vonMathias Broeckers 23.01.2012

taz Hausblog

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“Der böse Mann mit dem kleinen Bart ist noch gar nicht tot! Mindestens zwei Mal am Tag sagt er mir Hallo!” sang Jan Delay vor einiger Zeit – und dieser Omnipräsenz Hitlers in Magazinen, Werbung und politischem Diskurs auf die Spur zu gehen, startete Daniel Erk 2006  seinen “Hitlerblog” .  Er zählte von Beginn an zu den meistgelesenen Blogs auf taz.de   und wurde 2010  mit dem “LeadAward” als “bestes Weblog des Jahres” ausgezeichnet.

Jetzt ist das alles auch auf Papier nachlesbar: unter dem Titel “So viel Hitler war selten – Die Banalisierung des Bösen ODER Warum der Mann mit dem kleinen Bart nicht totzukriegen ist”  dokumentiert und kommentiert Daniel Erk welche Folgen es hat, wenn das Schreckliche seinen Schrecken verliert.  Hier ein Vorabdruck aus dem Buch, das ab sofort im Buchhandel erhältlich ist (Heyne Verlag, 240 S. 9,99 Euro ) – und live auf taz.de weiter geht, auf dem Hitlerblog

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https://blogs.taz.de/hausblog/so-viel-hitler-war-selten/

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kommentare

  • @Cornel
    Wie schon mein Vorredner sagte muss sogar der instutionalisierte Rechtsextremismus par excellence, unser geliebter Verfassungsschutz, von 49 Todesopfern sprechen. Und da sind die 10 NSU-Opfer nicht mal dabei.
    Zahlen, die nicht von Instutitionen stammen, deren Chef in der “Jungen Freiheit” über den achso schlimmen Linksextremismus schwadroniert, würde ich mehr Glauben schenken. Die Amadeu Antonio Stiftung geht von 182 Todesopfern seit der Wende aus. Dass ein von Neonazis zu Tode getretener Obdachloser nicht in die Statistik des Verfassungsschutz eingeht ist klar. Schließlich sind sie hauptsächlich damit beschäftigt sich um “linken Terror”, sprich Landfriedensbruch oder Widerstand gegen die Staatsgewalt zu kümmern. Wie so ein linkes Delikt aussieht kann man sich bei youtube und Co anschauen. Polizisten die auf friedliche Demonstranten einprügeln. Wer seinen gebrochenen Kiefer und seine Platzwunden zur Anzeige bringt, wird eben mit einer Anzeige der Polizisten überzogen wegen “Widerstand”. Das macht den Großteil des “linken Terror” aus.
    Brennende Autos finde ich auch Scheiße und verurteile das zutiefst. Aber das ist ein verschwindend kleiner Teil der Statistik.
    Übrigends, Tote durch Linksextremismus seit der Wende: 0!

  • Man kann mit einer öffentlichen Vergewaltigung für Frauenrechte kämpfen, man kann Öl ins Meer kippen um auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen und man kann die Banalisierung des Bösen anprangern, indem man ein Buch über den Mann mit dem kleinen Bart schreibt. Markt sei Dank, Dummheit ist boykottierbar.

  • Daniel Erk, sein Blog und sein Buch nerven. Naja, er versucht halt schon seit Jahren sein Auskommen durch das Aufspringen auf den Hitler-Voll-Böse-Überall-Böse-Hitlers-In-Deutschland-Hitler-Immer-Noch-Größte-Gefahr-Für-Deutschland Zug zu erzielen. Ich finde sowas schwach und auch irgendwie peinlich. Erk findet man wohl nicht ohne Grund immer, wenn es darum geht, die peinlichsten Berliner zu benennen.

    http://www.tip-berlin.de/kultur-und-freizeit-stadtleben-und-leute/die-peinlichsten-berliner-daniel-erk

  • Hitler, Hitler und immer wieder Hitler. Hitlers Helden, Hitlers Helfer und Hitlers Hunde hatten wir schon. Hitlers Haare sind sicher schon von Kopp in Planung und dann ist es bald auch nicht mehr weit zu Hitlers Hämmorhoiden oder Hodensack. Würg. Wir Deutsche haben sie ja nicht mehr alle. Als ich vor vielen Jahren mit meiner gerade aus dem Ausland angereisten japanischen Freundin einen Ku´-Damm-Bummel machen wollte, waren überall Hitlerposter. Wahrscheinlich war Hitlers Klopapier irgendwo entdeckt worden. Und von jedem Zeitunngskiosk und jeder Werbetafel finsterte uns dieser Typ an. Es erinnerte einen an Wahlplakate. Da kommste dir vieleicht blöde vor: Willst deiner neuen Flamme Berlin zeigen und die Stadt sieht aus, als käme jeden Moment der Führer um die Ecke. Peinlich, peinlich, peinlich.

  • Sorry, wenn ich nochmal wegen dem zensiertem Kommentar nachfrage:
    Wenn die taz schon kostenlos Werbung für Erks Kalauer auf Kosten der Genossenschafter macht – gibt er oder der Heyne-Verlag das wenigstens bei der Steuer als geldwerten Vorteil an?

  • Ich halte es gar nicht für schädlich, dass Hitler aus verschiedenen Facetten betrachtet wird … ernst und komisch zugleich … nur diese Sichtweisen ermöglichen doch auch ein umfassendes Verständnis, oder?

  • Warum der böse Mann mit dem kleinen Bart nicht totzukriegen und in unserer Presse allgegenwärtig ist? Gute Frage. Vielleicht liegt es an Blogs wie diesem hier.

  • “zei mal” wurde wohl korrigiert.

    Jetzt müsste man nur noch bei “sagt er miT hallo” das T in ein R ändern.

    Und noch den Buchtitel ergänzen: Denn nach “mit dem kleinen Bart nicht totzukriegen” fehlt das abschließende “ist”.

    Und ich dachte immer, im Redaktionsystem gäbe es eine integrierte Rechtschreibprüfung? Oder zumindest würden die Texte, die auf dem PC erstellt werden, dort automatisch von der Textverarbeitung geprüft? Anscheinend liege ich falsch.

    PS:
    Das wäre mal wirklich eine interessante Story für den Hausblogs hier, wenn ihr mal den Ablauf beschreiben könntet, den ein Text bei euch vom Autor bis zur Veröffentlichung durchläuft!! Ich würde für einen schönen Hintergrundbericht auch 5 Euro spenden :-)

  • Lieber Cornel, vielleicht bist Du zu jung, um Dich an Mölln und Solingen zu erinnern.Welche Atmosphäre jahrzehntelang in Deutschland geherrscht hat, kannst Du z.B. hier lesen.
    http://www.sueddeutsche.de/politik/rechter-terror-in-deutschland-nehmt-die-braune-gefahr-endlich-ernst-1.1188162
    Rechten Terror gab es nicht, w2eil es den politisch nicht geben durfte.Das Attentat auf das Oktoberfest fiel z.B.mitten in den bayrischen Wahlkampf,und der Täter wurde spontan auf der linken Seite verortet.49 Gewaltopfer durch Rechtsradikale
    in den letzten 20 Jahren gab sogar die Bundesregierung noch vor Entdeckung der NSU zu, in Wirklichkeit waren es wohl weit über 100.Rechts blind, links blöd sagte Trittin gestern, und das trifft es ganz gut.

  • Zitat: “So viel Hitler war selten – Die Banalisierung des Bösen ODER Warum der Mann mit dem kleinen Bart nicht totzukriegen”

    Fehlt da nicht was? Ich möchte nicht kleinlich erscheinen, aber wenn schon der beworbene Buchtitel falsch / unvollständig geschrieben wird… Eine Korrekturlesung wäre vielleicht doch sinnvoll gewesen. ;)

  • aha…laut Hitlerblog sind es jetzt sogar schon DUTZENDE von Morden, die Neonazis verübt haben..in den letzten Jahren.

    Ich will hier nix kleinreden…ich finde JEDE Straftat, die von Neonazis verübt wurde und wird, verwerflich und selbstverständlich müssen die Täter auch die volle Strafe des Gesetzes zu spüren bekommen (wie jeder Gewalttäter…gleich, ob von Rechts oder Links)…aber WIESO reicht es nicht, bei den nachgewiesenen Straftaten/Morden zu bleiben?

    WAS mir ebenfalls gegen den Strich geht..aber vielleicht will es mir ja jemand mal erklären, WIE man denn in Herrgottsnamen auf die Idee kommen kann, G.Knopp würde aus Filmdokumenten der Nazizeit einen superhumanen Edelnazi generieren?

    Sorry, wenns schon SO losgeht….hat man wenig Lust, sich auf dem Hitlerblog kundig zu machen!

    Im ÜBRIGEN: es nutzt nichts, jemanden zu dämonisieren und hat Unbelehrbare auch noch nie von einer Verehrung Adolfs abgehalten…die bessere Taktik ist, A. H. der Lächerlichkeit preiszugeben und ihn als das zu zeigen, was er nachgewiesenermaßen war: ein verbrecherischer Spinner mit Minderwertigkeitskomplexen!

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