vonSchröder & Kalender 06.09.2011

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert munter in östlicher Richtung.
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Am Samstag wurden die 10. All Africa Games eröffnet. Eine farbenfrohe Präsentation im Zimpeto-Nationalstadion in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo läutete das größte Sportfest des Kontinents ein. 30.000 Menschen erlebten die Eröffnungsfeier, die von Armando Guebeza, dem Präsidenten Mosambiks, und Jaques Rogge, dem Präsidenten des olympischen Komitees, eröffnet wurden. Jubel brandete auf als die Mannschaft Libyens in das Stadion einmarschierte, sie lief unter der Rebellen-Flagge in Mabuto auf. Das Stadion tobte, als die Manschaft von Mosambik ins Stadion marschierte.  Feuerwerk und Darbietungen mosambikanischer Tanz-und Kulturgruppen rundeten die Eröffnungsfeier ab. Es herrschte eine fröhliche Stimmung wie sie Bob Dylan in seinem Lied aus dem Jahr 1976 verbreitete.

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Hier die Coverversion: Guitars, Vocals and Bass by Elliott Smith

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=BYywEVzyVLI[/youtube]

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Aber Musik aus Mozambik klingt anders:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=HwRifUtf3_4[/youtube]

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Und hier noch eines:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=4CGJo0iec8U&NR=1[/youtube]

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Die Wirklichkeit im Land sieht allerdings anders aus. Es gibt 1,5 Millionen Waisen in Mosambik, davon 470.000 AIDS-Waisen.  Nur 6 % der unter Fünfjährigen haben eine Geburtsurkunde. Millionen Kinder, die über dieses Dokument nicht verfügen, sind Missbrauch, Kinderarbeit und Zwangsverheiratung ausgesetzt. Ohne Geburtsurkunde gibt es keinen staatlichen Schutz. 32 % der Kinder arbeiten auf Feldern, Märkten, als Schuhputzer oder Bettler. In Mosambik herrschte akuter Trinkwassermangel und eine Cholera-Epidemie.


Eduardo Mondlane: ›Kampf um Mozambique‹. Aus dem Englischen von Burkhard Bluem, Heidi Reichling und Stefan Rössel. Originaltitel: ›The Struggle for Mozanbique‹. Engl. Brosch., 320 Seiten, (8°). Umschlaggestaltung: Jörg Schröder. März Verlag, Frankfurt a. M. 1970
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Eduardo Mondlane war bis zu seiner Ermordung durch ein Bombenattentat im Frühjahr 1969 Präsident der FRELIMO, die bis heute den Präsidenten stellt. Als Intellektueller erfuhr Mondlane den Rassismus der portugiesischen Kolonialherrschaft, in seinem Buch analysierte er die Gründe für den Befreiungskampf: die wirtschaftliche Ausplünderung des Landes durch die Portugiesen und ihre Verbündeten. Mondlane schildert wie der bewaffnete Befreiungskampf die radikal Umwälzung aller Gesellschaftsstrukturen implizierte, und die sozialen, kulturellen, sowie die wirtschaftlichen und politischen Strukturen des Vielvölkerstaates veränderte.


Eduardo Mondlane, Foto: Basil Davidson

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Inhaltsverzeichnis:
Vorwort
Teil 1: Unter portugiesischer Herrschaft
Einleitung
1 Kolonisierung – Die Tradition
2 Sozialstruktur – Mythos und Tatsache
3 Erziehung und Unterwerfung
4 Die wirtschaftlichen Hintergründe der Ausbeutung

Teil 2: Auf dem Weg zur Unabhängigkeit

5 Widerstand – Das Streben nach einer nationalen Bewegung
6 Konsolidierung
7 Der Krieg
8 Das neue Mozambique
9 Internationale Beziehungen
10 Die Zukunft

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(EM/ BK / JS)

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