vonHans Cousto 11.05.2014

Drogerie

Aufklärung über Drogen – die legalen und illegalen Highs & Downs und die Politik, die damit gemacht wird.

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Die Gaia Media Stiftung ist eine am 23. Juli 1993 in Basel gegründete gemeinnützige Stiftung mit dem Zweck Informationen zu vermitteln, die zu einem ganzheitlichen Verständnis der Natur und des menschlichen Daseins beitragen. Aus Anlass des 100. Geburtstags von Dr. Albert Hofmann am 11. Januar 2006 veranstaltete die Gaia Media Stiftung ein internationales Symposium zur bekanntesten und umstrittensten Entdeckung dieses herausragenden Wissenschaftlers. Etwa 80 Referenten aus aller Welt diskutierten in Basel mit einem gutend Dutzend ausstellenden Malern und auftretenden Musikern, 200 Journalisten und etwa 2.000 Besuchern drei Tage im Kongresszentrum der Messe Basel die zentrale Frage: Welchen Platz kann und soll LSD in einer Gesellschaft einnehmen?

Der Titel der Veranstaltung „LSD – Sorgenkind und Wunderdroge“ konnte kaum besser gewählt sein. Noch heute, über sechs Jahrzehnte nach der Synthese durch den Chemiker Albert Hofmann im Jahre 1938, steht die Substanz in einem zutieft ambivalenten Ruf. In allen Ländern der Erde ist sie verboten, auf der anderen Seite gibt es genauso lange währende Bemühungen, das potente Psychedelikum als Medikament oder sakralen Bewusstseinsfahrstuhl einsetzen zu dürfen.

Am LSD-Symposium beleuchteten namhafte Experten aus der ganzen Welt das LSD-Phänomen aus allen Blickwinkeln im Bemühen, Fakten gegen Vorurteile zu setzen. Zum Symposium reiste die Elite der internationalen Bewusstseinsforschung an: aus den USA unter anderen Prof. Charles Grob, Dr. Alexander Shulgin, Dr. Ralph Metzner, aus Europa Dr. Günter Amendt, Dr. Christian Rätsch und Dr. Franz Xaver Vollenweider. Auch prominente Künstler und Zeitzeugen wie Alex Grey und Barry Miles kamen nach Basel, um über ihre persönlichen Erfahrungen mit LSD und dessen Einfluß auf Kunst und Kultur zu berichten. Sehr großes Interesse fanden die Ausführungen des weltbekannten Chemikers Dr. Alexander T. Shulgin, der von der New York Times als „Dr. Ecstasy“ bezeichnet wurde, und der in den letzten vierzig Jahren hunderte psychedelische Substanzen kreiert hat.

Das Symposium stand unter dem Patronat von Institutionen wie zum Beispiel The Beckley Foundation (UK), die die britische Regierung und die UNO in Drogenfragen berät; die Gesellschaft für Arzneipflanzenforschung (AT); das Europäische Collegium für Bewusstseinsstudien (ECBS) (DE); die Schweizerische Ärztegesellschaft für Psycholytische Therapie (SÄPT) (CH) und die Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS) aus den USA. Der wissenschaftliche Bereich war vertreten durch das Heffter Research Center an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich sowie das Heffter Research Institute aus Santa Fe.

In den letzten Monaten hat die Gaia Media Stiftung zahlreiche Vorträge dieser grandiosen Veranstaltung auf YouTube online gestellt.

Videos LSD-Symposium Basel 2006

LSD Symposium 2006, Vorträge in deutsch
Playlist von gaiamedia, 27 Videos

LSD Symposium 2006, Lectures in English
Playlist von gaiamedia, 12 Videos

Die Resonanz in den Medien war beachtlich. Viele Zeitungen publizierten gleich mehrere Artikel zum Symposium. Im Radio und im Fernsehen wurden ausführliche Sundungen zum Thema ausgestrahlt. Die aussagekräftigsten Zitate aus den Printmedien sind in der Pressemitteilung vom 27. Februar 2006 der Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin zum Teil mit Kommentaren zusammengestellt. Druckerfreundliche Version (PDF, 21 Seiten).

Am Welt Psychedelik Forum, das an Ostern 2008 vom 21. bis 24. März 2008 im Kongresszentrum der Messe Basel stattfand, berichteten und diskutierten über 50 Experten aus aller Welt über die vielfältige Welt der bewusstseinserweiternden Substanzen, und zeigten auf, welches enorme Potenzial ihnen zur Selbsterkenntnis und zum Bewusstseinswandel innewohnt.

Das Welt Psychedelik Forum war auch ein Publikumserfolg. Rund 2000 Personen aus allen Kontinenten und aus 37 Ländern nahmen am Kongress teil. „Diese Zahlen liegen deutlich über unseren Erwartungen und wir sind mit dieser Bilanz zufrieden“, so Dieter A. Hagenbach, Programmleiter des Kongresses und Präsident der veranstaltenden Gaia Media Stiftung. Rund 150 Journalisten und Filmteams aus aller Welt begleiteten den Kongress.

Referenten und mehrere hundert Besucher unterzeichneten die Resolutionen, in der die Gaia Media Stiftung die zuständigen Behörden in der Schweiz sowie die UNO zu einem neuen, vorurteilsfreien Umgang mit psychedelischen Substanzen aufruft und fordert, dass diese entkriminalisiert und legalisiert werden. Hier lohnt sich auch ein vergleich mit dem drogenpolitischen Manifest mit der Zielsetzung, die Riten der Psychonautik als immaterielles Weltkulturerbe dem Schutz der UNESCO zu unterstellen, wobei die politische Verantwortung für den Umgang mit psychotrop wirkenden Substanzen von der WHO weg hin zur UNESCO durch die UNO übertragen werden soll.

Videos Welt Psychedelik Forum Basel 2008

Welt Psychedelik Forum 2008, Vorträge in deutsch
Playlist von gaiamedia, 8 Videos

World Psychedelic Forum 2008, Lectures in English
Playlist von gaiamedia, 12 Videos

Kurz nach dem Welt Psychedelik Forum ist Albert Hofmann am 29. April 2008 im Alter von 102 Jahren in seinem Haus auf der Rittimatte in der Gemeinde Burg bei Basel an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Albert Hofmann, der Schamane des LSD, verteidigte bis zuletzt die bewusstseinserweiternde Wirkung des von ihm 1943 entdeckten LSD, das später zur Kultdroge von sinnsuchenden Hippies und Künstler wurde. LSD und verwandte Substanzen seien keine Drogen im üblichen Sinn, sie machten nicht süchtig und gehörten zu „den sakralen Substanzen, die seit Jahrtausenden im rituellen Rahmen verwendet werden“, erklärte Hofmann unbeirrt sein Leben lang. Ein Nachruf auf den Entdecker des LSD Albert Hofmann veröffentlichte die Redaktion Webteam www.eve-rave.net Berlin unter dem Titel „In Memoriam Albert Hofmann“ am 3. Mai 2008.

Die ersten vier Teile zu „Rauschkunde in Bild und Ton“ findet man unter dem Stichwort „Rauschkunde“ in diesem Blog.

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