vonSigrid Deitelhoff 19.09.2010

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

Mehr über diesen Blog

Diesmal nicht von A.W. Schneider, sondern von Birgit Waller, eine Freundin aus Mölln, die uns vor einiger Zeit in Berlin besuchte. Kaum hatte ich sie ins Prinzenbad zum morgendlichen Schwimmtraining mitgenommen, fühlte sie sich sofort in den Schwimmbecken heimisch und eroberte darüber hinaus im Sturm die Herzen der Cafeteria-Crew. Ihre restlichen Urlaubstage verbrachte sie von morgens bis nachmittags im Prinzenbad und pendelte zwischen dem Sportbecken und der Cafeteria hin und her. Zeichnenderweise näherte sie sich dem  Prinzenbad mit seiner speziellen Athmoshäre. Wie ich finde, ist diese vortrefflich auf ihren Bildern dargestellt.

Besonders gut gefällt mir das Bild von unserer Prinzenbad-Zeitungsverkäuferin. “Unsere” Zeitungsfrau verkauft jeden Morgen die Tagespresse  – von Mai bis zum Saisonende. An unserer Zeitungsverkäuferin kommt niemand so einfach ungesehen vorbei. Sie kennt ihre FrühschwimmerInnen genau und hat für jeden von uns immer genau die passende Bemerkung parat.
Schon von Weitem ruft sie uns einen Gruss zu und fordert uns natürlich auf, möglichst viele Zeitungen zu kaufen. Jeden Tag, an dem wir uns nicht im Prinzenbad haben blicken lassen, registiert sie, schaut uns mit ihrem prüfend-kritischen Blick an und meckert gegebenenfalls mit uns.

Nur Prinzenbad-Neulingen mit noch ungeübtem Blick entgeht die strengaussehende, meist sitzende, kleine Frau mit ihrem großen Zeitungsständer, den sie unübersehbar vor dem Badeingang aufgebaut hat. Wer meint, unsere Prinzenbad-Zeitungsverkäuferin würde sich der Umgebung anpassen – weit gefehlt. Die Freibadumgebung passt sich ihr an.
Sie ist es, die die wirkliche Einlasskontrolle des Freibades übernommen hat. Sie ist die heimliche Bademeisterin und vielleicht für einige SchwimmerInnen der entscheidende Grund, regelmäßig zu erscheinen, um nicht einen “Anraunzer” am nächsten Tag zu riskieren.

Zeichnung von Birgit Waller, Sommer 2010
Zeichnung von Birgit Waller, Sommer 2010

Birgit Waller, die in ihrer Freizeit normalerweise Nanas und keine Zeichnungen herstellt – wie sie immer wieder betont. Einige ihrer Nana-Skulpturen sind übrigens in der Galerie Ma(h)werk in Roseburg ausgestellt.

Birgit Waller im Prinzenbad, Sommer 2010
Birgit Waller im Prinzenbad, Sommer 2010

Alle Fotos: ©Sigrid Deitelhoff

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/prinzenbad/2010/09/19/weitere_zeichnungen_vom_prinzenbad/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert