von 04.01.2013

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Innenansichten, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Im Süden und Westen kam die taz zuletzt in diesen vier Teilen. Seit heute sind es nur noch zwei.
Im Süden und Westen kam die taz zuletzt in diesen vier Teilen. Seit heute sind es nur noch zwei.
Am heutigen Freitag haben die Leser im Süden und Westen Deutschlands eine taz im Briefkasten, die nur noch aus zwei Teilen – so genannten Zeitungsbüchern – besteht. In den Tagen zuvor hatten sich viele Leser beschwert, dass die taz mit ihren 20 Seiten in vier einzelnen Teilen kam. Deshalb haben wir das jetzt zunächst geändert und warten ab, welche Erfahrungen wir und unsere Leser nun mit der zweigeteilten taz machen.

Zum Jahreswechsel hat die taz einen ihrer drei Druckstandorte gewechselt: Von Frankfurt, wo die bisherige Druckerei ihren Betrieb einstellte, hin nach Gießen. Die bisherige Druckerei konnte keine Zeitungsbücher drucken – im Westen und Süden Deutschlands gab es die taz daher immer in einem Stück. Die Druckereien in Pinneberg bei Hamburg und in Berlin hingegen konnten Bücher drucken, dort besteht die taz aus vier Teilen. Dank des Druckereiwechsels konnten wir endlich in ganz Deutschland eine taz in vier Zeitungsbüchern anbieten.

Was uns aber völlig überrascht hat: Wie stark sich unsere Leser im Westen und Süden an den Druck in einem einzigen Zeitungsbuch gewöhnt haben. Zwar gab es auch ein einzelnes Lob: “Endlich kein Streit mehr am Frühstickstisch, wer welchen Teil der Zeit als erstes entfaltet bekommt.” Von den meisten Hausblog-Kommentatoren aber kam harsche Kritik. “Mangels” schrieb: “Hilfe! Die TAZ will nicht mehr gelesen werden! Sie fällt mir in den Händen auseinander!” Christoph Hermann: “das soll fortschritt sein? eine lose blättersammlung – unmöglich!” Und Gregor Häcker: “Das ist doch keine Zeitung! Ständig fallen einem die einzelnen Seiten auf den Boden. Geht gar nicht in Bus oder Bahn! Bitte wieder ändern!”

Daher haben wir das jetzt unverzüglich geändert. In Gießen drucken wir jetzt erstmal in zwei gleich dicken Büchern (ein Buch ist hier aus technischen Gründen nicht möglich). Zumindest unter der Woche, am Wochenende werden es vier Bücher werden. Das erste Buch hat zwölf Seiten und besteht aus dem kompletten aktuellen Teil. Das zweite Buch beginnt mit der Sonntaz und hat sechs Seiten. Das dritte Buch hat wieder zwölf Seiten und beginnt mit der Bewegungen-Seite der Sonntaz. Das vierte Buch beginnt mit der Genuss-Seite der Sonntaz und hat sechs Seiten. Das erste Buch muss aus technischen Gründen so viele Seiten haben wie das dritte Buch, das zweite Buch so viele Seiten wie das vierte.

Wie finden Sie die Umstellung? Sind zwei Bücher besser als vier? Und was halten eigentlich unsere Leser im Norden und Osten davon, dass die taz hier immer in vier Büchern kommt?

Update 18. Januar: Ein Buch wäre in Gießen sehr wohl möglich, es wäre allerdings deutlich aufwändiger und teurer.

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https://blogs.taz.de/hausblog/nach-leserkritik-taz-stellt-druckverfahren-um/

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kommentare

  • CHRONOLOGIE DER FALLEN

    missfallen aufgestellt:

    die taz
    ein Buch
    gefiel

    die taz
    vier Bücher
    zerfiel

    die taz
    zwei Bücher
    auffiel

  • Mir war die “alte” taz als durchgängiges “Heft” sehr viel lieber. Aber wenn sie schon aufgeteilt werden muss – warum eigentlich? -, dann höchstens in taz1 und taz2. Auf diese Art gäbe es zumindest keine Einzelblätter mehr.

  • Ja wunderbar, da gab es tatsächlich ein Einsehen: Nach ein paar Tagen Lose-Blatt-Sammlung endlich wieder eine Zeitung! ;-)
    Also ich finde die 2-Bücher-Lösung einen sehr guten Kompromiss, die taz fällt nicht zu sehr auseinander, und am Frühstückstisch haben mehr was davon… Chapeau!

    Aber das mit der vielen Farbe ist wirklich nicht schön, vielleicht habt ihr ja noch ein paar Ideen, wie das reduziert bzw vielleicht gezielter eingesetzt werden kann: Wenn die ganze Zeitung in Farbe gedruckt wird, heisst das ja nicht automatisch, daß alle Bilder in Farbe sein müssen. Das wirkt auch nicht gut, weil einfach alles im Farbbrei verschwindet, oder wenn die ganze Seite durch einzelne herausstechende Farben dominiert wird, wie zB heute die Titelseite mit dem roten Teppich: Diese Seite hätte in s/w viel besser gewirkt. Ein Vorschlag: Nutzt die Möglichkeiten der durchgängigen Farbe gezielter, und zwar bei Bildern, die sich lohnen. Dann kann Farbe auch Spaß machen!

    Beste Grüße nach Berlin
    Rüdiger

  • Bitte zwei Bücher für den gemeinsamen Frühstückstisch, aber sinnvoll unterteilt, also am einzigmöglichen Punkt: vor der tazzwei. Dann gibt’s auch keine Einzelblätter, denn das geht nunmal gar nicht: die fallen nicht nur in der S-Bahn runter, sondern auch auf dem Klo. Und zur dortigen Entsorgung ist die taz doch zu schade…

  • die “taz am stück” konnte ich einhändig halten (und mit der anderen hand die teetasse halten) – wenn ich die spalten am falz lesen wollte, nahm ich die zweite hand dazu (und stellte die tasse ab).
    die gestückelte taz geht mir dabei flöten, weil sie beim zweihändigen halten auseinanderklappt und sich dann nicht mehr einfach einhändig fangen lässt.
    einzelblätter sind ganz furchtbar. das kann doch nicht state of the art sein!
    bitte gießen: schraubt euch ne maschine, die 20seiten am stück schafft!

  • Für mich als Zug-Pendler ist 1 Buch optimal (ich hab immer die Leser anderer Viel-Buch-Zeitungen in den vollen Zügen bedauert). 2 Bücher geht grad noch. 4 sind doof – besonders wenn es auch noch Einzelbätter dabei gibt.

  • > “Sind zwei Bücher besser als vier? Und was halten
    > eigentlich unsere Leser im Norden und Osten davon, dass
    > die taz hier immer in vier Büchern kommt?”

    Das is mir ja mal sowas von egal *Geräusch einer Stirn, die auf eine Tischplatte knallt*

    Ernsthaft: Eine Zeitung ist eine Zeitung ist eine Zeitung.
    Wer zu doof ist, eine solche zu lesen, ohne, dass sie auseinander fällt, der sollte sich fragen, ob er nicht auf eine deutlich dünnere Zeitung mir vielen bunten Bildern umsteigen sollte.

    Schöne Grüße aus dem Hohen Norden!

  • Ich hab mich heut früh schon gewundert, hätte nicht auf so eine schnelle Reaktion gehofft. Liest sich in zwei Teilen schon bedeutend besser, als mit den vielen fliegenden Seiten.

    Aber ich wundere mich wie Ingo Bohn, dass eine moderne Druckerei kein “Riesenbuch” also ne Komplettausgabe wie die alte Westausgabe kann.

  • Hallo TAZ,
    ich finde auch die alte Taz fuehlte sich mehr wie eine Zeitung an. Die Farbe bringt mir nix, aber Euch vieleicht ein paar Anzeigenkunden mehr, also akzeptiert.
    Bis ich das neue Format allerdings ohne Tisch oder Ablage lesen kann, muss ich wohl noch etwas ueben. Im Moment faellt vieles auseinander und anderes klebt so, dass man vorher die Haende eincremen muss um sie zu oeffnen.
    Ich werde mich sicher daran gewoehnen und hoffe nur dass dies nicht das so oft angedrohte Zeitungssterben ankuendigt.
    gruss

  • Danke,
    2 ‘Bücher’ sind auf jeden Fall besser als 4.
    Und wenn Ihr jetzt auch den Farbdruck wieder einstellt und die Bilder möglichst noch ein wenig kleiner macht (die nehmen für mein Gefühl leider immer mehr auf Kosten des Inhalts zu) würde mir die taz wieder richtig gut gefallen.

  • @ taz:
    Wow – schnelle Reaktion! :)

    Zugegeben: ich bin etwas “gestrig” und ein Anhänger der alten taz (komplett in einem Buch und nur S/W), aber zwei Bücher sind schon mal besser als vier!
    Das wird schon werden…

    Die Aufteilung der morgigen sonntaz scheint mir auch stimmig(er)/logisch(er) zu sein.

    Was mich noch wundert, ist daß die an sich (im Vergleich zu Caro) modernere Druckerei in Gießen kein Komplettbuch drucken kann und daß jeweils alle geraden und alle ungeraden Bücher dieselbe Seitenzahl haben müssen.

  • Die Umstellung auf zwei Bücher ist ein erster Weg in die richtige Richtung. Was gar nicht geht ist das billige Papier, der miserable Farbdruck, dann lieber schwarz-weiß, und wie heute ein einzelnes Blatt (Seite 3/4) vor einem Doppelblatt (Seiten 5 bis 8).

  • Schön das ihr auf die zahlreiche Kritik der West-Leser reagiert habt! (War beim Logo letztes Jahr m.M.n. schade.) Ich gehöre auch zu den Lesern, die lieber wieder eine “monolithische TAZ” hätten. :-( Eine so kleine Zeitung muss man einfach aufschlagen und lesen können, ohne dass die Hälfte oder mehr rumlabbert und sich zerteilt…
    Heute fand ich es schon angenehmer, aber ein Mantel der alles zusammenhält gefiele mir sehr viel besser.

    Heute war die Trennung der beiden Bücher außerdem nicht wirklich sinnvoll, sondern mitten im Auslandsteil.

    Eine Zwischenlösung ist nicht möglich? Kann man nicht Seite 1/2 und 19/20 als Mantel/Überbuch nutzen und den restlichen Inhalt dann in einzelne Zeitungsbücher einlegen?

    Danke das ihr experimentiert und nicht sofort eingeschnappt seid, wenn man nicht jede Neuerung als großartigen Fortschritt feiert! Gilt auch für alle anderen Leser.

  • Trotz der 2 “Bücher” ist die taz meiner Meinung nach fast eine Loseblattsammlung auf dünnem Vesperbrotpapier. Farbe ist bunt(sic), bringt aber nix. Wenn hier manche von Fortschritt reden, vielen Dank. Bunter, billiger heißt also Fortschritt. Fortschritt wäre eine der SZ vergleichbare Digitalversion! Merkt ihr was? Die neue Papiertaz macht den Umstieg auf die digitaz leichter und das finde ich schade.

  • Die letzten beiden Tage waren wir restlos begeistert von der neuen taz-Aufteilung in 4 Blöcke. Endlich konnte man die taz am Frühstückstisch zu zweit lesen, ohne die Zeitung komplett zu zerfleddern. Doch heute, am Freitag, besteht sie bereits wieder nur aus zwei Blöcken, und ein empörter Leserbrief fordert gar die Rückkehr zur monolithischen taz in einem Block. Bitte tut das nicht! Gebt dem Fortschritt eine Chance! taz in 4 Blöcken muss bleiben!

  • Witzig. Dass die taz jetzt nicht mehr als Loseblattsammlung sondern nur mehr in zwei Büchern daher kommt, ist mir erst nach dem Lesen dieses Blogbeitrags aufgefallen (wenn man jahrelang ein Buch gewohnt war …) – das ist auf jeden Fall wieder das vertraute Lesegefühl. Danke.
    Stimmiger wäre es aber wenn die erste Seite des zweiten Buches die erste Seite der taz2 wäre.

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