vonericbonse 15.11.2016

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Der deutsche Außenminister Steinmeier wird Bundespräsident, Kanzlerin Merkel konnte ihn nicht verhindern. Doch wer folgt ihm nach? Vielleicht EU-Parlamentspräsident Schulz?

Diese Frage stellen sich viele in Berlin und Brüssel. Schließlich werden Schulz schon seit langem Ambitionen auf einen Wechsel nach Berlin nachgesagt. Der SPD-Mann fühlt sich zu allem fähig.

Sogar zum Kanzlerkandidaten ließ er sich schon hochjubeln. Beim Streit um das CETA-Abkommen und um die Repression in er Türkei hat er sich zuletzt immer wieder nach vorn gedrängt.

Allerdings ist Schulz alles andere als ein gelernter Diplomat. Bekannt wurde er durch einen handfesten Streit mit dem früheren italienischen Regierungschef Berlusconi.

Danach machte er mit harschen Äußerungen zu Israel Furore. Eine Rede vor der Knesset in Jerusalem endete im Eklat, weil Schulz – ganz auf EU-Linie – den Siedlungsbau kritisierte.

Deshalb dürfte Merkel große Bauschmerzen haben, ausgerechnet Schulz zum Außenminister zu ernennen. Auch SPD-Chef Gabriel dürfte sich Sorgen machen, dass Schulz nicht zu bändigen ist.

Andererseits haben die Briten gerade vorgemacht, was in der Diplomatie alles möglich ist. Sie haben den EU-Gegner und Raufbold Johnson zum Außenminister ernannt.

Schulz würde sich mit Johnson sicher lustige Wortgefechte liefern…

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