vonAchmed Khammas 17.01.2009

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Schon mal davon gehört? “Eine Zensur findet NICHT statt” (Grundgesetz)

Klasse. Und sogar ganz richtig. Denn wenn die Redaktionen allüberall in der Republik schön brav mitspielen, bedarf es auch gar keiner Zensur. Wie edel! Wie demokratisch! Wie wahrhaftig!

Und wißt Ihr noch, wer Rainer Rupp ist? Topas? Der Meisterspion der ehemaligen DDR im NATO-HQ?!

Nun – diesmal hat er ein Dokument aus einer (ungenannten) Redaktionen beschafft und veröffentlicht, über das ich schon diverse Gerüchte gehört habe. Hier ist es also in voller Länge. Es zeigt, warum bislang noch immer nicht Hunderttausende gegen die israelische Politik der verbrannten Erde und der gezielten Morde auf die Straße gehen…

12 Grundregeln für die deutsche Berichterstattung über den Nahen Osten

Von: Chefredaktion

An: Alle Mitarbeiter, die Berichte über den Nahen Osten schreiben.

Folgende Regeln sind beim Verfassen von Artikeln unbedingt einzuhalten:

1. Im Nahen Osten haben die Araber die Angreifer zu sein und Israel verteidigt sich nur. Der Satz “Israel hat das Recht, sich zu verteidigen“ muss in jedem Artikel mindestens einmal erscheinen.

2. Das Recht der Palästinenser und Libanesen sich zu verteidigen sollte nicht erwähnt werden. Die Hamas, Hisbollah und Araber sind generell die Kriegsauslöser und Täter.

3. Da genetisch bedingt alle Juden gut sind und nichts Böses tun können, dürfen sie auf bei gegenteiliger Faktenlage niemals als Aggressoren dargestellt werden.

4.  Wenn Palästinenser oder Libanesen israelische Besatzer töten, dann ist das „Terrorismus“, wogegen Israel immer und jeder Zeit das Recht hat, palästinensische oder libanesische Zivilisten zu töten, was grundsätzlich als „legitime Verteidigung“ definiert ist.

5. Wenn das Wort „Hisbollah“ oder „Hamas“ im Text erscheint, muss immer die Bezeichnung “radikal-islamische Terrororganisation“ vorangehen, gefolgt von: „unterstützt und finanziert durch Syrien und Iran“.

6. Bei der Berichterstattung über Israel, dürfen die Wörter „besetzte Gebiete, nicht eingehaltene UNO-Resolutionen, Menschenrechtsverletzungen, Genfer Konvention, Apartheid oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ nicht verwendet werden.

7. Wenn Israelis getötet werden, dann ist es “Mord”.  Wenn Araber getötet werden, dann ist es „selbstverschuldet“.

8. Wenn über zivile Opfer der Palästinenser oder Libanesen berichtet wird, muss immer die Hamas oder Hisbollah mit den Worten „Feiglinge“ und „sie verstecken sich hinter Zivilisten“ ergänzt werden.

9. In jedem Artikel muss „das Existenzrecht Israels“ erwähnt werden, aber niemals darf das “Existenzrecht der Palästinenser“ erwähnt werden.

10. Israel muss immer als „einzige Demokratie im Nahen Osten“ beschrieben werden, werden es sich bei den arabische Länder grundsätzlich um „rückständige islamische Diktaturen“ handelt, „die Frauen unterdrücken“.

11. Israelis sind “friedlich, tolerant und menschenfreundlich”,  Araber “hasserfüllt, bedrohlich und fanatisch”.

12. Israelis sind wahrheitsliebend und daher als bevorzugte Interviewpartner zu nehmen, damit sie ihren Standpunkt darstellen können. Da Araber sich nicht ausdrücken können und ohnehin nur lügen, sind ihre Aussagen zu ignorieren.

Sollten diese Regeln von einem Mitarbeiter missachtet werden, der meint, sich nicht politisch korrekt verhalten zu müssen oder es sogar wagt, Kritik an Israel zu üben, dann wird diese Person als Antisemit in der ganzen Medienbranche geoutet und anschließend fristlos gekündigt.

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PS.: Auf Wunsch kann ich auch noch ein sehr interessantes Schreiben des Rechtsanwalts Armin Fiand an den Zentralrat der Juden in Deutschland vorlegen, in dem dessen öffentliche, durch ganzseitige Anzeigen bekundete Solidarität mit dem Besatzungsregime in Palästina kritisch hinterfragt wird. Immerhin wird dieser Rat ja von unseren Steuern finanziert…!

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https://blogs.taz.de/datenscheich/2009/01/17/grundregeln_fuer_die_deutsche_berichterstattung_/

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kommentare

  • @ Klaud: “Ein anderes Übersetzungsprogramm wäre wohl hilfreich” …was jedoch nicht über die “Fehlbesetzung” in diesem Artikel hinweghilft.

    @ Datenscheich: Das ist doch keine Zensur. Das ist ein Leitfaden zur objektiven Berichterstattung.
    ……. ich hoffe Du weißt wie es gemeint ist.

    —————

    Der Datenscheich:

    Mensch Gemmeo, Du hast Recht!
    Wie konnte ich auch nur… ein Leitfaden! Genau!
    Man sollte nur nicht zu viele Fäden zusammenzwirbeln, denn dann könnte ja ein Strick daraus… aber nein, wo denke ich schon wieder hin… tz-tz…

  • Kommentar eines Unwissenden:

    Sie müssen sich vorstellen, ich gehöre zu Deutschlands politisch ungebildeter Gesellschaftsschicht. Ich will mich auf gar keinen Fall zu den “Rechten” zählen lassen! Aber mir ist schon aufgefallen, daß das deutsche Fernsehen und die “Bild” sehr pro Israel berichterstatten. Diese so starke pro-Israel-Berichterstattung ist so intensiv, daß ich mir schon die Frage stelle, ob da nicht ein Hund begraben liegt. Ich habe die arabische Kultur in meinen Urlaubsaufenthalten und Montagetätigkeiten als sehr freundlich, tolerant und gerecht kennengelernt, obwohl ich mit den typisch deutschen Ängsten und Vorurteilen in diese Länder kam. Lediglich das Geld hat mich gelockt. Wenn jemand so intensiv seine Unschuld beteuert und so hartnäckig seinen Gegner als Bösen darstellt, werde ich mißtrauisch.

    ————

    Der Datenscheich:

    Vielen Dank für dieses ‘offene Wort’ aus der Mitte der deutschen Bevölkerung. Es entspricht genau meiner eigenen Einstellung.

  • Jahrhunderhalle !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Diese Getümelei, gediegen, mit der Folie einer Hetzkampangne ? Ist das so, ist das neudeutsche Rückzeit der Fehltritte in die Verfassungsfeindlichkeit?

    und… Herr Westerwelle. Ich will mich nicht (noch) mit ihrer Partei anlegen. Doch einige Fragen verwirren mir schon den Kopf. Zum einem sind Sie gegen Überwachungsstaat. Vielleicht ist ihnen Gysi grad lieber als Oskar. Ich weiß es ja nicht. Aber daß die “Arbeitenden nicht die Dummen seien”, das ist … hm … so eine ZIEMLICH LANGE Leine, wo hier wie allerortens Malthus diskutiert ist.

    ————-

    Der Datenscheich:

    Zum einen verstehe ich kein Wort von Deinem Eintrag – und zum anderen sehe ich nicht, was er mit dem Thema der pro-isrelischen Berichterstattung zu tun hat…??!

  • Moechten Sie einege schoene Photos von Herr & Frau Ruppe von 1977?
    Wann ich war in US Army Geheimdienst? Gel, habe ICH die so-genante COSMIC TOP SECRET dokument zur “Herr Ruppe” auf bedienunged gegeben.
    Der is schoener Mann. Er is Hero fuer das Freiwelt, aber nicht so bekannt.
    Bitte gehen Sie zu http://www.rickhyatt.freeservers.com & suchen Sie die Photopage, aber auch mein Picasa Albumen fuer viele davon und mehr.
    Bitteschoen.

    ————

    Der Datenscheich:

    Es ist doch wirklich interessant, welche Themen hier welche Reaktionswellen schlagen… wow!

    Ich weiß ja nicht, woher Du dich meldest, Rick – aber er gibt sogar einen Wikipedia-Eintrag von Rainer Rupp. Und seine Aufdeckung ging damals auch ordentlich durch die Presse. Er ist also nicht ganz so unbekannt…

    Ansonsten ist das Thema hier etwas ‘out of topic’ – denn eigentlich geht es über die ‘Selbstzensur’ (?) der deutschen Presse gegenüber den Geschehnissen in Gaza… ok?!

  • Sehr geehrter Herr Datenscheich,

    ich weiß nicht, ob Sie noch alle Latten im Zaun haben, aber wenn Sie schon einer urban legend aufgesessen sind, die seit gestern durchs Netz geistert und dazu auch noch so durchsichtig gemacht ist, dass sie ein Blinder mit dem Krückstock durchschaut, dann fragt man sich schon, woher die Bereitschaft kommt, solchem Zeugs Glauben zu schenken.

    Aber vielen Dank für die Information, dass sich Rainer Rupp tatsächlich als Quelle dafür bezeichnet.

    AK

    ————-

    Der Datenscheich:

    Gern geschehen.
    Und falls Sie bei Gelegenheit noch ein paar Zaunlatten übrig haben… 😉

  • Aha. Dieser Unfug, der hier aus nicht gänzlich nachvollziehbaren Gründen Rainer Rupp zugeschrieben wird, wurde kurz vorher auch auf einer Neonazi-Webseite veröffentlicht, wo man immerhin so viel Medienkompetenz aufwies, um davor zu setzen:
    “Hier handelt es sich um ein fiktives Regelwerk.”

    Bleibt zu hoffen, dass jetzt nicht noch die Protokolle der Weisen von Zion als tazblog veröffentlicht werden.

    AK

    ————–

    Der Datenscheich:

    Und was, wenn sich die medienkompetente ‘Neonazi-Website’ irrt?!

    Warum Herr Rupp damit einverstanden ist, daß dieses vielleicht doch nicht so ‘fiktive Regelwerk’ hier mit offener Quellenangabe (nämlich er selbst) an die elektronische Wand geheftet wird, läßt sich vielleicht damit erklären, daß ihn – wie so viele andere auch – nur noch anwidert, was sich Israel da leistet… und wie dies hierzulande in den Medien kommuniziert wird.

    Die Wahrscheinlichkeit, daß Journalisten in Deutschland entsprechend ‘zurückgehalten’ werden ist doch um einiges höher als die Wahrscheinlichkeit, daß sie alle einfach nur blöd sind, oder?!

    Oder ist es Ihnen lieber, daß ich hier die Fotos poste, die zum Teil frappierende Ähnlichkeit mit jenen haben, die man aus den Getthos des letzten Jahrhunderts kennt – oder aus anderen Berichten über Kriegsverbrechen? Kinder – Kinder…

    Ah – und dann noch (als Zaunlatte?) die fabelhaft gefälschten ‘Protokolle’ – denn ‘fiktiv’ sind diese ja keineswegs, sogar Sie scheinen sie ja gut zu kennen. Stehen die denn nicht auf dem Index?

    Aber keine Sorge. In die Rubrik ‘Archäologie des Guten’ passen sie ganz bestimmt nicht hinein – und da sie sowie alle kennen, und sie dazu auch noch gefälscht wie Hitlers Tagebücher (aber weitaus weniger schön) sind, wüßte ich wirklich nicht, wozu ich die Leser mit diesen ollen Kamellen von den viel wichtigeren Dingen ablenken soll, derer es ja wahrlich genügend gibt…

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