von 18.06.2010

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Innenansichten, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Im taz-Café in der Rudi-Dutschke-Straße 23 werden alle Spiele live übertragen – unter den Zuschauern sind auch viele taz-Redakteure. Berlin-Ressortleiter Gereon Asmuth hat für die Kolumne “Spielplätze” (erscheind während der WM auf den Berlin-Seiten) mitgeschrieben, was die Kollegen so sagen.

Anstoß: “Deutschland!”, flüstert der Berlin-Redakteur und macht ein Foto vom rappelvollen taz-Café. “Formidabel!”, sagt der Korrekturleser und beißt in seine Neuland-Wurst.

2. Minute: “Ich hol mir ein Steak”, sagt der Sonntaz-Chef und geht raus zum Grill.

4.: “Ihr alle hier unten?”, fragt der taz2-Chef die guckenden Kollegen und kreuzt gekonnt den Raum Richtung Treppenhaus.

7.: “Oooouuuuuhhh!”, stöhnen der Schwerpunkt-Leiter, der Literaturredakteur und der Kollege vom Vertrieb, als Podolski verschießt.

8.: “Irgendwas passiert?”, fragt der WM-Kolumnist im Uruguay-Trikot, der kurz mal vorbeischaut.

17.: Der Vertriebsfahrer holt sich einen Sitzsack.

20.: “Wenn Deutschland ein Tor schießt, ist die Sache gelutscht”, fachsimpelt ein Besucher. “Aber die Verteidigung der Serben ist nicht schlecht.”

27.: “Jetzt geh! Flanken! Das müsst ihr öfter tun”, ruft der Vertriebsmitarbeiter.

30.: “Ja!”, schreit eine Praktikantin. “Nein!”, stöhnt eine Besucherin. “Abseits”, weiß der einstige Inlands-Chef.

37.: “Das ist doch lächerlich”, beschwert sich eine Besucherin über die Gelb-Rote Karte für Klose. Der taz-Justiziar faltet kenntnisreich die Hände.

38: “Tja, läuft nicht so gut”, weiß der Ex-Inlands-Chef. Es steht 0:1.

Halbzeit: “Das ist der Hammer! Der Hammer! Der Hammer!”, wiederholt ein Raucher draußen auf dem Bürgersteig. “Die Vorspeise war okay”, kommentiert der taz-Progammierer. Er meint sein Steak. Drinnen läuft Werbung für McDonalds. “Stehts noch 1:0?”, will der Inlandsredakteur wissen, der nur runtergekommen ist, weil er für eine Recherche eine Telefonnummer sucht.

50.: Alle sind sprachlos.

58.: Der Literaturredakteur fasst sich an den Kopf. Der Justiziar schlägt die Hände vors Gesicht.

59.: “Du doch nicht, Lukas!”, ruft ein Besucher, als Podolski zum Elfmeter antritt. “Ach du Scheiße”, meint der Meinungsredakteur, als Podolski verschießt.

65.: Die Filmredakteurin zieht die Nase kraus.

72.: “Na klar ist das Foul”, erkennt der Wirtschaftsredakteur. “Von hinten rein ist immer Gelb”, doziert der Geschäftsführer, auch wenn der Schiedsrichter das diesmal anders sieht.

75.: “Och nee!”, meint der Meinungsredakteur.

77.: Gomez kommt. Die Filmredakteurin geht – ganz nach vorn und übernimmt den freien Platz in der zweiten Reihe.

80.: Der tazplan-Redakteur schiebt gekonnt die Unterlippe nach vorn.

84.: Die Fotoredakteurin quetscht sich in die freie Lücke.

88.: “Och nee!”, murmelt der Meinungsredakteur.

92.: Der Vertriebsfahrer geht eine rauchen.

Spielschluss: Das Café leert sich in Minutenschnelle. “Traurige Stimmung überall”, diktiert der taz-Blogwart dem Reporter in den Block und ergänzt dann noch: “Sieben Gelbe und eine Rote Karte. Das ist doch kein Schach!” “Tja”, sagt die Kollegin vom Marketing. Dann ordert sie einen tazpresso an der Bar.

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https://blogs.taz.de/hausblog/deutschland_-_serbien_im_taz-caf/

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kommentare

  • und ich dachte immer, tazmenschen schauen kein fußball. erst recht kein deutschlandspiel. und dann wird noch so viel wurst gegessen – ich bin erschüttert.

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