vonHelmut Höge 25.06.2007

Hier spricht der Aushilfshausmeister!

Helmut Höge, taz-Kolumnist und Aushilfshausmeister, bloggt aus dem Biotop, dem die tägliche taz entspringt.

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Vor ein paar Tagen fand an der Universität Witten/Herdecke ein Symposium über “Zukunftsmusik – Was bleibt vom Hype?” statt, auf dem es u.a. um “Urbane Penner” (Mercedes Bunz) und die “Digitale Bohème” (Holm Friebe, Sascha Lobo) ging, unter der moderierenden Leitung des Soziologen Dirk Baecker. Hier ein 14-minütiges “Statement” dazu:

Anfänglich war die Arbeit noch “unmittelbar gesellschaftlich” – in den frühen Dorfgemeinschaften z.B., die nebenbeibemerkt in Rußland noch bis 1930 existierten und rudimentär in einigen Teilen der Welt bis heute. Mit der Trennung von Produzent und Produktionsmitteln löste sich diese von Marx sogenannte “Gesellschaftlichkeit der Arbeit” jedoch immer mehr auf. Bis es mit der Verwandlung von Kaufmannskapital in Industriekapital – etwa ab Ende des 14.Jhds. – zu einer “Wiedervergesellschaftung der Arbeit” kam, jedoch nur in ihrer abstrakten Form. Denn die Warenproduktion läßt nur eine solche zu. In ihrem “gesamten Umkreis herrscht Abstraktheit”: “In erster Linie ist der Tauschwert selbst abstrakter Wert im Gegensatz zum Gebrauchswert der Waren. Der Tauschwert ist einzig quantitativer Differenzierung fähig, und die Quantifizierung, die hier vorliegt, ist wiederum abstrakter Natur im Vergleich zur Mengenbestimmung von Gebrauchswerten. Selbst die Arbeit…wird als Bestimmungsgrund der Wertgröße und Wertsubstanz zu ‘abstrakt menschlicher Arbeit’, menschlicher Arbeit als solcher nur überhaupt. Die Form, in der der Warenwert sinnfällig in Erscheinung tritt, nämlich das Geld,…ist abstraktes Ding und in dieser Eigenschaft, genaugenommen, ein Widerspruch in sich. Im Geld wird auch der Reichtum zum abstrakten Reichtum, dem keine Grenzen mehr gesetzt sind. Als Besitzer solchen Reichtums wird der Mensch selbst zum abstrakten Menschen, seine Individualität zum abstrakten Wesen des Privateigentümers. Schließlich ist eine Gesellschaft, in der der Warenverkehr den nexus rerum bildet, ein rein abstrakter Zusammenhang, bei dem alles Konkrete sich in privaten Händen befindet.”

Dies sind die Folgen der “Maschinisierung von Handarbeit”, könnte man sagen. Nun wäre zu fragen: Hat sich mit der Durchsetzung der elektronische Datenverarbeitung – also mit der “Maschinisierung von Kopfarbeit” – etwas qualitativ Wesentliches in diesem oben beschriebenen Abstraktionsprozeß, in dieser immer abstrakter werdenden Gesellschaft, verändert? Margret Thatcher ging bereits so weit zu behaupten: “Ich kenne keine Gesellschaft, sondern nur Individuen.”

Als besonderes Kennzeichen der derzeitigen Globalisierung gilt die mähliche Abkopplung des Finanzkapitals von der Produktion, indem “Investitionen” in fiktive Werte (wie Derivate, Hedge- und Equity-Fonds, Junk-Bonds und Währungen) profitabler geworden sind als solche in die Herstellung von Waren oder die Bereitstellung von Dienstleistungen. Die Banken bieten den Anlegern dazu immer neue “Produkte” an. Robert Kurz spricht in diesem Zusammenhang von der “autopoietischen Bewegung des entkoppelten Finanzkapitals und seiner creatio ex nihilo in der Zirkulation von Eigentumstiteln.” Dieser “potenzierten Verkehrung von Wesen und Erscheinung” entspreche auch faktisch einer Verkehrung von materieller Produktion und Wertform als Geldform: “Nicht mehr die Realakkumulation trägt einen Finanzüberbau, sondern das Recycling von substanzloser Geldform generiert zunehmend überhaupt erst materielle Produktion, indem die Gewinne aus den Preisbewegungen der Eigentumstitel als Kaufkraft reale Güter nachfragen.”

Mit der Verselbständigung des Finanzkapitals wird die materielle Produktion” zu einem “Nebeneffekt”, von dem jedoch “das Wohl und Wehe von Betrieben und ganzen Regionen abhängt, die nicht aus ihrem ‘Standort’ aussteigen können, so wenig wie ein Mensch aus seinem Körper ‘aussteigen’ kann.” Robert Kurz spricht in diesem Zusammenhang von einer zunehmenden “Gesellschaftsunfähigkeit des Kapitalismus”. Beschleunigt wird sie noch dadurch, dass infolge der mikroelektronischen Rationalisierungen mehr Arbeiter freigesetzt werden als dass neue Arbeitsplätze entstehen – derweil die “Zonen der Barbarei” – No Go Areas, Slums und Hyperghettos – sich nicht mehr nur an der Peripherie ausdehnen, sondern inzwischen bis in die Metropolen der Industrieländer reichen.

Wie konnte es dazu kommen? Die dritte Industrielle Revolution bereitete sich zur selben Zeit wie die Gründung von IWF und Weltbank am Ende des letzten imperialistischen “Zweiten Weltkriegs” vor. Dazu fanden zwischen 1946 und 1953 die so genannten “Macy-Konferenzen” statt, auf denen sich die “technokratische Wissenschaftselite der USA”, darunter viele Emigranten aus Europa, versammelt hatte – um ausgehend von der Waffenlenk-Systemforschung, der Kryptologie, der Experimentalpsychologie und der Informationswissenschaft sowie von Erwin Schrödingers 1943 erschienenem Buch “What is Life?” Theorie und Praxis der “Circular Causal and Feedback Mechanisms in Biological and Social Systems” zu diskutieren. Hierzu gehörten u.a. John von Neumann, Norbert Wiener, Claude Shannon, Gregory Bateson und Margret Mead, als Konferenzsekretär fungierte zweitweilig Heinz von Foerster. Im Endeffekt entstand daraus die inzwischen nahezu weltweit durchgesetzte und empirisch fruchtbar gewordene Überzeugung, dass die Gesetze komplexer Systeme unabhängig von dem Stoff, aus dem sie gemacht sind – also auf Tiere, Computer und Volkswirtschaften gleichermaßen zutreffen.

Als einer der ersten Gegner dieses bald immer mehr Wissensbereiche erfassenden Paradigmenwechsels trat 1953 der Schriftsteller Kurt Vonnegut mit seinem Buch “Das höllische System” auf, in dem er die Massenarbeitslosigkeit produzierenden Folgen des kybernetischen Denkens bei seiner umfassender Anwendung beschrieb, die Herbert Marcuse dann als “Herrschaft eines technologischen Apriori” bezeichnete, was der Wiener Philosoph Günters Anders wiederum zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen und Recherchen zur “Antiquiertheit des Menschen” machte. Diese besteht nach ihm darin, dass spätestens mit dem Koreakrieg (1950-53) die rechnerischen Kalküle alle moralischen Urteile ersetzt haben. Selbst die antifaschistischen Charakteranalysen von Adorno im amerikanischen Exil fanden noch Eingang in die Macy-Konferenzmaschine, indem man schließlich auch den “‘Antiautoritären Menschen nach Maß’ noch zum Ziel der Kybernetik erklärte”.

1984 griff Thomas Pynchon diesen Gedanken von Vonnegut noch einmal auf: “Is it o.k. to be a Luddit?” fragte er sich in der New York Times Book Review – und antwortete: “Wir leben jetzt, so wird uns gesagt, im Computer-Zeitalter. Wie steht es um das Gespür der Ludditen? Werden Zentraleinheiten dieselbe feindliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen wie einst die Webmaschinen? Ich bezweifle es sehr…Aber wenn die Kurven der Erforschung und Entwicklung von künstlicher Intelligenz, Robotern und der Molekularbiologie konvergieren. Jungejunge! Es wird unglaublich und nicht vorherzusagen sein, und selbst die höchsten Tiere wird es, so wollen wir demütig hoffen, die Beine wegschlagen. Es ist bestimmt etwas, worauf sich alle guten Ludditen freuen dürfen, wenn Gott will, dass wir so lange leben sollten.”

Während die jungen Linken – Holm Friebe und Mercedes Bunz – sich für die neuen Möglichkeiten, die diese technologische Revolution bietet, begeistern, ist der Altlinke Thomas Pynchon anscheinend eher von der Idee ihrer “schöpferischen Zerstörung” beseelt. Anders seltsamerweise der Marxist André Gorz: Er richtet seine Hoffnungen gerade auf diese an und mit den neuen Maschinen arbeitende Kreativscene, die nicht dem Verlust von festen Arbeitsplätzen nachtrauert, sondern im Gegenteil, lieber beweglich bleiben will. Er nennt sie “namenlose Helden des Prekären”, “Pioniere der Wiederaneignung von Zeit” und Projektemacher, die er – mit dem Begriff des US-Bestsellerautors Douglas Coupland – zur “Generation X” zusammenfaßt. Sie sind für ihn so etwas wie ein Stoßtrupp von unten im Kampf gegen die heraufkommende elektronisierte Kontrollgesellschaft von oben, indem sie gerade dagegen “die vernakulären (d.h. hausgesponnenen) und spontanen Kompetenzen entwickeln und nicht verberuflichen”. “Ich weiß,” sagt Gorz, “dass sich das nicht an einem Tag (massenhaft) entwickeln läßt. Ich weiß, dass schnell gehandelt werden muß, denn die ‘Desozialisierung’ entwickelt sich noch schneller als die Massenarbeitslosigkeit und Armut.”

Zurück zur anfänglichen Macy-Konferenz: Die Ideen, die dort kurz nach dem Krieg formuliert wurden – gingen zumeist noch ins Künstlerische, Spielerische. “Das erste große Einsatzfeld” der Kybernetik war der Vietnamkrieg knapp 20 Jahre später. Erst in Vietnam, dem ersten so genannten Medienkrieg, wurde es ernst. Auf einem Symposium über die Macy-Konferenzen, das unlängst an der Berliner FU stattfand, führte Rainer Fischbach dazu aus: Hierbei sei die, vor allem mit den Namen Mc Namara und Henry Kissinger verbundene, Kybernetik jedoch “gescheitert”, was die Militärs bis heute jedoch nicht daran hindere, sich nahezu weltweit und mit den selben Einsatzmitteln auf solche Kämpfe einzustellen – wozu sie u.a. Institute für Urbanistik gründeten. Die “Urbanismus-Diskurse” der heutigen Stadtsoziologen und Architekten (für die “Kontrolle” und “Kommunikation” z.T. noch in Opposition stehen) seien in diesem Zusammenhang nur die spielerische Variante der Terrorbekämpfung, wie sie zur Zeit u.a. in den urbanen Zentren des Iraks stattfinde. Wenn hierbei nun die städtische Bevölkerung in toto als Guerilla und somit als Feind fixiert wird (wie sie – ebenfalls mit Clausewitz, aber in anderer Perspektive – auch schon von Michel de Certeau in seinem Buch “Die Kunst des Handelns” als potentielle Partisanen dargestellt wurden), dann war es im Vietnamkrieg der unberechenbare Bauer als Vietkong, für den “der Krieg kein Spiel, sondern Kampf” war, so daß “der rationale, kybernetische Krieg im Massaker endete, ohne auch nur ein einziges seiner erklärten Ziele zu erreichen”, wie Rainer Fischbach meint – der sich dabei sinnigerweise auf einen Fictionfilm, nämlich Coppolas “Apocalypse Now”, bezieht. Günter Anders hatte dafür bereits den Begriff des “Telezids” geprägt, um die vorherrschende Form der Gewalt zu charakterisieren, mit der die Differenz von Modell und Realität vernichtet wird. Fischbach fügte dem hinzu: Mit Reagans “Strategic Defense Initiative” (SDI) sei dieses Denken auf ein “totalisierendes System” hinausgelaufen, das im Konzept des “Cyberspace” nun bis in das Leben der Individuen vordringe.

Die einst optimistische These von Marshall McLuhan: “Das Medium ist die Botschaft”, ergänzte Jean Baudrillard bereits, eher kulturpessimistisch gestimmt, dahingehend, dass es gar “kein Medium im buchstäblichen Sinne des Wortes” mehr gäbe: “von nun an läßt es sich nicht mehr greifen, es hat sich im Realen ausgedehnt und gebrochen…” Ebenso sei es “mit dem Zeitalter der Repräsentation, dem Raum der Zeichen, ihrer Konflikte, ihres Schweigens” vorbei: “Es bleibt nur die ‘black box’ des Codes, das Molekül, von dem die Signale ausgehen, die uns mit Fragen/Antworten durchstrahlen und durchqueren wie Signalstrahlen, die uns mit Hilfe des in unsere eigenen Zellen eingeschriebenen Programms ununterbrochen testen”.

Auch hier werden – wie bei Thomas Pynchon – alle Anwendungsbereiche der Kybernetik in ihrer Wirkung zusammengedacht. Allein auf die Molekularbiologie bezog sich die Bremer Humangenetikerin Silja Samerski, als sie in einem Interview ausführte: Das “‘Gen” ist nichts anderes als ein Konstrukt für die leichtere Organisation von Daten, es ist nicht mehr als ein X in einem Algorithmus, einem Kalkül. Aber außerhalb des Labors wird es dann zu einem Etwas, zu einem scheinbaren Ding mit einer wichtigen Bedeutung, mit Information für die Zukunft . . . über das sich anschaulich und umgangssprachlich reden lässt. Es ist doch sehr fraglich, ob man umgangssprachlich über Variablen von . . . oder Bestandteile eines Kalküls oder Algorithmus sprechen kann, ob sich also überhaupt außerhalb des Labors sinnvolle Sätze über ,GENE’ bilden lassen, die von irgendeiner Bedeutung sind. Wenn aber solche Konstrukte in der Umgangssprache auftauchen und plötzlich zu Subjekten von Sätzen werden, mit Verben verknüpft werden, dann werden sie sozusagen in einer gewissen Weise wirklich. Dadurch dass ,GENE’ immer was tun, nehmen sie Gestalt an – hieße es X, wäre es ganz klar, X kann nichts tun – ,GENE’ liegen auf den Chromosomen, sind Bausteine des Organismus, Vererbungseinheit und Träger von “Informationen”, wird behauptet, aber das sind alles lediglich Zuschreibungen. Man hat mir auch manchmal entgegengehalten, es sei eben abstrakt. Aber ein Abstraktum geht ja immer vom Konkreten aus, das ist beim ,GEN’ nicht der Fall, da gibt’s nichts Konkretes…Und dieses ganze Gerede über ,GENE’ ist meiner Meinung nach nur eine Einstimmung auf das Selbstmanagement, ins Management des Biologischen angeblich. Der Mensch, wird gesagt, nimmt jetzt seine Evolution selbst in die Hand, es wird gesagt, dass der Mensch sich neu definieren müsse usw.. Aber ich glaube, was neu ist, ist nicht, dass er sich neu definieren muss, sondern das er sich überhaupt definieren muss. Menschen haben sich bisher nie definieren müssen in diesem beschriebenen Sinne.”

Das Selbstmanagement geschieht derzeit u.a. mittels Schönheitschirurgie, Medizin, Jogging, Fitness, Wellness, Lifelong-Learning, Nichtrauchen etc.. Dies alles läuft – mindestens für die slowenische Philosophin Alenka Zupancic – darauf hinaus, dass man bald nicht nur für sein Unglück verantwortlich gemacht wird, die Lage ist noch viel perverser: das Unglück wird zur Hauptquelle der Schuldigkeit, zum Zeichen dafür, dass wir nicht auf der Höhe dieses wunderbaren Lebens waren, das uns ‘geschenkt’ worden ist. “Man ist nicht etwa elend, weil man sich schuldig fühlt, man ist schuldig, weil man sich elend fühlt”. In seiner Habilitationsschrift Mitte der Achtzigerjahre sprach Jean Baudrillard von der “Kunst des Verschwindens” – verstanden als ein “Tarnverfahren zum Überleben” – als eine Subjektstrategie, die auf Verführung basiert. Nun, kurz vor seinem Tod, hat er diese “Kunst des Verschwindens” noch einmal thematisiert: Diesmal – nahe an Günter Anders – als Objektstrategie eines umfassenden “digital processing”, das den Menschen qua Technologie zum Verschwinden bringt – damit aber auch das Böse sowie alle Radikalität: “Wenn sie sich vom mit sich selbst versöhnten und dank des Digitalen homogenisierten Individuum trennt, wenn alles kritische Denken verschwunden ist, dann geht die Radikalität in die Dinge über. Und das Bauchreden des Bösen wechselt zur Technik selbst hinüber…Wenn die subjektive Ironie verschwindet – und sie verschwindet im Spiel des Digitalen – dann wird die Ironie objektiv. Oder sie verstummt.” Ja, dank des “Klonens, der Digitalisierung und der Netze”, so Baudrillard, sind wir eigentlich schon so gut wie verschwunden: “Es ist ein wenig wie im Falle der Cheshire-Katze bei Lewis Carroll, deren Lächeln immer noch im Raum schwebt, nachdem ihre Gestalt entschwunden ist.”

Von der digitalen Boheme bzw. den urbanen Pennern wäre demnach nicht einmal mehr ihr volles Lächeln übrig – derart sind sie vorangestürmt: als Nutzer, Contentmanager usw.. Damit ist die Frage hier, in welchem Abstraktionsprozeß wir uns gerade befinden, für mich halbwegs beantwortet. Hinzugefügt sei: wir stecken noch derart in diesem Prozeß, dass man wahrscheinlich erst in 10 Jahren das ganze Ausmaß dessen, was die Neuen Medien derzeit mit uns machen, begreifen kann.

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https://blogs.taz.de/hausmeisterblog/2007/06/25/digitale-pennerurbane-boheme/

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kommentare

  • Statt von globalen Pennern könnte man auch von intergalaktischen Kakerlaken reden: Das sind all die, die in jeder Hauptstadt der Welt in deren Mitte sich festgesetzt haben – als Ausländer, in Berlin, Warschau, Paris, Bangkok, Moskau, Istanbul, London, Amsterdam. Es sind Laptopper. Sie haben dort Jobs oder suchen einen, verkehren jedoch fast nur untereinander und nehmen ihre Umgebung ansonsten kaum wahr. Sie könnten so überall auf der Welt leben, es zieht sie jedoch in die hauptstädtischen Mitten, wo es ihrer Meinung nach abgeht. Antonia Herrscher, die den Begriff von einem US-Film übernahm, lernte diese Scene in Istanbul kennen. Dort wurde einst – von russischen Weißen Emigranten – das Kakerlakenrennen erfunden, das jetzt regelmäßig in Berlin-Mitte organisiert wird – von dem russischen Maler Makarov.

  • Im Latein Online Wörterbuch findet sich zur obigen Frage folgender Eintrag:

    nexus rerum (64 Aufrufe)
    Thomas schrieb am 26.06.2007 um 04:54 Uhr:
    im wunderbaren Blogeintrag vom Aushilfshausmeister habe ich das gefunden: “…in der der Warenverkehr den nexus rerum bildet, ein rein abstrakter Zusammenhang…” ein Zitat von Karl Marx.
    und was heisst das nun? Verknüpfung und was?
    Grüße,
    Thomas

    Re: nexus rerum
    Serif schrieb am 26.06.2007 um 08:08 Uhr:
    nexus rerum = Verknüpfung der Sachen, d.h. Zusammenhang der Dinge

    Ich füge hier noch hinzu: Das Zitat stammt nicht von Karl Marx,obwohl der den Begriff “nexus rerum” auch schon verwendet hat, sondern von dem marxistischen Erkenntnistheoretiker Alfred Sohn-Rethel.

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