vonericbonse 30.11.2016

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Keine Verhandlungen bis zur offiziellen Austritts-Erklärung: Das war bisher die Linie der EU-27 zum Brexit. Doch nun schert Polen aus. Premierminister Szydlo sucht eine Extrawurst für ihre Landsleute.

Die EU müsse Kompromisse mit UK suchen, forderte Szydlo vor ihrem Besuch bei ihrer britischen Amtskollegin May im britischen “Telegraph”. Das ist einerseits verständlich.

Denn aus keinem Land kommen so viele “Expats” in UK wie aus Polen. Die Regierung in Warschau hat ein legitimes Interesse daran, deren Status zu sichern, zumal sie viel Geld nach Polen überweisen.

Andererseits verstößt das polnische Liebeswerben aber gegen die Absprachen auf EU-Ebene. Bis zum Start der Brexit-Verhandlungen sollte es keine Nebenabsprachen geben.

Wenn die Polen nun ausscheren, dürften bald auch Balten, Niederländer und Belgier versuchen, die Briten zu umzircen. Und natürlich Deutschland, das – wie üblich – um seine Exportindustrie fürchtet.

Am Ende wäre die EU gespalten, noch bevor die Brexit-Verhandlungunen beginnen. Und die Briten würden aller Welt beweisen, dass es doch Vorteile haben kann, aus dem Club auszutreten – und Nachahmer anlocken..

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https://blogs.taz.de/lostineurope/2016/11/30/extrawurst-fuer-polen/

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