vonChristian Ihle 09.12.2009

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Doch, in der Zwischenzeit muss man schon einmal deutlich darauf hinweisen: in Berlin entsteht bei dem kleinen Independent-Label 8mmMusik ein sorgfältig kuratiertes Programm, das sich erheblich schlüssiger einer Richtung verschreibt, als man das noch bei dem (dennoch sehr guten) Labelsampler zur Gründung glauben wollte. In den vorgegebenen Rahmen der isländischen Jesus & The Mary Chain – Nachfahren Singapore Sling bis zu December Sound (die das gute alte Shoegaze-Genre mit ähnlicher Vehemenz brutalisierten wie A Place To Bury Strangers) passt nun auch die neueste Veröffentlichung: die blutjunge deutsche Band Blue Angel Lounge ist trotz des unglücklich klingenden Namens (allerdings eine Nico-Referenz) eine freudige Überraschung. blueangellounge

Während Singapore Sling und December Sound sich der Shoegaze-Idee der letzten zwei Jahrzehnte verschrieben, gehen ausgerechnet die Jüngsten noch eine Generation weiter zurück und knüpfen direkt an den psychedelischen, monotonen Drone-Rock von Velvet Underground an – so überzeugend wie das in den letzten Jahren wohl nur Anton Newcombe mit seinem Brian Jonestown Massacre durchgezogen hat. Repetitiv angelegte Strukturen, Maureen-Tucker-Gedächtnis-Drums und die eine oder andere LSD-esque Soundspielerei vereinen sich – und das ist das größte Kompliment – zu immer konzisen Songideen, die jegliches Ausufern vermeiden und so immer unter der Fünfminutengrenze der Erträglichkeit bleiben, was bei Bands mit ähnlichen Referenzen oftmals zu bemängeln ist. Ein erstaunliches Debüt einer Band mit einer faszinierende Reife für ihre Jugend. (Christian Ihle)

Anhören!
* Desert Shore
* Ashes Round The Skull
* Into Cold Water

Im Netz:
* MySpace

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=13czHC_UcpY[/youtube]

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