vonSigrid Deitelhoff 18.08.2006

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Heute morgen waren die Reihen der üblich Verdächtigen doch erheblich gelichtet. Ein großer Teil der PrinzenbadlerInnen lag wahrscheinlich noch im Salz. Und viele von denen, die heute zur gewohnten Zeit erschienen, trugen eine Sonnenbrille und näherten sich nur langsam (schon fast bedächtig) dem Schwimmbecken – so mancher Stammgaste wurde weder im Sport- noch im Mehrzweckbecken, sondern ausschließlich auf der Cafeteria-Terasse beim Quark essen gesichtet.
Nun – gestern abend fand im Prinzenbad eine Lesung mit anschließender Party statt.
Matthias Oloew las mit Blick auf die Schwimmbecken aus seinem Buch “Prinzenbad – 50 Jahre Eintauchen in Kreuzberg” (Verlag an der Spree).
Die szenische Lesung, an der auch so mancher Prinzenbad-Mitarbeiter beteiligt war, spannte den geschichtlichen Bogen von den Anfängen der Reinigungsanstalt bis zur größten Multikulti-Wohngemeinschaft Kreuzbergs.
Mit schauspielerischem Talent trug Matthias einige Prinzenbad-Dialoge vor, die die doch manchmal recht skurrile Prinzenbad-Atmoshäre gekonnt wiedergaben.

Das Wetter spielte mit und bescherte uns einen wunderbaren, schon fast kitschigen Sonnenuntergang. Die Veranstaltung war gut besucht und die Atmosphäre prinzenbadgemäß.
Die Chansonnette Jeannnette Urzendowsky sang zwischendurch Schwimmbadschlager und die beiden Rettungs- bzw. Schwimmmeister beantworteten zum Schluß noch dringende Publikumsfragen wie z.B. die: “Warum die Schwimmbecken nicht zu späteren Tageszeiten gereinigt werden können”.
Und natürlich wurde von seiten der Prinzenbadmitarbeiter auf die Bäderpolitik verwiesen, auf den Personalmangel und auf sonstige unüberwindbare Schwierigkeiten, die sich bei einer Umorganisation des Badbetriebes ergeben würden.
Na – so die üblichen Argumente eben nach dem Motto: “War noch nie. Wird auch in Zukunft nicht funktionieren”.

Highlight der Party war dann neben der wunderbaren Dekoration (Kerzen, Fakeln, Lichter) auf der Cafe-Terasse das super leckere Berliner Buffet, das Dagmar und Tine gezaubert hatten.
So manch eine sonnenbebrillte Prinzenbadlerin schwelgte noch heute morgen in Erinnerung an die Kochkünste unserer Cafeteria-Damen und plädierte für weitere Abendveranstaltungen im Prinzenbad – natürlich mit einem Berliner Buffet.

Mehr Informationen zum Prinzenbad-Buch unter:
http://www.tagesspiegel.de/sonntag/archiv/06.08.2006/2690155.asp

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2006/08/18/prinzenbad-lesung/

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