M. hat ihre Wohnung für ein paar Wochen Freunden überlassen. Die haben zwar bestens aufgeräumt, aber ein paar Dinge zurück gelassen, von denen sie dachten, dass M. sie noch brauchen, bzw. aufbrauchen könnte, unter anderem ein noch verpacktes Döschen mit Lippenbalsam.

Das hat M. richtig böse gemacht. Ich hab mich gefragt, warum. Man kann die Papiertaschentuch-Packung, die unverlangten Schokoladenplätzchen oder eben diesen Lippenbalsam ja einfach wegwerfen. Einfach. Das ist es eben nicht. M. jedenfalls ärgert sich, dass sie wegen dieser Hinterlassenschaften gezwungen ist, überflüssige Gegenstände bei sich zu dulden oder offensichtliche Gebrauchswerte mutwillig in die Tonne zu treten. Ich hab mich ihrer erbarmt: “Komm, gibs her, ich nehms mit.” Lippenbalsam, das kann man immer mal brauchen. Und das Döschen ist doch ganz klein, verschwindet in jeder Handtasche und erst recht in jeder Badschublade. Und sonst kann man das solide Döschen auch ausleeren und was anderes darin transportieren, in kleinen Dosen eben.

Das ist aber doch nicht passiert. Seit ein paar Wochen steht die Dose da  Der Lippenbalsam schmeckt unangenehm nach Zimt und anderen orientalischen Essenzen. Das Döschen freikratzen kommt mir aus der Nähe betrachtet absurd vor; ich hab schon so viele Dosen, für alle Reisezwecke und andere mobile Einsätze. Also weg. Aber wie? Das Innere rauskratzen und z.B. auf den Kompost? Sind ja wertvolle Fette. Und die Dose in den Verpackungsmüll? Nein, ich trenne mal nicht, ich trenne nur mich von dem give away. Das ist Restmüll.