vonAchmed Khammas 13.01.2019

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Das war es! Der Rhythmus, das Periodische, das Regelmäßige. Denn damit bekomme ich die Sache in den Griff, wie man sehen kann 😉

Und so geht es heute in die 2. Runde der Rezensionen, die ich auch weiterhin versuche, kurz und knackig zu halten.

Roma Nova von Judith Voght (2018) behandelt das Thema ‚Römer im All‘ – und zwar so detailliert, daß man das Buch als Vorlage für soziale Analysen des (modernisierten) Römischen Reiches nutzen könnte, in dem die Gladiatoren zwischen Sternensystemen reisen… und gegen den Aufstand von Spartacus kämpfen müssen.

In der Tiefe von Michael Grumley (2014/2018) wird als ‚Science-Thriller‘ beworben, obwohl auch die diversen Elemente der ‚Fiction‘ nicht fehlen, wie z.B. das Entschlüsseln der Sprache der Delphine, das ja bekanntermaßen noch immer unerreicht in der Zukunft liegt. Ansonsten handelt es sich um ein rasantes Abenteuer, in dem ein mysteriöses U-Boot eine wesentliche Rolle spielt, diverse Interessengruppen und natürlich eine Entdeckung, die das Schicksal aller Lebewesen der Erde für immer verändern könnte.

Dark Run von Mike Brooks (2015/2018) erzählt die ansprechende Geschichte des Schmuggel-Kapitäns Ichabod Drift und seinem Raumfrachter Keiko, der eine ihm unbekannte Ladung auf die Erde schaffen soll, was eindeutig nach Ärger riecht. Es dauert denn auch nicht allzu lange bis klar wird, daß die Gefahr nicht nur das Schiff, sondern den ganzen Blauen Planeten bedroht.

Key ShipDie Letzten der Erde von Jason M. Hough (2013/2018) ist der 3. und letzte Band der Serie, in dem endlich einige Fragen beantwortet werden, allerdings erst ganz zum Schluß, extrem kurz und ziemlich unbefriedigend. Es riecht danach, als hätte der Autor zuerst mit einem 4. Roman geliebäugelt, den er sich (und uns) dann aber dankenswerterweise erspart hat. Die Geschichte einer drastischen außerirdischen Intervention – nicht Invasion – ist schon häufig erzählt worden, und oft auch wesentlich tiefgründiger. Man denke nur an die Drei Sonnen.

Weltenzerstörer von Cixin Liu (2012/2018), dem Autor des gerade genannten SF Drei Sonnen, ist ein schmales Bändchen – Novelle genannt – das zudem mit Anmerkungen, Kommentaren und Erläuterungen aufgehübscht ist, um nicht aus dem Buchdeckeln herauszufallen. Mag sein, daß die Kurzgeschichte die Grundlage für das spätere opulente Werk bildete. Interessant ist sie wohl in erster Linie für die Fans des Autors.

Die fetten Jahre von Chan Koonchung (2009/2013) wird als ‚Roman aus der chinesischen Zukunft‘ vermarktet und lohnt sich für jede/n die/der sich mit etwas tiefer liegenden Schichten der chinesischen Mentalität beschäftigen möchte. Denn aus der Geschichte der (baldigen) Weltmacht Nr. 1 scheint ein ganzer Monat verschwunden zu sein, was nach einer Verschwörung klingt, um das glückliche Leben der Massen nicht zu gefährden – denken zumindest dar alte Schriftsteller Lao Chen und seine Freunde.

Wandernde Himmel von Hao Jingfang (2016/2018) ist einer der vielen Mars-Romane, die sich seit einiger Zeit in der Regalen breitmachen, und erinnert stark an die gesellschaftlichen Konflikte in Planet der Habenichtse, denn hier wie dort stehen sich ein kapitalistisches und ein kollektivistisches System gegenüber. Die Variante von Jingfang behandelt die Sache über die Darstellung des Besuchs einiger marsianischer Jugendlicher auf der Erde, der eigentlich zur Verbesserung der gegenseitigen Verständigung gedacht ist.

Die politische Anmerkung:

Nun hat Trump also entschieden, daß sich das US-Militär aus Syrien zurückziehen soll, und das Resultat ist noch mehr Chaos unter den Beteiligten des internationalen Kriegens gegen das Land, das als eines der letzten der Erde gilt, das keine Schulden beim WTF hat, kein Genfood erlaubt und auch sonst etwas neben der Spur ist, allerdings im positiven Sinne.

Als (auch) Syrer hoffe ich auf eine Rückkehr der Amis, natürlich ohne Waffen und mit gültigen Visa, denn in meiner 2. Heimat können sie viel über Kultur lernen. Und darüber, wie man einen Sack, in dem sich neben Flöhen auch noch diverse andere Gottesgeschöpfe befinden, halbwegs unter Kontrolle hält. Oder sollte schon jemand vergessen haben, daß Syrien vor 2011 als das zweitsicherste Land auf Erden galt?! Trotz Muslimen und Christen, Kurden und Turkmenen, Alawiten und Drusen …und und und. Ich sag’ ja: Flöhe.

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