung).
    Sonst sind doch alle deine Kommentare hier veröffentlicht!

  • Wer Geld vernichtet, der muß dafür bezahlen, es sei denn, es war sein eigenes Geld!
    Wenn wir so weiter machen wie bisher, dann hat uns die nächste Krise eingeholt, bevor wir die jetzige beendet haben!
    Es kann sein, daß es hier auf der Erde schöner ist als im Jenseits!

    ——————

    Der Datenscheich:

    Es wurde doch gar kein REALES Geld vernichtet – sondern nur digital-fingierte Pseudo-Werte. Und selbst die wurden nicht ‘vernichtet’ – sondern verschwanden nur von einer Festplatte auf die nächste, ohne daß dies jemand kontrollieren konnte (außer den verbrecherischen Nutznießern dieses Raubzuges).

    Die Krise EXISTIERT – und alles was in den Medien darüber berichtet wird, ist nur er jeweis als opportun angesehene, winzige Teil, mit dem den Massen ANGST gemacht werden soll (und wird, da ‘die Massen’ dumm wie Stroh sind…). Die KRISE existiert seit dem Mord Kains an seinem Bruder Abel.

    Natürlich ist es auf dieser REALEN Erde viel schöner als in einem FIKTIONALEN Jenseits. Versuch mal am Bildschirm den Jorurth auszulöffeln. Oder einen Schluck Wasser aus der Hochglanzwerbung zu trinken.

    Das Jenseits ist die Möhre, die Dir mal vor der Nase baumelt und Dir mal in den Ar**** gesteckt wird. Nur zu essen bekommst Du sie nie… denn im Wirklichkeit existiert sie gar nicht.

  • Seit der Apostelgeschichte blüht die Unmoral!
    Dem Einen wird genommen, dem Anderen wird gegeben, und der Apostel ist der dominante Wohltäter!
    So blüht das Prinzip der Unmoral noch heute!
    Die Steuerschraube ist fest angezogen.
    Eine Firma nach der anderen geht Pleite!
    Die bedürftigen Banken werden gestützt, damit sie ihren Managern Boni zahlen können!
    Und die Politiker dominieren als Wohltäter!

    Nachzulesen in der Bibel: Apostelgeschichte 4,32 bis 5,11

    —————-

    Der Datenscheich:

    Genau deshalb bin ich von Ayn Rands Buch so begeistert.
    Ich finde es auch spannender geschrieben als die Bibel … und es ist mindestens genauso dick!

  • Die Hölle ist ein Ort der Vergeltung, an dem sich die Seele für alles rächen darf (muß), was ihr angetan wurde. So will es der “Liebe Gott”, der diese Welt erschaffen hat.
    Gott hat den Menschen einen freien Willen gegeben, und wer den mißbraucht um die Seelen anderer Menschen zu quälen, der wird bestraft, und zwar von denen die er gequält hat.
    So werden gut und böse wieder ausgeglichen.
    Denn Gott ist Harmonie, die nach Ausgleich strebt und nichts ungesühnt läßt. Wer seine bessere Position ausnützt, um sich selber zu vergöttern, wird von der Wirklich eingeholt, denn Stimmungsmache kommt zurück, auch wenn man nicht will. So regiert Gott die Welt!

    ————–

    Der Datenscheich:

    Hmm… meinst du, daß es wirklich so einfach ist?!
    Vielleicht bin ich religionsphilosophisch zu renitent – ich denke jedoch, daß Himmel und Hölle eher ‘reale’ Dinge sind: Die ‘Hölle’ der Gegenwart, in der so viele unserer Mitmenschen wohnen (ihr Geschrei ist laut genug, daß es sogar Blinde hören) – und der ‘Himmel’ einer friedlichen und gerechten Welt, die wir mit unseren eigenen Händen aufbauen müssen (weil für diesen Zweck augenscheinlich keine anderen erschaffen wurden…).

  • Wird ein Mensch von Menschen vergöttert,
    dann wird anderswo ein Mensch zum Teufel!
    So ist das Leben, und weil Gott das Leben ist,
    sorgt er für ausgleichende Gerechtigkeit!
    Mit der Menschwerdung Gottes
    hatte Gott selber nichts zu tun!
    Das haben Menschen gemacht,
    um sich selber zu vergöttern!

    ———–

    Der Datenscheich:

    Leider funktioniert Gottes ausgleichende Gerechtigkeit oftmals auch in ‘göttlichen Zeitdimensionen’ – was uns erst einmal ordentlich frustriert, wenn die Diebe, Halsabschneider, Wucherzinsnehmer usw. weiterhin im Luxus schwelgen, während alle paar Minuten jemand VERHUNGERT (zumeist Kinder).

    Die ‘Menschwerdung’ widerum ist eine fette LÜGE – da sie sich auf eine einzelne Person bezieht, die dies noch nicht einmal selbst behauftet hat… danmals in Palästina.

    Wir sind entweder ALLE der menschgewordene Gott… oder keiner!

    Denn es gibt nichts ‘außerhalb’ von Gott. Und es gibt auch nicht die Dualität ‘da Gott – hier ich’… wie sie uns fälschlicherweise und aus ausbeuterischen Motiven von institutionalisierten Religionen (Judentum/Christentum/Islam) verkauft werden soll…

  • Blut vergießen bringt keinen Frieden!
    Das hat der Karfreitag bewiesen!

    ————–

    Der Datenscheich:

    Zwar hat der Karfreitag nichts mit diesem Eintrag zu tun (denn damals gab es ihn noch gar nicht) – aber die inhaltliche Aussage stimmt natürlich ohnen Abstriche!

    Und vielleicht kann das mal jemand ins hebräische übersetzen…?!

  • Die Menschwerdung Gottes war ein Aprilscherz!
    Gott ist das Leben!

    ————–

    Der Datenscheich:

    Ich dachte, die Kirche ist zu seriös, um Witze zu machen? Und das Osterein ist doch auch schon lange vorher römischen Ursprungs…

    Nun ja, Menschwerdung ist natürlich eine heikle Sache, besonders mit dem Plot in Palästina damals. Ich sage nur: Scheiß-Politik.

    Ernsthafter: Gibran Khalil Gibran schrieb einmal, daß wir nicht sagen sollen ‘Gott ist in uns’ – sondern ‘wir sind in Gott’. Ich selbst finde sogar dies noch zu einseitig. ALLES was IST – IST GOTT. Nicht nur das ‘Leben’ – sondern auch jeder 17 Mio. Jahre alte Kieselstein. Frag’ ihn doch selbst, wenn Du es nicht glaubst. Und deshalb gibt es auch nichts AUSSER(halb) Gott(es). Eigentlich ganz einfach, oder?

  • Das verlogene Argument!
    Der humanitäre Einsatz der Bundeswehr ist ein Witz!
    Ein Panzer ist keine Taube, die den Menschen den Frieden bringt!
    Wer das glaubt, kann nicht rechnen und wer solche Politiker wählt, hat sich verrechnet!
    Der “Liebe Gott” schickt die Menschen nicht in die Hölle!
    Das tun die Menschen selber, wenn sie verlogene Argumente benutzen!

    —————

    Der Datenscheich:

    Danke – ich kann mich dem nur anschließen…!!!

  • Gesundheit!
    Der eigene Körper
    belohnt alles –
    verzeiht aber nichts!
    Walter Micke

    ————–

    Der Datenscheich:

    Du magst Recht haben damit – aber ich verstehe nicht ganz, was das mit dem Thema ‘Schurkenstaat’ zu tun hat?!

  • Hallo!
    Wenn die Amerikaner einen neuen Präsidenten wählen, der die alten Kriege fortführt, dann ist Amerika der Schurkenstaat Nr. 1 in der Welt!

    ———-

    Der Datenscheich:

    Dann brauchen wir aber auf jeden Fall auch noch ein paar mehr ‘Achsen’ 😉
    Vielleicht eine Achse der Doofen?
    Oder die Achse der Bescheuerten?!

  • coool

    ————–

    Der Datenscheich:

    In der Kürze liegt die Würze. Hiermit erhältst Du den diesjährigen Preis für den knappest-treffendsten Kommentar im Datenscheich-Blog.

    Bitte lege die entsprechende Musik auf den Plattenteller – am besten Bläsersätze mit Tusch – und schlage dir in meinem Auftrag einmal kräftig und anerkennend auf die Schulter. Bravo! 😉

  • […] > Und was wird man tun, wenn man das Pech hat solchen gehirngewaschenen > und oft auch mit Drogen vollgepumpten[1] Tötungsmaschinen gegenüber > zu stehen? Ich benutze diesen Terminus mit Absicht, denn es ist eben > nicht nur der Mörder, der dem Opfer das Menschsein abspricht, sondern > er tut im selben Moment mit sich selbst das Gleiche – allerdings > merkt er’s nicht. Wie verhält man sich also? Richtig: Wenn man selbst > überleben will, dann muß man dasselbe tun. Wer bei solchen > US-Soldaten (und diversen anderen Kämpfern überall auf der Welt) > deeskalieren will, kriegt eine Kugel in den Kopf, wer ihn sofort > umnietet überlebt. Man macht sich dabei zum Tier, aber man lebt > wenigstens. Besonders ausgeprägt ist das, wenn es sich bei den > Gegnern um Kindersoldaten handelt. Die Evolution belohnt das also. Menschsein ist nicht gleichbedeutend mit natürlicher “Tötungshemmung”. Innerartlichen Aggression, selbst bei Raubtieren haben niemals das Ziel der Vernichtung des Artgenossen. Erst der Mensch hat dieses Prinzip durchbrochen. Nur der Mensch ist zum Bösen, zu überlegten, geplanten Gewalttaten fähig. Ãœbrigens, jeder Mensch ist dazu fähig. Die Geschichte der Menschheit ist Beweis genug. Eine gedrillte “Tötungsmaschine” ist nur effektiver! Deswegen benötigen Menschen mehr wie nur den puren Instinkt um den moralischen Verfall entgegen zu wirken. Wir benötigen künstliche Normen. Fallen diese weg, fällt auch wieder die “Tötungshemmung”. […]

  • Noch ein Nachtrag zum Thema sympathischer Staat: Der muslimisch-arabische Israeli Raleb Madschadele ist seit Ende letzter Woche Kabinettsmitglied. Der Avoda-Politiker wurde bei nur einer Gegenstimme von der Regierung zum Minister ernannt. Ende vergangenen Jahres hatte sich Madschadele übrigens mit der Forderung nach einem Gebetshaus für muslimische Fluggäste am Ben-Gurion-Airport durchgesetzt.

    ———-

    Der Datenscheich:

    Na ja, spät genug – meinst du nicht? Bei einem Bevölkerungsanteil von 20 %?! (So als ob alle Bewohner von 2 oder 3 ganzen Bundesländer von jedem höheren Regierungsamt ausgeschlossen werden).
    Und im Tunesischen Parlament gibt auch es einen jüdischen Abgeordneten, so what?

    Der Einsatz für ein Gebetshaus ist zwar löblich – ich fände es allerdings viel wichtiger, auf allen Internationalen Flughäfen auch orientalische Plumsklos zu installieren – denn das ist nun wirklich sehr viel hygienischer & gesünder!

  • “Mit dem kleinen Unterschied, daß diese Alawiten bereits Syrer waren”

    Das Argument zieht nicht: Auch in Palästina haben schon immer Juden gelebt, auch vor Beginn der europäischen Einwanderung. Übrigens sind auch ein Großteil der sogenannten Palästinenser erst im 19. Jahrhundert nach Palästina eingewandert.

    “Denn es ging ihnen [den Muslimbrüdern] keinesfalls um Mitwirkungsmöglichkeiten – sondern um den Ersatz eines Regimes durch ein viel rigideres.”

    …während die Hamas ein demokratisches Gemeinwesen errichten will, in dem alle Völker und Religionen friedlich und unter Achtung der Menschenrechte zusammenleben?! Soviel nur zum Thema naiv…

    Da im “jüdischen Staat” auch die arabische Minderheit die vollen Bürgerrechte genießt, das Parlament wählen dürfen und vor staatlicher Willkür geschützt sind, finde ich diesen Staat sogar äußerst sympathisch.

    ———–

    Der Datenscheich:

    Juden haben auch in Damaskus und Bagdad gelebt … und leben doch immer noch. Und in Teheran ebenso (usw.) – aber darum geht es doch gar nicht. Und auch nicht darum, wer woher und wohin ein- und auswandert… denn damit lebt die Region schon seit Jahrtausenden! Probleme gibt (und gab) es nur dann, wenn kollateral ein anderer Stamm, ein anderes Volk, eine andere Religion etc. weichen mußte.

    Jawohl naiv – aber habe ICH denn so etwas von der Hamas je behauptet? Außerdem wäre das weniger naiv als einfach nur falsch. Ich mißtraue militanten religiösen Bewegungen wahrscheinlich genauso sehr wie du.

    Wenigstens sind wir beide im Gleichgewicht – du findest den jüdischen Staat sympathisch – und ich nicht 😉

  • Die Hamas kämpft gegen die israelische Besatzung (obwohl die Besatzung schon längst Geschichte sein könnte, wenn die Palästinenser mal vom Weg der Gewalt abkämen – denn Israel will Sicherheit, nicht Westbank & Gaza). Die Muslimbrüder in Syrien kämpften gegen ein Regime, das ihnen keine politischen Mitwirkungsmöglichkeiten bot. So hat jeder seinen Grund. Terroristen mit islamistischer Ideologie sind trotzdem beide.

    ———

    Der Datenscheich:

    Womit wir (fast) wieder bei der Frage wären, welche der verschiedenen Herrschaften überhaupt legitim ist/war… richtig? 🙂
    Das ‘Assad-Regime’ ist ebenso mit Gewalt an die Macht gekommen wie der Staat Israel. Mit dem kleinen Unterschied, daß diese Alawiten bereits Syrer waren – und nicht (in erster Linie) Europäer, die sich eines der nettesten Fleckchen Erde unter den Nagel gerissen haben.
    Deine Aussage zu den Muslimbrüdern ist etwas naiv, entschuldige bitte.

    Denn es ging ihnen keinesfalls um Mitwirkungsmöglichkeiten – sondern um den Ersatz eines Regimes durch ein viel rigideres. Da die Alawiten (zu denen die Assads ja gehören) eine sehr kleine Minderheit im Lande bilden, haben sie auch die anderen Minderheiten bevorzugt und jegliche Form von religiöser Dominanz unterbunden.

    MIR sind sie damit noch immer viel sympathischer als ein ‘jüdischer’ Staat oder eine ‘islamische’ Republik, wo auch immer…

  • “Ich wage es nicht über jemanden zu urteilen, der seine Karma mit 30.000 Toten belastet, um 300.000, 600.000 oder noch viel mehr Tote zu verhindern.”

    Israels Militäraktionen dienen auch dem Zweck, Tote zu verhindern. Töte einen Terroristen, rette die Leben seiner potentiellen Opfer – das ist immer die Rechnung. Daß die Kollateralschäden bei der IDF ungleich geringer ausfallen als bei der syrischen Armee, brauchte ich dir nicht zu sagen.

    ———–

    Der Datenscheich:

    Du brauchst es nicht zu sagen, richtig. Denn es wäre ja auch nicht korrekt. Israel hat im Zuge seiner Existenz die syrischen Zahlen weit übertroffen. Und von den Kollateralschäden wie kaputte Fensterscheiben durch die Überschall-Schläge der israelischen Luftwaffe – und glaube mir, ich habe NIEMALS in einer Kaserne gewohnt -, ganz zu schweigen.

    Du redest immer wieder von Terroristen. Nun – in meinen Augen sind Menschen, die gegen eine Besatzung kämpfen, keine Terroristen.

    Ich möchte mal mit einem offenen Brief an Frau Knobloch abschließen, denn der drückt die tatsächliche Sachlage viel besser aus, als ich es selbst könnte. Er ist schon ein paar Monate alt, hat aber nichts an seiner Berechtigung verloren:

     

    Offener Brief an Frau Knobloch

    An die Präsidentin
    des Zentralrats der Juden in Deutschland
    Charlotte Knobloch
    Leo-Baeck-Haus
    Postfach 04 02 07
    10061 Berlin
    Tel.: +49 ((0) 30) 28 44 56 – 0
    Fax: +49 ((0) 30) 28 44 56 – 13
    E-Mail: info@zentralratdjuden.de

    Betr.: Solidaritätsaufruf

    Sehr geehrte Frau Knobloch,

    auf der Internetseite des Zentralrats rufen Sie zur Solidarität mit Israel auf. Ich bedaure, Ihnen nicht zustimmen zu können. Ich begründe das wie folgt:

    Der Hinweis auf die UN-Resolution 1559 ist irrational, denn Israel hat in der Vergangenheit mehrfach UN-Resolutionen missachtet, ohne die vielen Resolutionen, die einzig am Veto der USA gescheitert sind. Man sollte nichts verlangen, was man selbst nicht bereit ist, zu tun.

    Als Begründung für die brutalen Angriffe der israelischen Luft- und Seestreitkräfte wird die Entführung von 2 israelischen Soldaten durch die Hisbollah und eines Soldaten durch die Palästinenser angeführt. Gewiss, dieses Vorgehen ist illegal. Allerdings frage ich mich, was mit den vielen Tausenden in den Gefängnissen von Israel einsitzenden Gefangenen aus Palästina und dem Libanon ist, die dort seit Jahren, teils ohne richterliches Urteil einsitzen. Auch Frauen und Kinder. Sind die meisten von ihnen nicht auch auf dem Boden ihres Heimatterritoriums von israelischen Militärs gefangen genommen worden?

    Der Ruf nach Auflösung der Hisbollah lässt vergessen, was eigentlich zur Gründung der Hisbollah geführt hat. Sehe ich das falsch, wenn ich behaupte, dass die jahrelange völkerrechtswidrige Besetzung im Libanon durch Israel der Anlass gewesen ist?

    Zu Recht machen die Juden den Deutschen zum Vorwurf, während des Nazi-Regimes aus Feigheit weggeschaut zu haben. Jetzt verlangen Sie jedoch von uns erneut, wegzuschauen. Dazu bin ich aber nicht bereit. Israel führt einen brutalen Angriffskrieg gegen die libanesische Bevölkerung und entschuldig das damit, die Hisbollah würden sich unter der Zivilbevölkerung verstecken. Das Völkerrecht verbietet solche Angriffe und verurteilt sie als Kriegsverbrechen. Auch die Zerstörung der gesamten Infrastruktur gehört zu diesen völkerrechtswidrigen Vorgängen. Der Abschuss der Hisbollah-Raketen ist keine Entschuldigung dafür. Die Raketen sind das einzige Abwehrmittel der Hisbollah, die zudem noch weitgehend ungezielt abgeschossen werden. Man kann Sie nicht vergleichen mit der hoch technisierten Militärmaschinerie Israels, mit Streubomben, weißem Phosphor (geächtet) und den strahlenden uranummantelteten Geschossen, mit denen Israel dank den USA reichlich ausgestattet ist und sie auch tonnenweise anwendet.

    Uri Avnery, der jüdische Friedensaktivist, schreibt traurig:

      Am Ende gibt es ein makabres Bild: niedliche israelische Kinder schreiben “Grüße” auf die Artilleriegranaten, die bald abgeschossen werden. Danach kann man eine Botschaft lesen: “Danke den israelischen Kindern für dieses schöne Geschenk. Dank an die Welt, die nichts tut. Unterzeichnet von den Kindern des Libanon und Palästinas.” (http://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel=316&type=2&menuid=4&topmenu=4)

    Ein Verbrechen bleibt ein Verbrechen, Es ist gleichgültig, wer es begeht, ein amerikanischer Soldat, ein Deutscher, egal ob Nazi oder nicht oder ein Israeli und jeder Deutsche, der sich nach dem Nazi-Regime geschworen hat, nicht mehr wegzuschauen, kann das, was im Libanon zurzeit geschieht, nicht anders sehen.

    Mit diesem Israel kann und will ich mich nicht solidarisch erklären. Ein offensichtlich schwacher Präsident überlässt die Politik des Landes dem Militär, Menschen, für die Verhandlungen Schwäche sind und die außer Gewalt keine Sprache kennen. Verlangen Sie von uns deshalb nicht, uns mit Israel zu solidarisieren, denn mit Gewalt wollen wir uns nicht mehr solidarisieren, nie mehr.

    Gert Flegelskamp

  • Wer die Zerstörung von Hama gutheißt, darf die Militäreinsätze der Israelis (die, anders als Assad in Hama, zivile Opfer zu vermeiden versuchen) gegen die ebenfalls islamistische Hisbollah und Hamas nicht verurteilen.

    Wenn die IDF mit Jenin, Gaza etc. gleich verfahren würde wie die syrische Armee mit Hama, wäre das auch “Das Ende von Terror und Anschlägen”. Nur wärst du, lieber Datenscheich, dann vermutlich der erste, der das ganze ein zionistisches Massaker nennen würde.

    ———-

    Der Datenscheich:

    Ja, ganz bestimmt! Ich würde Zeter und Mordrio schreien (…oder wie das heißt).

    Über das Thema ‘Vermeidung ziviler Opfer’ könnte man etwas länger debattieren, aber lassen wir das. Wesentlicher finde ich, daß du zwar verstanden hast, daß ich die Reaktion auf Hama gut heiße, aber – anscheinend – nicht warum. Glaubst du denn, die Moslembrüder hätten *einfach mal so* einen netten, kleinen und erfolgreichen Umsturz hinbekommen? ‘Der König ist tot – es lebe der König!’ ??

    Die einzige Alternative zu Hama war damals (und aus heutiger Sicht sieht es noch immer nicht viel anders aus) ein innersyrischer Bürgerkrieg, gegen den der 15-jährige im Libanon ein Klacks gewesen wäre.

    Ich wage es nicht über jemanden zu urteilen, der seine Karma mit 30.000 Toten belastet, um 300.000, 600.000 oder noch viel mehr Tote zu verhindern.
    So betrachtet wird es auch immer schwerer, irgendwelche Parallelen zur Situation Israel/Palästina zu sehen.
    Friedlichere Parallelwelten sind mir übrigens sehr viel lieber…
    Nur hat sich bisher auch noch keine/r gemeldet, die/der alternative Ideen, Vorschläge oder gar Lösungen hat 🙁

  • Wäre ja auch gelacht, wenn du im Rahmen deiner ungezwungenen Assoziationssprünge in Syrien geblieben wärst und etwa den Kreis in der Stadt Hama mit dem großen baathistischen Kollateralschadenfestival bzw. sowjetischen Granaten vor fast genau 25 Jahren geschlossen hättest.

    Da fällt mir ein: Wenn du das nächste Mal Damaskus besuchst, bring doch einen von diesen Witzen über einheimische Nachrichtendienste oder die Familie Assad mit, die man sich dort laut erzählt.

    ———

    Der Datenscheich:

    Oh ja, Hama. Hama war das Ende. Und nicht nur kollateral betrachtet (wobei ich nicht denke, daß die Bewohner von Hiroshima und Nagasaki eine Gefahr für die USA dargestellt haben, in dem Sinne wie die Moslembrüder für Syrien, nachdem sie die Stadt – wahrlich nicht gewaltfrei – übernommen hatten).

    Aber ich meine ein anderes Ende. Das von Terror und Anschlägen.

    Der sofortige und massive Einsatz der Armee gegen die Islamisten war vielleicht ein Verbrechen und stellt absolut kein Ruhmesblatt in der jahrzehntelangen Herrschaft von Hafez al-Assad dar. Frage dich bitte, ob es eine Alternative gab? (und falls du eine weißt: in mehreren Ländern besteht gerade akuter Bedarf!!)

    Doch hier folgt ein kleiner Erfahrungsbericht – aus erster Hand:

    Die aller erste Bombe explodierte unmittelbar neben unserem Bürogebäude. Mein Vater war schon 1957 dort eingezogen – und inzwischen befand sich nebenan die Führung der Baath-Partei. Genau gegenüber der Zentralbank. Unser Glück war es, daß wir uns im 4. Stock befanden, und daß man die Bombe (relativ zu uns) auf der Rückseite eines Transformators angebracht hatte, der zwischen den beiden Gebäuden installiert war. Trotzdem waren es nur wenige Meter. Ich saß gerade mit unserer Sekretärin aus Jena (Gattin eines in Syrien arbeitenden Palästinensers) im ‘Chefbüro’ und zeigte ihr Ansichtskarten aus Westberlin, denn vor dem Mauerbau war sie manchmal zu Besuch dort gewesen. Und genau in dem Moment, als ich auf ein Haus gegenüber dem Kranzlereck zeigte und meinte, “das Haus ist auch weg…” – flog die gesamte Fensterbreite über unsere Köpfe hinweg an die Decke. Den ‘Bumms’ bekommt man eigentlich erst Sekunden später so richtig mit, wenn die Ohren nicht mehr klingeln…

     

    Das war die erste von den Moslembrüdern in Damaskus gelegte Bombe, irgendwann Anfang der 80er.

     

    Ein paar Wochen später flog das ganze Glas der Vorderfront raus, als eine (schon WESENTLICH größere) Bombe im Ministerrat explodierte, der schräg hinter der Zentralbank steht, und das gesamte Kabinett nur durch das *Wunder der Höflichkeit* überlebte. Tags zuvor was nämlich das neue Volksparlament gewählt worden, und Ministerpräsident Abdelrauf al-Kassem (ein Architekt mit deutscher Frau, später Geheimdienstkoordinator und wohl sakrosankt ) forderte das Kabinett auf, geschlossen dort einen Besuch zu machen, um Glückwünsche auszusprechen. Die Meinungen der Minister ließen nichts zu wünschen übrig: “Ach nee, wir haben auch so schon genug zu tun…” – “Ist doch nur eine Quatschbude, was soll’s…” – “Wir schicken denen ein Telegramm, das reicht ja wohl für die Hampelmänner” (ich habe hier eine kontextbezogene, keine wörtliche Übersetzung vorgelegt ). Doch al-Kassem bat, forderte und bestand schließlich darauf. Aufgrund seines *Befehls* als Ministerpräsident zockelten dann alle los… und 10 Minuten später klatschte der Boden des Kabinettsaals einmal kurz an die Decke.

     

    Ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine Manufaktur für Solaranlagen, mehrere Mitarbeiter, das Ingenieurbüro meiner Eltern, meine deutsche Frau (Islamwissenschaftlerin) und unsere beiden kleinen Töchter. Und war froh darüber, bislang nur teure Glaserrechnungen bezahlen zu müssen – und nichts schlimmeres.

     

    Eine weitere Autobombe überlebte ich nur wegen der Kombination deutscher Korrektheit (meine deutsche Mutter: “Mach deine Sachen erst richtig zuende!”) und der orientalischen Lockerheit im Umgang mit Zeit (“Ist dein Termin beim Wehrkreisamt um 12:00 fest?” “Ach nein, wir können auch etwas später dort sein.”). Also setzen wir die letzten zwei Rosenstöcke im neuen Garten – und hörten exakt *high noon* eine stadterschütternde Explosion. Wären wir pünktlich dort gewesen, hätte ich wohl vor dem Gebäude geparkt – vermutlich direkt hinter dem Bombenauto – um auf meinen Freund zu warten… (damals war das normal!) aber so kamen wir anschließend nicht näher als einen Häuserblock weit heran, was aber völlig ausreichte um die ersten abgerissenen Glieder herumliegen zu sehen. Ich tröstete mich damit, daß vom mir (im Auto sitzend) wahrscheinlich gar nichts identifizierbares mehr übrig geblieben wäre…

    PS.: erinnere mich bitte noch mal an Damaszener Witze – im Moment fällt mir gerade keiner ein :-/

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