vonAchmed Khammas 02.10.2014

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Noch ein Versuch, mit Bodentruppen Land in Syrien zu gewinnen?

Schon vergessen? Ist doch nur ein paar Monate her (28.03.2014):

“Auch der Zugang zu Googles Videoportal YouTube ist seit gestern blockiert. Kurz vorher waren dort Audio-Mitschnitte von Gesprächen zwischen dem türkischen Außenminister, dem Chef des Geheimdiensts, einem Staatsekretär und einem hochrangigen Militärvertreter aufgetaucht.

Die vier unterhalten sich darüber, wie man einen Vorwand für ein direktes militärisches Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg finden könnte. Dabei werden unter anderem ein von türkischen Agenten durchgeführter False-Flag-Raketenangriff auf türkisches Territorium und die Verwüstung eines Grabmals debattiert.”

Ah ja, …

Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/41/41353/1.html

 

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https://blogs.taz.de/datenscheich/2014/10/02/der-turke-die-turken-das-turken/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Nicht “Die Türken”, aber “Die Zigeuner” (seien immer so und so … kurz gefasst Abwertung) musste ich heute an meinem Arbeitsplatz von einer Kollegin hören. Ich besann mich zurück auf den obigen Blog-Beitrag.

    Außerhalb der Stätte, mit der ich meine Lebensversorgung organisiere, hätte ich umgehend einen schiefen Blick in Richtung der SprecherIn, rhetorische Fragen gestellt, eine Diskussion angezettelt oder meine Kritik mit “Wie bitte? Was soll das?” geäußert.

    An meinem Arbeitsplatz aber denke ich, kann ich so ohne langfristig für mich negative Konsequenzen nicht vorgehen. Wenn es nicht sein muss, streite ich mich nicht mit KollegInnen. Der Betrieb ist eigentlich ein multikultureller Familienbetrieb mittlerer Größe mit vielen Abteilungen. Ich kann nicht abschätzen, ob ausgrenzende Haltungen weiter verbreitet sind.

    Die Kollegin ist hoffentlich ein Einzelfall und in dieser Hinsicht naiv-ungebildet – etwas in die Richtung würde passen, dass alle täglich rumliegenden Zeitungen: Springer-Boulevard-Presse sind – und nicht bewusst xenophob.

    Nun könnte ich ihr natürlich jedes Mal von Freunden erzählen, die Sinti oder Roma sind, um ihren Horizont zu erweitern. Aber, ob das was bringen würde? taz, wie kann ich xenophobes Verhalten gegenüber Sinti und Roma unter kapitalistischen Bedingungen verändern?

  • Wow, was für eine freundliche Rückmeldung.

    Nee, die etymologische Herkunft von “Schach-Türken” war für mich neu. Danke schön, finde ich interessant.

    Deine Reaktion kann ich nachvollziehen, mir sind solche Versuchungen an Wortspielen bei mir fremd geworden. Ich lache bei mir unvertrauten Gruppen und Witzen auch lange nicht mehr so einfach wie damals vor zig Jahren, als ich selbst gerne Witze erzählte und mir erst mit der Zeit klar wurde, dass viele auf Kosten unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen gingen. Menschen aus Ostfriesland zum Beispiel, oder Menschen mit Haaren in bestimmter Menge, Farbe, mit über- oder unterdurchschnittlichem Körpergewicht oder oder oder … Hat seinen guten Grund, warum Witz-Sammlungen in einigen Büchereien nicht freihand rumliegen.

    Mein Vater, ein geschickter Handwerker mit oft originellen Ideen und Fantasien, brachte mir bei, dass ich an einer (originellen) Idee nach Möglichkeit immer nur dann festhalten sollte, wenn sie genau passt. Wenn was hackt, empfiehlt er mir: “Hau weg den …”, der “Lass ab von der Idee.” So wie ein Fettfleck auf dem Umschlag einer liebevoll ausgesuchten Geburtstagskarte oder ein Preisschild auf dem jährlichen Dankeschön für die ZeitungsausträgerInnen. Ich meine, das lässt sich auch auf Wortspiele mit einem inhaltlichen Nachgeschmack übertragen. Auch wenn es sich um ein fast perfektes Wortspiel in dem originellsten Medium handelt, das ich kenne, liebe Taz.

    ———————

    Der Datenscheich:

    Nun ja, ich finde, wenn man schon einen Blog hat und seinen Sermon unter die Leute bringt, dann hat man auch die Verantwortung dafür, diese den Gepflogenheiten der Höflichkeit entsprechend nicht alleine im Pixelregen stehen zu lassen. ;-))

    Und zu den Witzen: Die besten Behindertenwitze erzählen sich Behinderte – und die besten Judenwitze die Juden. Wobei beide Gruzppen nichts dagegen haben, wenn man ihnen auf dieser Ebene auch ganz offen begegnet – meinen Erfahrungen nach. Leider haben es weder die Araber ganz allgemein, noch die Muslime im Speziellen, auch nur ansatzweise auf ein derartiges Niveau geschafft… aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

    Und LACHEN ist sowieso das einzige, was vollkommen ehrlich ist, gesund und lebensverlängernd. Der tierische Ernst (blödes Wort), oder gar der hießige ‘Bierernst’ sind dagegen für jede Emotion tödlich. Das Resultat: Keine Visionen und Utopien mehr, soindern nur noch Bedenken, die den Zuständigen wie Krawatt(lapp)en würgend um den Hals hängen. Igitt…

    Dein Vater hat im übrigen recht. Wobei ich – früher ebenfalls häufig handwerklich unterwegs – auch gerne einen 2. und 3. Versuch mache, wenn es beim 1. mal nicht gleich klappt. Aber dann ich auch bei mir Feierabend.

    Übrigens: Diese digitale TAZ hat kaum etwas mit der Papier-TAZ zu tun, auch wenn beide von meinem Freund Mathias Bröckers (mit)gegründet worden sind. Was auch nur gut ist, denn im Laufe von über 30 Jahren ist aber auch ausnahmslos JEDE Sache, die ich mit der Papier-TAZ zuzsammen anging, bös’ in die Hose gegangen… weil irgendwelche inkompeten, ar***lö****chigen, srohdummen, intriganten Mitarbeiter/innen der Redaktion…

    Ach ja, noch einen schönen Tag wünsche ich! 😉

  • Das Wortspiel mit der Nationalität und einem veralteten Synonym für fingieren und fälschen – das ist nicht witzig meiner Meinung nach. Der und die “Türken” als einheitliche Gruppe gibt es nicht. Außer natürlich aus rechtskonservativer, rechtsnationaler, rechtsradikaler usw. Sicht.

    Wenn die Außenpolitik der Türkei kritisiert werden soll, wieso nicht mit
    Volltreffer
    Erdogan im Glück
    oder
    Erdomanisches Reich?

    ——————-

    Der Datenscheich:

    Du hast selbstverständlich völlig recht – und aus diesem Blickwinkel entschuldige ich mich in aller Form dafür.
    Aber Du mußt zugeben, daß das Herumspielen mit dieser – nur für deutschsprachige Personen verständliche – Assoziation im vorliegenden Fall einfach unumgänglich war…

    Du weißt vermutlich, daß der Begriff ‘türken’ auf den sog. Schach-Türken zurückgeht, der in einer Kiste versteckt einen vorgeblich selbst Schach spielenden Roboter bedient hat. Und so habe ich mir Erdogan in seiner engen (gedanklichen) Kiste vorgestellt, der annimmt, daß ihn niemand dabei sieht, wie er Schachfiguren wie IS, PKK, PYK usw. usf. hin und her schiebt, in der Hoffnung darauf, den Löäwen von Damaskus Schachmatt zu setzen.

    Vesrsteht Du nun, warum ich – aller guten Vorsätze zum Trotz – diesmal einfach nicht anders konnte…?! 😉

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