vonImma Luise Harms 26.03.2014

Land Weg

Das Land ist Ressource und Erweiterungsgebiet für die Stadt, aber auch ihre bestimmte Negation. Grund zum Beobachten, Experimentieren und Nachdenken.

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Was könnte man im Kreistag wollen? Ein Beruf ist das nicht; Kommunalpolitik ist ehrenamtlich. Groß was reißen kann man da wahrscheinlich auch nicht; die Beschlüsse haben Verordnungscharakter. Hauptsächlich werden wohl Gelder verteilt – für Sport, für Kultur, für Schulen und Straßenbau. Und zwar die Gelder, die sie vorher den Gemeinde per Kreisumlage abgezwackt haben. Das läuft über die Ausschüsse; man muss sich also in die entsprechenden Ausschüsse reinwühlen. Ich nehme an, Kreistagspolitik ist reine Lobby-Politik. Da wäre ich dann komplett falsch; ich hab keine Klientel zu bedienen, außer vielleicht das MObiL-Projekt. Dafür könnt ich durchbringen, dass der Kreis Tramp-Haltestellen einrichtet, oder sowas.

Aber ich bin im Gemeinderat und da habe ich ein bisschen Erfahrung mit Themen, und als Gemeinderatsmitglied bin ich von den anderen der Liste auch aufgestellt. Das gibt ja eigentlich die Richtung vor: die Gemeinden im Kreis stärken! Ihre finanzielle Ausstattung sichern, dafür sorgen, dass die Entscheidungen, die die Orte betreffen, auch weiter vor Ort gefällt werden. Das wäre ja schon mal ne Richtung. In der Weise könnte man jedenfalls seine Klappe aufmachen – wahrscheinlich nicht im Kreistag, da interessiert das niemanden und es hört auch keiner zu. Aber immerhin im Wahlkampf.

Vielleicht ist überhaupt der Wahlkampf das einzig Interessante an dem ganzen Abenteuer. Könnte sein, dass ich da wirklich auf Interesse stoße und dass es auch sowas wie ne politische Marktlücke ist. Denn die Parteien, deren Namenskolonnen die Wahlzettel dominieren, haben mit den real existierenden Dörfern und Gemeinden nicht viel zu tun. Parteipolitik setzt eigentlich erst auf Landesebene an. Stimmt das? Die Hypothese wäre zu überprüfen.

Aber erstmal muss ich ein Gefühl dafür kriegen, was überhaupt so die aktuellen Themen im Kreis sind, und in den Nachbargemeinden. Mein Wahlkreis ist der Wahlkreis 1. Nur da erscheine ich auf den Wahlzetteln. Dazu gehört unser Amt Barnim-Oderbruch; da kenne ich mich wenigstens ein bisschen aus. Dazu gehört aber auch, nach Westen rüber, das Amt Falkenberg-Höhe: Haselberg, Heckelberg, Dannenberg bis rüber nach Steinbeck. Von denen weiß ich rein gar nichts. Und die natürlich auch nichts von mir. Warum sollten die irgend eine Einzelkandidatin mit Namen Imma Harms wählen, die aus Reichenow-Möglin kommt, von dem sie wahrscheinlich auch noch gar nichts gehört haben.

Und dann sind da die Städte Bad Freienwalde und Wriezen, terra incognita. Da muss ich ran. (wird fortgesetzt)

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