vonChristian Ihle 05.10.2018

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Obwohl “Live At Folsom Prison” das berühmtere von Johnny Cashs Gefängnisauftrittsalben ist, halte ich “Live At San Quentin” für das eigentliche Meisterwerk. Ich würde sogar soweit gehen, dass “Live At San Quentin” das beste Live-Album überhaupt und aller Zeiten ist.

Wenn Johnny Cash hier im Gefängnis den frisch geschriebenen Song “San Quentin” performt – übrigens zum ersten Mal überhaupt vor einem Publikum – und die Insassen erst gar nicht glauben können, was sie hier zu hören bekommen, welche Schärfe dieser Text hat und mit welchem Verständnis und welcher Empathie einer der größten Musikstars der Welt hier mit ihnen, den Eingesperrten, kommuniziert. Wenn mit jeder Strophe das Murmeln und die Ungläubigkeit ein wenig lauter und rauher werden bis ich als Zuhörer auch 50 Jahre später noch den Eindruck bekomme, jetzt, gegen Ende des Songs, bei “San Quentin, may you rot and burn in hell / May your walls fall down and may I live to tell” fliegt aber wirklich gleich das Gefängnisdach weg vor Euphorie, Wut und Stolz, dann weiß ich wirklich nicht, was eine Liveaufnahme mehr einfangen könnte als dieser Song (vom großartigen Text noch nicht einmal zu sprechen).

“San Quentin”, I love every inch of you:

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San Quentin, you’ve been livin’ hell to me.
You’ve guarded me since nineteen sixty three
I’ve seen ’em come and go and I’ve seen ’em die
And long ago I stopped askin’ why

San Quentin, I hate every inch of you.
You’ve cut me and you’ve scarred me through and thru.
And I’ll walk out a wiser weaker man;
Mister Congressman why can’t you understand.
San Quentin, what good do you think you do?
Do you think I’ll be different when you’re through?
You bend my heart and mind and you warp my soul;
Your stone walls turn my blood a little cold

San Quentin, may you rot and burn in hell.
May your walls fall down and may I live to tell.
May all the world forget you ever stood.
And the world regret you did no good.
San Quentin, you’ve been livin’ hell to me.

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