vonSigrid Deitelhoff 17.09.2014

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Vor ein paar Wochen war es endlich wieder so weit. Schulferien in Berlin, also eine gute Gelegenheit mit Thomas*, 13 Jahre alt, Sohn meiner guten Freundin, das Prinzenbad zu besuchen. Nach dem wir ein paar Bahnen die Kraul-Wende geübt hatten – Thomas ist seit Kurzem im Schwimmverein – saßen wir bei Pommes Rot-Weiß auf der Cafeteria-Terrasse.

Thomas fragte mich, ob wir gleich noch eine Runde Volleyball spielen könnten.

Ich: “Nee, geht nicht. Es gibt weder ein Feld dafür noch ein Volleyball-Netz.”
Thomas: “Als ich noch jünger war, gab es dort hinten aber eins.”
Ich: “Ja, jetzt aber nicht mehr. Aber es soll demnächst Spaßbäder in Berlin geben, dann gibt es vielleicht auch wieder Volleyballfelder.”
Thomas: “Das heißt, früher war das Prinzenbad ein Spassbad?”
Ich: “Nee, wie kommst Du denn darauf?”
Thomas: “Na, weil es da ein Volleyballfeld gab.”
Ich: “Spassbad heißt: Noch mehr Möglichkeiten zum Spielen zu haben,  z.B. lange Wasserrutschen, einen Kinderspielplatz und so was.
Thomas: “In so einem waren wir doch schon mal. Als ich noch ganz klein war.”
Ich: “Ich glaube, Du meinst das Blub. Das gibt es schon einige Jahre nicht mehr.”
Thomas: “Warum nicht?”
Ich: “Das Blub hat Pleite gemacht.”
Thomas: “Ach so. Aber Wasserrutschen und Kinderspielplatz  ist doch sowieso alles Kleinkinder-Kram.”
Ich: “Mmh. Na, ja – ich weiß eigentlich nicht genau, was es für Kinder – sorry für Jugendliche in deinem Alter in einem Spassbad gibt. Vielleicht Wasser-Massagedüsen?”
Thomas: “Quatsch, das ist doch eher was für Ältere, für Dich oder so. Kostet so ein Spassbad mehr Eintritt?”
Ich: “Ja, klar kostet das mehr. Was hättest Du denn gern in einem Spassbad?”
Thomas: “Eigentlich alles, was ich jetzt auch habe.”
Ich: “Und … Das wäre?”
Thomas: “50 Meter Bahnen, auf denen ich die Kraul-Wende üben kann. Und Pommes rot-weiß. Die müßten aber so gut schmecken wie hier im Prinzenbad. Mein Handy mit meinen Spielen,  WhatsApp und natürlich meine Musik.”
Ich: “Na, dafür brauchst Du aber kein Spassbad. Und wie wäre es mit einem Volleyballfeld oder Basketballfeld?”
Thomas: “Ja, so eins wie früher da hinten im Prinzenbad. Das war cool.”
Ich: “Wollen wir gleich noch was zusammen unternehmen.”
Thomas: “Ja, supi. Laß uns doch gegenüber vom Prinzenbad in den Böcklerpark gehen.”
Ich: “Was willst Du denn da?”
Thomas: “Volleyballspielen. Da gibt es ein Feld dafür, ganz ohne Eintritt.”

*Name anonymisiert

Foto oben: ©Sigrid Deitelhoff

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2014/09/17/spasbad-war-gestern/

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kommentare

  • Spaßbad- nur zum Volleyball-Spielen -warum nicht im Prinzenbad ?
    Hallo Frau Deitelhoff,
    das müsste doch machbar sein, oder ?? Ich bin jetzt seit Montag täglich hier, immer nach der Arbeit, weil mein Bad in Westend ja leider geschlossen ist- und ich genieße diese Spätsommertage mit all diesen Besuchern- wirklich schön. Sogar ins Sportbecken habe ich mich getraut. Nach 26 – 27° im Olympiabad sind die max. 19° ja wirklich gewöhnungsbedürftig, aber machbar. Was bin ich stolz…. Ansonsten freue ich mich übers Schwimmen Open Air, was ja eigentlich nirgendwo sonst noch angeboten wird außer am Wannsee. Da gibt es aber keine Schwimmbecken…

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