vonSigrid Deitelhoff 31.07.2013

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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v.l.n.r.: Siegerinnen-Ehrung / Interview mit Missy Franklin

 

Was gibt es Neues von der Schwimm-WM in Barcelona?

 

Der Franzose Yannick Agnel erschwamm sich beim 200m Freistil nicht nur Gold, sondern auch einen Weltrekord und überholte souverän Ryan Lochte (USA), der nur den 4. Platz erreichte.  Und die 16 jährige US-Schwimmerin Katie Ledecky lieferte sich mit Lotte Friis aus Dänemark beim 1500m Freistil einige Hundert Meter lang ein “Kopf-an-Kopf”-Rennen, bevor sie auf den letzten zwei Bahnen die Führung übernahm. Sie holte sich damit Gold, einen Weltrekord und eine Prämie von 25.000 US-Dollar. Aber auch Lotte Friis blieb unter der Weltrekord-Marke. Was ist nur los? Das war der schnellste 1500-Meter-Frauen-Wettkampf aller Zeiten. Und die jüngste Weltmeisterin über diese Strecke spricht vor laufender Kamera ganz einfach vom Spass, den sie bei den Schwimm-Events bisher schon hatte. Auch im Interview mit Yannick Agnel ist weniger die Rede von Best-Zeiten oder von Schwimmzeiten, die er unbedingt schaffen wollte, sondern vom Genuss und Vergnügen an dieser WM teilzunehmen.

 

Alle Gold-Medaillen-SchwimmerInnen an diesem Tag machen einen lockeren Eindruck. Das ist fazsinierend. Es scheint, als ob diese SportlerInnen mal so nebenbei, ganz absichtslos Gold holen. Interessant auch die Äußerung von Katie Ledecky, dass sie beim Schwimmen über 1500m komplett abschaltet, an nichts anderes denkt als an ihren Rhythmus und an jede einzelne ihrer Schwimmbewegungen. Das hört sich an wie aus einem Meditationslehrbuch, wie eine Anleitung zu einer entschleunigten Herangehensweise. Wer weiß, vielleicht ist das ja der Schlüssel zum Schwimmerfolg?!

 

 

 

Final-Ergebnisse des dritten Wettkampf-Tages

 

200m Freistil der Männer:

Gold/WR für Yannick Agnel (FRA):   1:44.20 Minuten
Silber für Conor Dwyer (USA):   1:45.32 Minuten
Bronze für Danila Izotov (RUS): 1:45.59 Minuten

 

1500m Freistil der Frauen:
Gold/WR für Katie Ledecky (USA): 15:36.53 Minuten
Silber für Lotte Friis (DEN): 15:38.88 Minuten
Bronze für Lauren Boyle (NZU): 15:44.71 Minuten

 

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Katie Ledecky: 1500m Freistil/Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

100m Rücken der Frauen:
Gold für Missy Franklin (USA): 58.42 Sekunden
Silber für Emily Seebohm (AUS): 59.06 Sekunden
Bronze für Aya Terakawa (JPN): 59.23 Sekunden

 

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Rückenstart von Missy Franklin / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

100m Rücken der Männer:

Gold für Matt Grevers (USA): 52.93 Sekunden
Silber für David Plummer (USA): 53.12 Sekunden
Bronze für Jérémy Stravius (FRA): 53.21 Sekunden

 

100m Brust der Frauen:

Gold für Rūta Meilutytė (LTU):    1:04.42 Minuten
Silber für Yuliya Efimova (RUS):  1:05.02 Minuten
Bronze für Jessica Hardy (USA):   1:05.52 Minuten

 

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100m Brust-Finale der Frauen / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

Und die Semi-Final-Wettkämpfe?

 

Spannend war das Semifinale über 200m Freistil der Frauen mit Missy Franklin und Federica Pellegrini, die mit  1:55.78 Minuten den ersten Platz belegte.

 

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Pellegrini mit Trauerstrich am Arm, anläßlich des Busunglücks in Süditalien / Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

Und sonst noch?

 

Interessant ist es immer wieder den TV-Moderatoren und Schwimmexperten beim Fachsimpeln zuzuhören. Ich wußte z.B. nicht, dass es den meisten SportlerInnen auf den langen Schwimmdistanzen zwischen den 800 und den 1000 Metern so schlecht geht, dass sich einige von ihnen sogar im Wasser während des Wettkampfes übergeben müssen. Das ist krass!

 

 

Viele der ehemaligen SpitzenschwimmerInnen sind inzwischen nicht mehr im Wasser, sondern vor der Kamera anzutreffen. So z.B. vorgestern Paul Biedermann in der ARD. Oder Michael Phelps, der sich nun immer öfter im Fachgespräch mit den Eurosport-Moderatoren wiederfindet.

 

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Eurosport-Experte Michael Phelps/Foto: ©Sigrid Deitelhoff

 

 

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