vonSigrid Deitelhoff 20.04.2017

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Gestern Schneegestöber in Berlin, heute dann pünktlich zur Pressekonferenz der Berliner Bäderbetriebe im Prinzenbad strahlender Sonnenschein. Das liegt natürlich an der Location, ist doch klar 😉

Zuerst das Wichtigste in Kürze

Die Freibad-Saison im Prinzenbad beginnt am 29. April. Nur noch das Gesundheitsamt kann diesen Termin auf den letzten Schwimm-Metern canceln. Aber hoffen wir mal das Beste und gehen davon aus, dass wir uns nächste Woche am Samstag um 7 Uhr am Beckenrand tummeln werden. Für alle FremdschwimmerInnen: Zeitgleich beginnt auch im Olympiabad die Sommersaison.

Einiges bleibt, manches wird anders

Die Beckenreinigungen sollen weiterhin ausserhalb der Schwimmzeiten stattfinden, so dass uns keine Wasserflächen während der Öffnungszeiten verloren gehen. Das ist sehr begrüßenswert! Eine ganz wichtige Neuerung: Die Öffnungszeiten werden im Prinzenbad ausgeweitet. Schon im Mai bis zum Ende der Saison hat das Bad von 7 Uhr bis 20 Uhr geöffnet (statt wie bisher am Anfang und Ende der Saison bis 19 Uhr). Das ist überaus erfreulich!

Weiterhin wünschen sich einige PrinzenbadlerInnen, dass wieder einige Wettkampfleinen im hinteren Sportbecken gespannt werden und andere hoffen – wie auch in den letzten Jahren – auf die gleichzeitige Öffnung beider Dusch- und Umkleidebereiche.

Auf das Thema “Sanierung des hinteren Beckens” habe ich schon im letzten Blogbeitrag hingewiesen. Das Becken bekommt eine Edelstahl-Auskleidung. Damit die Arbeiten bis zum nächsten Frost abgeschossen sind, wird am 3. September 2017 dieses Becken geschlossen. Wir müssen uns ab da auf die übrigen Schwimmbecken verteilen. Die Sanierungsarbeiten werden nicht ohne Baulärm vonstatten gehen. Das Prinzenbad bleibt jedoch geöffnet. Könnt ihr aber auch alles im vohergehenden Beitrag nachlesen.

Die bisherigen Tarife bleiben in dieser Saison noch bestehen. “Für das nächste Jahr wird über eine Entschlackung des Tarifdschungels nachgedacht”, so Annette Siering – Vorständin der Berliner Bäderbetriebe.

Bis Ende April kostet die Sommer-Mehrfachkarte für 20 Eintritte 60 Euro, ab Mai dann 70 Euro. Die Mehrfachkarte ist übertragbar und wurde im letzten Jahr sehr gut (15.000 Stück) verkauft. Allerdings verfallen mit dem Saisonende die nicht abgeschwommenen Eintritte. Also “Augen auf” beim Kalkulieren der Schwimmbad-Besuche oder einfach in den letzten Saisonwochen die restlichen Eintritte verkaufen, verschenken, Neffen und Nichten zum Bad-Besuch mitnehmen oder ähnliches mehr.

Neben den Kurzzeit- und sonstigen Tarifen gibt es auch in diesem Jahr wieder die beliebte Saisonkarte. Sie kostet wie in den vergangenen Jahren 248 Euro (ermäßigt 154 Euro).

Der normale Eintritt kostet 5,50 Euro (ermäßigt 3,50 Euro). Auch der Kurzzeit-Tarif von 3,50 Euro wird für Montags bis Freitags angeboten (bis 8 Uhr – Frühschwimmen; 1,5 Stunden vor Schließung des Bades – Spätschwimmen).
Ich habe auf der Pressekonferenz nachgefragt. Es gibt auch dieses Mal noch die Mehrfachkarten für die Kurzzeittarife (10 Kurzzeittarife für 35 bzw. 20 für 70 Euro). Mir fällt gerade auf: Damit kostet die 20er Mehrfachkarte für 70 Euro ab Mai genauso viel wie die 20er Kurzzeit-Tarif-Mehrfachkarte. Letztere lohnt sich also nicht.

Was war – was wird?

Die Bilanz der Berliner Bäderbetriebe weist einen Rückgang bei den Besucherzahlen für das Jahr 2016 auf. Mit 400.000 Gäste weniger als im Jahr 2015 besuchten aber immer noch mehr SchwimmerInnen die Bäder als im Jahr 2014.
Hauptgrund für den Besucherrückgang 2016 war vermutlich das durchwachsene Sommerwetter. 60 Prozent der Wasserflächen befinden sich draußen. Damit ist die Freibadnutzung im Sommer auch immer von der Witterung abhängig – wahrscheinlich nicht nur, aber auch. Ich denke, eine zukünftig verbesserte und transparente Preis- und Tarifpolitik wird vielleicht auch noch dazu beitragen, die BesucherInnenzahl zu steigern.

Die Bäderbetriebe führten in der Zwischenzeit Kundenbefragungen in verschiedenen Berliner Bädern durch. 70 Prozent aller Befragten sind mit der Qualität (z.B. Sauberkeit) und dem Service zufrieden oder sehr zufrieden. In diesem Zusammenhang lobte Annette Siering das hervorragende Personal der Bäderbetriebe.

Auch nicht unwichtig

Es besteht immer noch ein Schwimmbad-Personalmangel, insbesondere für die Sommersaison. 20 bis 30 RettungschwimmerInnen fehlen. Für alle, die darüber nachdenken, sich bei den Bäderbetrieben zu bewerben, gibt es Übermorgen eine gute Gelegenheit, sich über Jobs in den Berliner Bädern zu informieren. Am 22. April von 11 bis 16 Uhr findet ein offener Bewerbungstag in der Schwimmhalle Fischerinsel statt. Gesucht werden Fachkräfte für die Bäderbetriebe, Rettungsschwimmer, insbesondere als Aushilfskräfte für die kommende Saison. Das Angebot richtet sich auch an sportliche Menschen, die eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer in Betracht ziehen. Sie können an Ort und Stelle ausprobieren, ob sich eine Bewerbung lohnen würde. Darüberhinaus gibt es auch Informationen, welche Ausbildungen es innerhalb der Bäderbetriebe überhaupt gibt. Ausserdem sind noch freie Azubi-Plätze vorhanden.

Eine weitere interessante Neuigkeit betrifft erst mal nur die Hallenbäder, aber im nächsten Jahr vielleicht auch das Prinzenbad. Die Bäderbetriebe wenden sich neuen Trendsportarten zu. Vorgestellt und vorgeführt wurde auf der Pressekonferenz das Fitnesstraining auf dem BeBoard (Floating Fitness) = Gymnastik bzw. Fitnessübungen auf dem Wasser. Ja, ihr habt richtig gelesen “auf dem Wasser”, genauer gesagt eine Mischung aus Yoga, Pilates und Cardio-Fitness auf einem schwimmenden Board. Der instabile Untergrund des Wassers führt dazu, dass verschiedene Muskelgruppen aktiviert werden. Hinzu kommt, dass bei dieser Art von Training die Gleichgewichtsfähigkeit trainiert wird. Eine spannende Sportart, finde ich. Das soll jetzt keine “Schleich”-Werbung sein. Wer mich kennt, weiß, dass ich es liebe, Sportarten miteinander zu kombinieren, die ursprünglich anscheinend nichts miteinander zu tun haben, wie z.B. Yoga oder TaiChi und Wassersport.

Im Herbst starten die ersten Kurse im Stadtbad Neukölln und im Stadtbad Charlottenburg. Wer es gar nicht mehr aushalten kann, bis zum Herbst zu warten, kann erste Schnupperkurse schon bald ausprobieren. Am 29. April um 11 Uhr und um 12 Uhr im Prinzenbad und am 30. April um 13.30 Uhr und 14.30 Uhr im Olympiastadion.

Während der Sommersaison bieten die Berliner Bäder weitere Schnupperkurse an – ohne zusätzliche Kosten. Orte und Termine dafür werden laufend auf der Internetseite der Berliner Bäderbetriebe angekündigt.

BECO BEboard – FLOATING FITNESS (Veröffentlicht am 04.04.2017 auf Youtube)

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Welches Freibad startet wann in die Sommer-Saison?

Weitere sieben Bäder sollen am 1. Mai öffnen: Das sind die Strandbäder Friedrichshagen, Jungfernheide, Orankesee, Grünau, Plötzensee, Wendenschloß und Lübars. Die nächsten Bäder folgten dann peu à peu, “je nach Witterung”, berichtete BBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Scholz-Fleischmann.

Die Kombibäder Mariendorf, Gropiusstadt, Spandau-Süd beginnen ihre Saison, sobald das Wetter schön ist, spätestens jedoch am 13. Mai.

13. Mai: Kombibad Seestraße, Sommerbad Wilmersdorf
1. Juni: Sommerbad Lichterfelde (Spucki)
3. Juni: Sommerbad am Insulaner, Humboldthain, Sommerbäder Mariendorf (Rixdorfer Str.), Neukölln, Pankow, Wuhlheide, Kindersommerbäder Monbijou und Platsch.
20.Juli Sommerbad Staaken-West

Last but not least

Zu den Pressekonferenzen der Berliner Bäderberiebe gibt es meistens für die TeilnehmerInnen “einen Happen” zu Essen sowie Tee, Kaffee u.a.

Wird ins Prinzenbad eingeladen, gibt es für uns immer etwas mehr als einen “Happen”… Aber seht selbst. Na, ihr kennt das ja von den Abschiedspartys…

Und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt vom Buffet. Es gab noch einen Tisch mit
diversen Kuchen, Suppen, Kaffee, Tee, Saft und Brot/Brötchen etc.

Danke an Dagmar und Matze für die leckeren Speisen, die ihr für uns gezaubert habt. Ich freue mich jetzt schon auf Eurer Frühstück und das eine oder andere Mittagessen in der Cafeteria während der Sommersaison!

Alle Fotos:©Sigrid Deitelhoff

 

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2017/04/20/saisonstart-2017/

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kommentare

  • Die Sommermehrfachkarte kostete letztes Jahr im VVK noch 50 EUR – dieses Jahr 60. Eine Erhöhung um schlappe 20 Prozent!
    Das nenne ich nicht gleichbleibende Tarife….

  • Am Anfang hieß es, dass auch das Sommerbad Wilmersdorf Ende April zusammen mit dem Prinzenbad und dem Olympiastadion öffnet, das wurde nun auf Mitte Mai geändert. Allerdings hat es im letzten Jahr tatsächlich vor dem Prinzenbad geöffnet…

  • Das Sommerbad Wilmersdorf soll laut BBB-Pressekonferenz am 13.Mai aufmachen (siehe oben bei der Auflistung “Welches Freibad startet wann in die Sommer-Saison?”).

    Ich habe auch nichts davon gehört, dass es schon früher aufmachen soll. Auf der Website der Berliner Bäderbetriebe wird auch der 13. Mai angegeben.

  • Lassen wir uns also hoffen, dass am 29. tatsächlich um 7:00 geöffnet wird. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

    Meine Prognose lautet indes: es wird wieder an irgendeinem antiquierten technischen Bauteil scheitern, das “leider jetzt erst kaputt gegangen ist und nicht mehr lieferbar ist”. Oder es fehlt Wasser, oder der Bademeister muss erst noch sein Seepferdchen machen, oder “aus betrieblichen Gründen”…

    Hält jemand die Wette?

  • Laut Angabe öffnet das Lochowbad (Sommerbad Wilmersdorf) auch am 29.4. Damit wäre es neu in der Reihe der Frühöffner. Wurde dazu nichts gesagt?

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