vonImma Luise Harms 10.06.2009

Land Weg

Das Land ist Ressource und Erweiterungsgebiet für die Stadt, aber auch ihre bestimmte Negation. Grund zum Beobachten, Experimentieren und Nachdenken.

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Ich bin im Fürsorgerausch. Ch.’s Wohnung habe ich im Griff. Er wollts ja so. ODER NICHT? Mit den Ämtern und anderen Stellen, die von ihren Kunden und Klienten Beachtung und Zahlung fordern, ist es schwierig. Ch.’s Vollmacht taugt nicht so richtig dafür. Hoffentlich kommen keine dickeren Rechnungen, dann weiß ich nicht weiter. Dann muss ich zum Gericht, alles offiziell einspuren lassen. Dann kann ich die Fürsorge nicht mehr lustvoll verströmen, sondern dann wird sie mir in streng eingeteilten Portionen abgemolken.
Weiter die Hoffnung, dass Ch.’s Umnachtung sich lichtet. Er mag nicht essen, wird schwächer, atmet noch schlechter, kriegt noch weniger Luft, lebensbedrohlich. Gestern hab ich ihm mit Macht eine Suppe und einen Kakao eingetrichtert, mit der Drohung, dass er stirbt, wenn er sich nicht anstrengt, und das will er doch nicht. ODER? Nein, das will er nicht. Damit kann ich aber auch nicht dauernd kommen.
heute:
tauche ich zurück in das Land, wo die Katze wohnt, wo die Kirschen reifen und die Erdbeeren. Wo meine Tomatenpflänzchen wachsen und vor dem Maulwurf geschützt werden müssen, wo MöHRe tagt und die Klosterdorfer uns treffen wollen, und Thomas bei P. und A. Heu machen geht, wo J. und S. und K. und P. uns nach Buckow zum Essen einladen, wo die W.’ in Biesenthal einen Verschenkemarkt machen.
Mit dem Roller fahr ich durch den Tunnel.

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