von 22.01.2012

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Von Pelin Yaman, Teilnehmerin am Workshop der taz Panter Stiftung

Okay, nachdem 20 junge Menschen, 10 weiblich und 10 männlich, über den Tag verteilt in Berlin ankamen, um beim 10. Taz-panther-Workshop teilzunehmen, versuchte jeder erst einmal sich die fremden Gesichter einzuprägen, anzukommen und verschiedene Eindrücke wahrzunehmen. Noch mehr Eindrücke allerdings waren uns gegeben, als wir uns alle gegen 20.30 Uhr in der WG eines Redakteurs der Sonntaz einfanden, um mit einer gemütlichen Party den anstrengenden Tag ausklingen zu lassen. So typisch wie es für Berlin nun mal ist, ist nichts so, wie man es erwartet. Erwartet haben ich und meine Zimmerkolleginnen auch nicht, dass vor „Mustafas Gemüse Kebap“ in Berlin-Kreuzberg auf dem Weg zu WG eine etwa 8Meter lange Schlange steht, die unbedingt den kostbaren Gemüsekebap mit Fleisch probieren möchte, obwohl an der Fensterscheibe des Imbisses so viel Fett-und Fleischreste zu erkennen sind, dass daraus mindestens 10 Döner produziert werden könnten… Der erste Gedanke beim Treppensteigen zur WG war: Es muss der Horror sein, hier einzuziehen! Das nächste Aufregende war eine Plastikschlampe namens Monique, eine Gummipuppe, hängend über einem Bett eines WG-Mitglieds, die Brüste hatte und das Gesicht vom netten Papst. Wenn man bedenkt, dass Monique ins Leben gerufen wurde, während der Papst vor einiger Zeit Berlin besuchte, weiß man, dass man nicht in einer christlichen Gemeinschaft gelandet ist. Rot, riesig und mit Charme, wie sie nur eine Wohnung in Berlin haben kann, sind die Worte, die diesen Standort wohl am besten beschreiben. Man hat das Gefühl in diesen Räumen nie alleine zu sein, sogar auf dem Klo hat man Gesellschaft von Angela Merkel die einem vom Poster aus zulächelt. Um diese mehr oder weniger fremden Eindrücke zu verdauen gab es kulinarische Neuheiten zum Stärken, besonders die veganischen Kichererbsen in einer Zitronenlauchmarinade bekamen mehr oder weniger erfreuliche Resonanz… Wo man auch hinschaute, man konnte lachende, trinkende gelangweilte und rauchende Gesichter sehen-zum Letzten Gesicht wird sich gekonnt nicht näher geäußert. Auch die Workshopteilnehmer fanden sich allmählich, nette Unterhaltungen entstanden und man hatte das Gefühl, endlich in Berlin da zu sein. Ein Motto, das auch die Berlin-Kreuzberger WG vertritt, ist auch hier passend: Inhalte überwinden! Ein Slogan, unter einem Poster von „Die Partei“-für alle, die diese WG nicht zu Gesicht bekommen konnten…

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