vonHans Cousto 17.12.2019

Drogerie

Aufklärung über Drogen – die legalen und illegalen Highs & Downs und die Politik, die damit gemacht wird.

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Die Wirkstoffgehalte werden in Deutschland für jede Cannabiszubereitung (Kraut, Blüten und Haschisch) getrennt erfasst und jährlich ausgewertet und im November oder Dezember des Folgejahres veröffentlicht. Die Bestimmung des THC-Gehalts erfolgt auf der Basis der Beschlagnahmungen von Tausenden von Proben Marihuana (Kraut und Blütenstände) und Haschisch durch die Labore von Bundeskriminalamt, Landeskriminalämter und Zollbehörden. Bei den gemeldeten Wirkstoffgehalten wird das bei thermischer Belastung zusätzlich entstehende Tetrahydrocannabinol (THC) mit berücksichtigt.

Wirkstoffgehalte in Haschisch und Marihuana

Der Wirkstoffgehalt (THC-Gehalt) von Haschisch war während langer Zeit relativ konstant respektive bewegte sich in einer relativen engen Bandbreite zwischen 6,7 Prozent und 8,4 Prozent. Im Jahr 1997 – seit diesem Jahr werden die Statistiken für Cannabiszubereitungen veröffentlicht – lag der durchschnittliche THC-Gehalt von Haschisch in Deutschland bei 7,2 Prozent, im Jahr 2006 lag dieser bei 6,7 Prozent. In den folgenden Jahren stieg der THC-Gehalt von Haschisch in Deutschland nahezu kontinuierlich an. Im Jahr 2018 war dieser mit 16,7 Prozent weit mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2006. Dies entspricht einer Zunahme des THC-Gehaltes in Haschischproben von knapp 150 Prozent innerhalb von etwas mehr als einem Jahrzehnt.

Seit dem Jahr 2006 werden die THC-Gehalte von Kraut und Blütenstände separat in den Statistiken aufgelistet. Von Interesse sind hier die Blütenstände, da diese vornehmlich zu Entspannungs- und zu Rauschzwecken genutzt werden. Im Schnitt enthielten die Blüten im Jahr 2006 ein THC-Gehalt von 10,6 Prozent. Im Jahr 2018 enthielten diese nach einer langsamen kontinuierlichen Zunahme in den letzten Jahren 13,1 Prozent. Dies entspricht einer Zunahme des THC-Gehaltes in Proben von Blütenständen von knapp 24 Prozent innerhalb von etwas mehr als einem Jahrzehnt. Die Dynamik der Steigerung des THC-Gehaltes war in den letzten Jahren bei Haschisch viel stärker ausgeprägt als bei Marihuana. Bis zum Jahr 2014 enthielten die Blütenstände deutlich mehr THC als Haschisch, im Jahr 2015 waren die THC-Gehalte etwa auf gleichem Niveau und in den Folgejahren waren die THC-Gehalte von Haschisch immer und zunehmend höher als die von Marihuana. Im Jahr 2018 machte der Unterschied 3,6 Prozentpunkte aus.

Die Grafik zeigt den durchschnittlichen THC-Gehalt von Haschisch (blaue Linie) und Marihuana (grüne Linie) in Deutschland als Zeitreihe von 1997 bis 2017. Ab dem Jahr 2006 werden die Daten für Marihuana aufgeschlüsselt nach Blüten (rote Linie) und Kraut (violette Linie) dargestellt. Datenquelle: DBDD: Jahresberichte, ab 2015 Workbook Drogenmärkte und Kriminalität.

Die grüne Linie in der oben stehenden Grafik zeigt den durchschnittlichen Wirkstoffgehalt von Marihuana. Der Ausreißer nach oben im Jahr 2004 ist vorwiegend auf einer Veränderung der statistischen Methode zurückzuführen, die in den Jahren 2004 bis 2006 stattfand. In die Berechnung des Wirkstoffgehalts von Marihuana fließen ab dem Jahr 2006 (teilweise schon ab dem Jahr 2004) die Werte von Cannabiskraut und Blütenständen im Verhältnis zur jeweiligen Anzahl der Proben ein. Von 2004 (10,8 Prozent) bis 2007 (7,4 Prozent) sank der mittlere THC-Gehalt im Marihuana kontinuierlich. Zwischen 2007 und 2008 gab es allerdings keine Veränderung, in den folgenden zwei Jahren wurde eine leicht Erhöhung festgestellt. Ab dem Jahr 2011 werden nur noch die Werte von Blüten und Kraut mitgeteilt.

Das Trimbos Institut in den Niederlanden untersucht jedes Jahr den THC-Gehalt des in den Coffeeshops verkauften Cannabis. Hierzu werden 50 zufällig ausgewählte Coffeeshops besucht und deren Umsatz durch diese Kaufaktion gesteigert. Getestet werden die jeweils stärksten und populärsten Sorten niederländischen Grases wie auch Gras aus dem Ausland (Importware) und von Haschisch aus dem In- und Ausland. Dann werden aus diesen Werten Durchschnittswerte ermittelt. Dieses Jahr ist der Wert der populärsten Sorten mal wieder gesunken. Im Winter 2018/2019 lag der durchschnittliche Gehalt an THC mit 16,7 Prozent etwas niedriger als im Vorjahr, wo es noch 16,8 Prozent waren. Im Jahre 2004 – also vor fünfzehn Jahren – erreichte der Wert einen Höchststand von 20,4%. Innerhalb von fünfzehn Jahren sank somit der durchschnittliche THC-Gehalt der populärsten Cannabissorten in den Niederlanden um etwa einem Fünftel (-18,1 Prozent). Die zahlen gelten für das sogenannte „Nederwiet“. Der Name „Nederwiet“ ist abgeleitet von dem niederländischen Wort „Nederland“ und dem niederländischen Wort „wiet“, was soviel heißt wie Gras (engl. weed).

In der folgenden Grafik ist Entwicklung des THC-Gehaltes von 2000 bis 2019 für niederländisches Gras (Nederwiet), importiertes Gras, niederländisches Haschisch und importiertes Haschisch dargestellt. Da nur wenige Coffeeshops niederländisches Haschisch zum Verkauf anbieten, ist die Zahl der untersuchten Proben viel kleiner als beim Nederwiet, was Ursache der großen Schwankungen des THC-Gehaltes beim niederländischen Haschisch in einigen Jahren ist.

Die Grafik zeigt den jährlich ermittelten Duchschnittswert des THC-Gehaltes der populärsten Sorten von „Nederwiet“, der importierten Grassorten sowie der inländischen und importierten Haschischsorten in den Niederlanden als Zeitreihe von 2000 bis 2019. Datenquellen: Trimbos Instituut; Jellinek Instituut.

In den Niederlanden stieg der durchschnittliche THC-Gehalt von Proben von importierten Haschisch von 14,9 Prozent im Jahr 2014 auf 24,8 Prozent im Jahr 2019. Auch in Frankreich wurde ein massiver Anstieg des THC-Gehaltes Festgestellt. Dieser lag in den 90er Jahren im Schnitt bei 6,9 Prozent, zwischen 2001 und 2010 bei 9,2 Prozent und zwischen 2011 und 2016 bei 18,2 Prozent. Anzumerken ist hier, dass die klassischen Sorten in der letztgenannten Periode durchschnittlich einen THC-Gehalt von 13 Prozent enthielten, neu gezüchtete Sorten (vor allem aus Marokko)) einen durchschnittlichen THC-Gehalt von weit mehr als 20 Prozent enthielten. Durch die Entwicklung von Sinsemilla-Saatgut erlebte der Cannabisanbau eine wahre Revolution.

Sinsemilla – Pflanzen ohne Samen

Das meiste Cannabis, das auf der Welt produziert und konsumiert wird, ist Marihuana (mexikanisches Spanisch), in Indien und in der Karibik Ganja genannt, in den USA Weed genannt (was nichts anderes heißt als Unkraut) und hierzulande spricht man von Gras. Marihuana besteht aus den getrockneten Blüten der weiblichen Cannabispflanze, da die männlichen Pflanzen viel weniger THC enthalten. Da weibliche Cannabispflanzen am meisten nachgefragt werden, um die Marihuana zu produzieren, und da reguläre Cannabissamen ungefähr 50% männliche und 50% weibliche Pflanzen produzieren, kreuzten in den frühen 1970er Jahren qualifizierte nordamerikanische und europäische Erzeuger mexikanische Cannabispflanzen mit Pflanzen aus Kolumbien, Jamaika, Thailand und Indien und begannen mit der Produktion von Sinsemilla-Pflanzen (samenlos auf Spanisch), indem sie alle männlichen Pflanzen von ihren Feldern entfernten und nur die unbefruchteten (daher kernlosen) weiblichen Pflanzen zurückließen.

Cannabisblüte ohne Samen – Foto gemeinfrei

Der Anbau von Sinsemilla-Pflanzen markierte den Beginn eines langen und komplexen Modernisierungsprozesses in der Cannabisindustrie, der die Schaffung des ersten modernen Cannabishybrids, des Skunk, beinhaltete. Samenloses Cannabis tauchte in den neunziger Jahren immer häufiger auf, als die Verwendung von Stecklingen auf breiter Ebene eingeführt wurde und es den Züchtern gelang, nur weibliche Pflanzen durch Klone zu produzieren. Das Klonen hat den Anbau von Cannabis radikal verändert, indem es Sinsemilla-Anbau für Hobbygärtner praktisch überall auf der Welt möglich und rentabel machte.

Die Verfügbarkeit von samenlosen Marihuana stieg nach 1999 weiter an, als es der selektiven Zucht (in den Niederlanden) gelang, „rein weibliche“ Cannabis-Samen zu produzieren, die mehr als 95% weibliche Pflanzen hervorbringen und die Herstellung von Cannabis ohne Samen erleichterten, sofern der Anbau außerhalb der Reichweite von männlichen Pollen in der Luft erfolgte. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Cannabisanbau zu einem wirklich globalen Phänomen entwickelt. Der Indoor-Anbau moderner potenter Hybriden ist nun überall auf der Welt sowohl drinnen als auch draußen möglich, auch außerhalb günstiger klimatischer Bedingungen, solange ein zuverlässiges Stromnetz zur Verfügung steht.

Haschisch – ein Kulturgut mit langer Tradition

Das traditionsreichste Cannabisprodukt in Europa ist Haschisch (Arabischen für Gras) oder Cannabisharz genannt: eine mehr oder weniger biegsame pastöse Substanz (je nach Zubereitung und Umgebungstemperatur), die durch Komprimieren der Trichome (THC-haltige Drüsenhaare) aus den Blüten der weiblichen Cannabispflanze erhalten wird. Haschisch kann durch zwei unterschiedliche Verfahren hergestellt werden. In Marokko oder auch im Libanon werden die Harzdrüsen der Cannabisblütenstände nach der Ernte und Trocknung der Pflanze durch ein Dresch- und Siebverfahren gesammelt. Die Blütenteile, die unter dem ersten und feinsten Sieb gesammelt werden, ergeben dann das Haschisch der besten Qualität. Die feinen stark von Harz durchsetzten Teile werden dann einfach gepresst. Das zweite Sieb ist dann gröber und ergibt die zweitbeste Qualität, u.s.w.

Es ist möglich, dass die Technik ursprünglich aus Afghanistan importiert wurde, wo auch heute noch gesiebtes Haschisch produziert wird. In Afghanistan wird das gesiebte Harz jedoch – anders als in Marokko und im Libanon – mehrmals erhitzt und geknetet, bevor es gepresst und von Hand gewalzt wird. Dieser Prozess wird heute manchmal maschinell durchgeführt.

Die andere Technik, die nur in einigen Teilen Asiens angewendet wird, ist das Reiben mit der Hand: Sie ist weitaus weniger technisch als das Sieben. Sie besteht darin, die Blütenstände zwischen den Handflächen und den Fingern hin und her zu reiben, bis sich das Harz auf der Haut ansammelt. Das Harz wird dann mit den Fingern von der Haut abgekratzt und zu einer Kugel geknetet. Das so hergestellte Produkt wird Charas genannt. Ein solcher Prozess findet nur in Indien (mit Ausnahme von Kaschmir, wo gesiebtes Haschisch erzeugt wird) und Nepal statt.

Die klassischen Haschischsorten aus Asien werden nach wie vor aus den Blüten traditioneller Pflanzenarten gemacht. Anders in Marokko, wo zunehmend neue Züchtungen aus den Niederlanden, Belgien, Spanien und der Schweiz angepflanzt werden. Deshalb hat Haschisch aus Marokko heute ein wesentlich höherer THC-Gehalt als noch vor zehn oder zwanzig Jahren; dies ist somit bei den asiatischen Haschischsorten (noch) nicht der Fall.

Tetrahydrocannabinol (THC) – Cannabidiol (CBD)

THC ist das bekannteste Cannabinoid. THC ist vor allem für die psychoaktive Wirkung verantwortlich, es stimuliert Teile des Gehirns, was die Freisetzung von Dopamin verursacht – was wiederum ein Gefühl der Euphorie und des Wohlbefindens bewirkt. THC hat auch eine analgetische Wirkung, es lindert die Symptome von Schmerzen und Entzündungen. THC verursacht ein großartiges Gefühl der Entspannung.

CBD ist ein kaum bis gar nicht psychotrop wirkendes Cannabinoid, das die Wirkungen von THC reduziert und reguliert. Je größer der CBD-Anteil im Vergleich zum THC-Anteil ist, desto klarer bleibt man nach dem Konsum im Kopf. Beim Konsum von Hanfprodukten (Haschisch, Marihuana) bewirkt ein hoher CBD-Anteil und ein entsprechend niedriger THC-Anteil eine eher sedierende, ein niedriger CBD-Anteil und ein hoher THC-Anteil eine eher anregende Wirkung. Das Verhältnis von THC zu CBD, die THC-CBD-Ratio, gibt Auskunft über die protektive Wirkung des CBD. Je größer dieser Wert ist, desto kleiner ist die protektive Wirkung des CBD.

Ein Faktor, der das Auftreten einer Psychose unter Cannabis beeinflussen kann, ist der Gehalt an THC und dem antipsychotischen CBD. Je weniger THC in Relation zum CBD-Gehalt in den Cannabisblüten enthalten ist, desto geringer erscheint die Wahrscheinlichkeit, dass durch den Konsum dieser Blüten eine Psychose ausgelöst wird. Diese Relation wird durch die THC-CBD-Ratio gekennzeichnet.

Haschisch aus Marokko enthielt kurz vor der Jahrtausendwende im Schnitt ein THC-Gehalt von etwa 8 Prozent und ein CBD-Gehalt von etwa 4 Prozent. Zu dieser Zeit hatte die THC-CBD-Ratio den Wert 2. Im Jahr 2016 hatte Haschisch aus Marokko im Schnitt ein THC-Gehalt von 23 Prozent und ein CBD-Gehalt von 4 Prozent. Die THC-CBD-Ratio war 2016 etwa zweieinhalb mal so groß wie vor der Jahrtausendwende und hatte den Wert von etwa 5,5. Im Vergleich dazu hat traditionelles Haschisch aus dem Libanon eine THC-CBD-Ratio zwischen 0,5 und 0,8, da libanesisches Haschisch mehr CBD als THC enthält.

Wie groß die Unterschiede zwischen der Häufigkeit einer hohen und einer niedrigen THC-CBD-Ratio in verschiedenen Cannabisprodukten ist, kann aus den folgenden zwei Abbildungen entnommen werden, die in dem Jahresbericht 2018/2019 THC-concentraties in wiet, nederwiet en hasj in Nederlandse coffeeshops von Sander Rigter und Matthijs Bossong für das Trimbos Instituut veröffentlicht wurden. Die erste Abbildung zeigt die Analysenergebnisse von niederländischen Grassorten (Nederwiet) und die darauf folgende Abbildung die Ergebnisse der Analysen von in den Niederlanden importierten Haschischsorten.

Die Grafik zeigt die THC- und CBD-Werte für niederländische Grassorten (Nederweit), die vom Trimbos Instituut in den letzten zehn Jahren (2010 bis 2019) in Coffeeshops gekauft und analysiert wurden. Grafik: Trimbos Instituut.

Zieht man eine Diagonale vom 0/0-Punkt durch das unterste Rechteck und verlängert die Diagonale durch die weiteren Rechtecke, dann haben alle Werte, die durch die Punkte angegeben sind und oberhalb der Diagonale liegen, eine THC-CBD-Ratio, die größer als zwei ist. Entsprechend sind die Punkte unterhalb der Diagonalen die Analysenergebnisse von Proben, die eine THC-CBD-Ratio haben, die kleiner als zwei ist. Bei genauerer Betrachtung der Grafik erkennt man schnell, dass die meisten Analysen von Proben stammen, deren THC-CBD-Ratio größer als acht ist, da die meisten Punkte oberhalb einer Diagonalen des Rechtecks 0/0-Punkt – 40% THC – 5% CBD liegen.

Die Grafik zeigt die THC- und CBD-Werte für importierte Haschischsorten, die vom Trimbos Instituut in den letzten zehn Jahren (2010 bis 2019) in Coffeeshops gekauft und analysiert wurden. Grafik: Trimbos Instituut.

Aus der Grafik ist ersichtlich, dass viele Proben eine THC-CBD-Ratio in der Größenordnung von zwei aufweisen, die meisten Proben liegen im Bereich zwischen der THC-CBD-Ratio eins und drei. Die Zahl der Proben mit einer sehr hohen THC-CBD-Ratio bei importierten Haschisch hat jedoch in den letzten fünf Jahren zugenommen, wie ein Vergleich mit einer analogen Darstellung des Trimbos Instituuts aus dem Jahr 2014 zeigt. Dies ist vor allem auf den steigenden THC-Gehalt von Haschisch aus Marokko zurück zu führen.

Preise von Haschisch und Marihuana

Die Preise, die im Straßenhandel in Deutschland für ein Gramm Haschisch bezahlt wurden, haben sich im Zeitraum von 2002 bis 2018 um etwas über 50 Prozent erhöht. Bei Marihuana lag der Preisanstieg im gleichen Zeitraum bei etwas über 40 Prozent. Die jährlich Entwicklung der Preise sind in der folgenden Grafik dargestellt.

Der Grafik zeigt die Straßenhandelspreise in Euro pro Gramm Haschisch und pro Gramm Marihuana in Deutschland als Zeitreihe von 2002 bis 2018. Datenquelle: DBDD: Jahresberichte, ab 2015 Workbook Drogenmärkte und Kriminalität.

Zum Vergleich: Eine Fahrt mit der Deutschen Bahn (Normalpreis) mit einer Entfernung von 101 Kilometer kostete im Jahr 2002 genau 14,00 Euro, im Dezember 2019 kostete eine solche Fahrt 23,80 Euro. Dies entspricht einer Preissteigerung um 70 Prozent. Bei kurzen Fahrten von nur 10 Kilometer war die Preissteigerung noch höher. 2002 kostete eine Fahrt von 10 Kilometer 1,60 Euro, Anfang Dezember 2019 waren dafür 3,10 Euro zu bezahlen. Dies entspricht einer Preissteigerung um 94 Prozent. Die Preise der Deutschen Bahn sind seit 2002 signifikant stärker gestiegen als die Preise für Haschisch und Marihuana.

Wert des THC-Gehaltes

Der THC-Gehalt von Haschisch ist seit 2002 stärker gestiegen als der Preis, den man für dieses Cannabisprodukt im Straßenhandel zahlen musste. Erhielt man im Jahr 2002 pro bezahlten Euro für Haschisch im Schnitt 11,9 Milligramm THC, so waren es im Jahr 2018 ganze 18,8 Milligramm. In den Jahren 2010 und 2011 gab es pro bezahlten Euro für Haschisch nur 9,6 Milligramm THC, im Jahr 2016 waren es 16,3 Milligramm. Gemessen am THC-Gehalt und den bezahlten Preise für Haschisch ist in Deutschland der „Haschischrausch“ seit 2010 deutlich günstiger geworden, wie man der unten stehenden Grafik entnehmen kann.

Die Grafik zeigt die THC-Menge in Milligramm, die man pro bezahlten Euro in Straßenhandel in Deutschland für Haschisch und Marihuana erhält. Zeitreihe von 2002 bis 2018. Datenquelle: DBDD: Jahresberichte, ab 2015 Workbook Drogenmärkte und Kriminalität, eigene Berechnungen.

Bei Marihuana kann kein eindeutiger Trend festgestellt werden. Die erhaltene Menge an THC pendelte in den letzten Jahren innerhalb der Bandbreite zwischen 11,4 Milligramm und 15,0 Milligramm THC pro bezahlten Euro und lag 2018 bei 12,8 Milligramm.

Vergleiche hierzu in diesem Blog

[04.02.2012] THC-Gehalt – Joints von damals und heute
[13.07.2015] Die protektive Wirkung von Cannabidiol

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https://blogs.taz.de/drogerie/2019/12/17/haschisch-und-marihuana-im-vergleich/

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kommentare

  • Hallo
    Tut mir leid, aber da kann ich – egal was da wissenschaftlich rumgeforscht + gemessen wurde – nicht zustimmen. Hasch – zumindest die nordafrikanischen Sorten – hat sich m. M def. quasi nicht verändert vom Wirkungsgrad in den letzten 20-30 Jahren – bei den allerbesten Qualitäten ist evtl einfach das Ende der Fahnenstange erreicht oder es wird wohl hauptsächlich weiterhin auf Basis von herkömmlichen Sorten produziert + verkauft. Bei Gras sieht das seit Beginn der 90-er komplett anders aus, das ist + wird immer noch zunehmend stärker. Ein Ende dieser Entwicklung scheint nicht absehbar. Ich pers. halte das für ziemlich bis sehr gefährlich – Abkürzung in die Klappsmühle….gerade wenn man sich überlegt, wieviel Wirkstoff z. B. in den mittlerweile in einigen US Staaten/ Kanada erlaubten Unzen dieses hochpotenten Gras enthalten sind…
    Zustimmen kann ich bei der Preisentwicklung: ohne Zweifel ein geringerer Anstieg als bei anderen Konsumgütern bzw unterhalb der normalen zeitbedingten Inflaltion

  • Guter Artikel!

    Ich habe die ersten Jahre meines Konsums so gut wie nie Blüten konsumiert, sondern immer nur Haschisch. Fand die Wirkung immer besser und insgesamt verträglicher. Ich würde mir wünschen, wieder das Zeug aus den 90ern kaufen zu können. Traditionell hergestellt, zuverlässige Qualität.

    Nur der Straßenpreis, der wurde sicherlich nicht im Münchner Raum ermittelt …

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