vonJakob Werlitz 07.09.2017

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Innenansichten, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Die Libération bereichert auch zur Bundestagswahl die Berichterstattung der taz – und umgekehrt. Die neue Deutschland-Korrespondentin der französischen Partnerzeitung stellt sich im Interview vor.

„Vive la coopération“, jubelte die taz im Frühjahr. Nachdem die taz und die französische Libération (kurz: Libé) bereits zu den französischen Präsidentschaftswahlen kooperiert haben, wird die Zusammenarbeit jetzt zu den Bundestagswahlen weitergeführt.

Zur gemeinsamen taz-Libé-Ausgabe vom 22.April 2017 schrieb Laurent Joffrin, Libé-Chefredakteur: „Die taz und die Libération,das ist eine echte Familiengeschichte: zwei Zeitungen, die einander nahe sind. Beide von Aktivisten in den siebziger Jahren gegründet, die Journalisten geworden sind, dabei immer auf ihre Unabhängigkeit bedacht, verpflichtet den Werten der Emanzipation, der Gerechtigkeit und stets die Zivilgesellschaft im Blick. “

Die aktuelle Idee hinter der Zusammenarbeit: Die Libé übernimmt und übersetzt Artikel der taz – so erschien zuletzt das taz-Interview mit
Kanzlerin Angela Merkel – für alle, die des Französischen mächtig sind, hier auf liberation.fr. Gleichzeitig bringen Autor*innen der Liberation ihre französische Perspektive unter anderem in Form von Kolumnen in die taz.wahl17 ein.

So zum Beispiel Gurvan Kristanadjaja mit seiner „Stimme aus dem Ausland“. Statt „Mutti Merkel“, ist die Kanzlerin bei Kristanadjaja die
„Großtante, die dich während einer endlosen Familienfeier anödet“. Will heißen: Auch in der Grande Nation herrscht Ernüchterung darüber, dass sich im deutschen Schlaftabletten-Wahlkampf so gar keine Spannung aufbauen mag. Und dennoch zeigt uns der Blick von jenseits des Rheins: So bitter es ist, dass die Wahl hierzulande im Vergleich zu Frankreich dröge und inspirationslos wirkt, so gut ist es, dass es die rechtspopulistische Partei AfD
bislang nicht geschafft hat, eine dominante politische Kraft zu werden.

Für die taz und die gesamte deutsche Presselandschaft sind diese Blicke von der Libé-Seitenlinie Gold wert. Durchstoßen sie doch unsere manchmal arg selbstreferenziellen Diskussionsblasen und hinterfragen Klischees und Vorurteile in beiden Gesellschaften.

Darin sieht auch die neue Deutschland-Korrespondentin der Libération ihre Aufgabe. Johanna Luyssen stellt sich im taz-Video-Interview vor,
erzählt, warum sie sich auf ihre Arbeit freut und was die Franzosen so über die Deutschen denken:

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