vonSigrid Deitelhoff 16.07.2007

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Es war eine schöne Idee der Blind-Date-Prinzenbadlerinnen – die Geburtstagseinladung für E. und S. am vorletzten Wochenende in die Waldbühne zu Mozart‘s Zauberflöte. Leider prasselte der Regen schon beim Anstehen vor der Waldbühne auf uns nieder.
E. hatte den köstlichen Inhalt von zwei badischen Spätburgunderflaschen in eine 1.5 l-Plastik-Flasche umgefüllt, um auf ihren Geburtstag mit ihren Freundinnen anstoßen zu können.
Einer dieser zwanghaften Waldbühnenkontrolleure nötigte sie, diesen Wein vor dem Eingang in mehrere Plastikbecher umzufüllen, da 1.5 liter-Behälter in der Openairbühne nicht erlaubt seien, ja – auch nicht die aus Plastik. Dabei grinste er uns unverschämt an und schlug uns wiederholt vor, den Wein einfach am Eingang bei ihm zurückzulassen.
Schon vollkommen entnervt nach langwierigen Diskussionen, balancierten wir die gefüllten Becher mit dem guten Wein zu unserem Sitzblock.
Gerade hatten wir uns niedergelassen, als um uns herum die verschiedensten Besucher nicht nur ihre mitgebrachten Speisen, sondern auch ihre hereingeschmuggelten Sekt- und Weinflaschen und ihre Weingläser (ja, auch die waren aus Glas) auspackten und uns ein wenig schadenfroh anschauten.

Nach einer kurzen Trockenperiode prasselte pünktlich zum Opernbeginn der Regen wieder aus Eimern auf uns nieder.
K. hatte eine Renovier-Folie mitgebracht, unter der wir uns vor dem Regen zusammenkauerten. Leider bekamen wir dann nicht mehr so viel davon mit, was sich auf der Bühne zutrug.
Wie gut, daß uns A. beim 2 Stündigen Warten auf den Opernbeginn den Inhalt der Zauberflöte kurz vortrug. So konnten wir auch in der nächsten und letzten Trockenperiode, als wir unter der Plastikfolie hervorlugten und Knut auf der Bühne sahen, diesen als zum Stück dazugehörendes Waldtier identifizieren.

Leider wurde S. von einer sich an ihr vorbeidrängelnden Person mit Wein übergossen und M. bekam unentwegt Zigarettenrauch von den Banknachbarn vor und hinter uns ab.

Na, ja – aber die Idee war grundsätzlich nett. Demnächst testen wir eines der Openair-Kinos. Vielleicht sollten wir dann gleich unsere Prinzenbad-Badeanzüge anlassen.

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2007/07/16/blind-date-in-der-waldbuehne/

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