vonSigrid Deitelhoff 26.05.2011

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Eine unserer taffsten PrinzenbadlerInnen hat mich auf einen interessanten Schwimmblog aufmerksam gemacht. Bruno Baumgartner, Schwimmer und Blogger, trainiert für eine besondere Art der Freiwassersaison. Er hat sich nichts Geringeres vorgenommen als den Ärmelkanal zu durchschwimmen. Mal ehrlich, wer will das schon von uns. Die Temperaturen im Prinzenbad-Bergsee reichen gerade mal so aus, um unsere 1000 bis 2000 m ohne Neoprenanzug zu schaffen.

Interessant ist die SchwimmerInnen-Typologie, die Bruno Baumgartner in seinem Schwimmsport-Blog auflistet.

Wer von uns kennt sie nicht auch: die TriathletInnen, die Seerosen, SeniorInnen, LinienschwimmerInnen, die PlatzvernichterInnen, GeschichtenerzählerInnen und die SchlägerInnen. Sie alle gibt es auch im Prinzenbad. Allerdings haben wir noch einige weitere Spezies zu bieten, die es nur im Sommerbad Kreuzberg und nicht in den Schweizer Freibädern gibt.

Z.B. die Pinguin-Schwimmer, die fröstelnd mit eng am Körper anliegenden Armen am Beckenrand stehen und zweifelnd auf das kalte Sportbecken schauen. Mindestens 5 Minuten tauchen sie abwechselnd die rechte und die linke Fußspitze ins Wasser und kommen beim Überprüfen der Wassertemperatur immer wieder zum gleichen Ergebnis: Das Wasser ist eindeutig zu kalt. Mit diesem Resultat stehen sie aber nicht alleine da. Die SchwimmerInnen, die es geschafft haben, ihre Kältescheu zu überwinden, empfinden das genauso. Dann gibt es die Heiss-Dusch-SchwimmerInnen. Sie schaffen gerade so ihr Trainingspensum im kalten Schwimmbecken. Sie stehen anschließend zum Aufwärmen stundenlang unter der heissen Dusche, dessen Wassertemperatur jedoch nicht unbedingt an jedem Tag über der  des Sportbeckens liegt. Die meisten von uns gehören zu dieser Fraktion. Eine Kategorie eint uns jedoch alle im Prinzenbad, und das ist der SchwimmerInnentyp EisschwimmerInnen bzw. EisbadlerInnen. Immer noch hoffen wir, dass wir demnächst von dieser Kategorie wieder zur Spezies der SportschwimmerInnen wechseln können. Dazu bedarf es jedoch höherer Wassertemperaturen, der Reparatur und Öffnung des Mehrzweckbeckens und einer Informationspolitik, die sich von derjenigen der japanischen Firma Tepco unterscheidet.

Foto oben: Sigrid Deitelhoff

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