vonSigrid Deitelhoff 05.09.2011

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Am letzten Wochenende war das Wetter perfekt. Strahlend blauer Himmel. Super Temperaturen. Freibadwetter und somit bestes Prinzenbadwetter in Berlin. Es war traumhaft schön in den morgens doch recht leeren Schwimmbecken. Ich saß nach dem Schwimmen auf der Cafeteria-Terasse und stellte mir vor, entgegen allen Wetterprognosen zum Trotz, wie schön es wäre, wenn der Sommer nochmal ein kleines Gastspiel,  z.B. bis zum November, geben würde.
Ein paar Tage später und schon ist der Traum wieder vorbei. Schuld ist diesmal Ex-Hurrikan Irene bzw. die Ausläufer, die nun Deutschland erreichen.

Dieser Sommer war wettermäßig echt scheußlich. Nicht nur die Berliner Bäderbetriebe haben einen Besucherschwund zu vermelden.
Auch bundesweit klagen die Freibäder über enorme Besucherrückgänge. Besonders schlimm erwischte es Bäder in Bremen und Hamburg mit  rund 70 Prozent Minus. Die Hamburger Freibäder beendeten sogar schon Ende August ihre Sommersaison. In südlichen Ländern wie Baden-Württemberg und  Bayern kamen etwa 40 Prozent weniger BesucherInnen. In Nordrhein-Westfalen  verzeichneten die Bäder bis Ende Juli einer dapd-Umfrage zufolge bis  zu 80 Prozent weniger Gäste als 2010. In Rheinland-Pfalz und Sachsen belief sich der Besucherrückgang auf bis zu zwei Drittel. Auch in Hessen besuchte bis Anfang August nur rund die Hälfte der gewohnten Zahl an Gästen die Bäder.

Für die Kassen der Städte und Kommunen in Deutschland bedeutet die schlechte  Freibadsaison eine erhebliche zusätzliche Belastung. “Wir gehen von  sehr hohen Ausfallzahlen aus”, erläuterte ein Sprecher des Deutschen  Städte- und Gemeindebundes. Die exakte Höhe der Einnahmeverluste  lasse sich im laufenden Jahr jedoch noch nicht beziffern. “Das Defizit, das ohnehin alle Freibäder bringen, wird noch höher  ausfallen”, ist sich der Sprecher sicher. Problem sei, dass die  Fixkosten der Bäder unverändert hoch blieben, unabhängig von der  Besucherzahl.

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2011/09/05/sommergastspiel_schon_wieder_vorbei/

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kommentare

  • Mit den gesparten Heizkosten für das Nichtschwimmerbecken während der gesamten Saison sowie für das Mehrzweckbecken im Mai haben die Bäderbetriebe doch soviel gespart, dass sie der Cafeteria spielend bei der Pacht entgegenkommen könnten. Und da man den Saisonkartenbesitzern ja auch nicht entgegengekommen ist,weil die Karte ja angeblich so billig sei, hätte man ja zumindest zu der in den letzten Jahren üblichen Öffnungszeit bis zum letzen Sonntag im September zurückkommen können.
    Und ob das Nichtschwimmerbecken nächstes Jahr schon über eine Heizung verfügt,steht ja wohl auch in den Sternen.
    Da hat man sich ja bei der “Entschuldigungsveranstaltung” nicht konkret geäussert.
    Also schlechte Aussichten für die nächste Saison.
    Mal sehen ,was nächstes Jahr kaputt ist.

  • Ja, das sehe ich auch so. Die Bäderbetriebe sollten mal der Cafeteria in dieser Saison mit der Pacht entgegenkommen. Reicht schon, dass wir Saisonkartenbesitzer, trotz defekter Heizung etc., keine Ermäßigung bekommen.

  • Okay, es gibt gute Sommer und es gibt schlechte Sommer. Und das war halt ein schlechter Sommer. Aber nicht nur die Freibäder müssen eine extrem schlechte Saison verkraften, sondern auch die Gastronomie in den Bädern haben viel wengier Gäste.

    Die Cafeteria im Prinzenbad ist sogar noch zusätzlich gebeutelt. Das finde ich besonders schlimm. Die Cafeteria hatte nicht nur unter dem Besucherrückgang in Folge des verregneten Sommers zu leiden, sondern auch unter den kaputten Schwimmbecken. Als das Wetter okay war, war entweder das Schwimmbecken kaputt oder die Heizung defekt etc. Wer
    schwimmt schon in so kaltem Wasser – insbesondere, dass im Nichtschwimmerbecken. Ich bin auf jeden Fall fast gar nicht mehr mit meinen Kindern ins Sommerbad Kreuzberg gegangen und somit auch nicht in die Cafeteria – wahrscheinlich wie viele andere Mütter und Väter auch.

    Die Cafeteria hat bestimmt massive Verluste eingefahren. Schlechtwetter ist eine Sache, aber ich finde, dass die Bäderbetriebe wg. dieser ganzen
    “Heizungs-Schwimmbecken-Defekte” der Cafeteria mit der Pacht entgegenkommen müßten.

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