vonSchröder & Kalender 21.12.2018

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Es ist dunkel, wir sehen nicht, wie der Bär flattert.
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Nach 1.361 Beiträgen, die leider für die Leser des tazblogs nicht mehr zugänglich sind, werden wir einige wieder hochladen.

Joe Brainard, ›1984 Comics‹ mit Bill Berkson, Ted Berrigan,  Michael Brownstein, Kenward Elmslie, Larry Fagin, Barbara Guest, Kenneth Koch, Harry Mathews, Frank O’Hara, Ron Padgett, Peter Schjeldahl, Jimmy Schuyler, Tony Towle. Originaltitel: ‘C’ Comics. Aus dem Amerikanischen von Harry Rowohlt. Lettering von Dieter Kerl. Grossformatige Klappenbrosch., 128 Seiten. Einbandgestaltung: Typografie von Jörg Schröder mit einem Comic von Joe Brainard.  März Verlag, 1983 (nur noch antiquarisch erhältlich).

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Joe Brainard, geboren 1942 in Salem, Arkansas, gehört zu den eigenwilligsten Künstlern des New Yorker Kunstbetriebs. Seine Arbeiten wiesen ihn als einen Künstler aus, dessen Sensibilität sich abseits der modisch aktuellen Richtungen ausprägte. Zahlreiche Galerien veranstalteten Einzelausstellungen, essayistische Arbeiten über Brainards Werke finden sich in vielen Kunstzeitschriften. Er fertigte Konstruktionen an, Assemblagen, Altäre, die wie Spielautomaten aussehen, Aquarelle in bewußt naiven Farben, Blumenbilder, illustrierte die Bücher der Autoren der New Yorker Schule (Ted Berrigan, Ron Padgett, Kenward Elmslie, Joe Ceravolo, Anne Waldman, Dick Gallup), deren Freund er war, mit Blumen, Stühlen, Polstergarnituren, Schuhen und kindlichen Hollywood Beauties.

Brainards literarische Arbeiten und Comics markieren eine Position, bei der Literatur und Kunst wieder am Anfang steht (Dear Joe / I am selling / Cub Scout bananas / The Boy that sells / the most bananas / will get a free / banana / Love / John). Sie erschienen in ›Mother‹, ›The World‹, ›Kulchur‹, ›Film Culture‹ und ›Fuck You – a magazine of the arts‹, sowie in ›C‹ und ›Art und Literature‹.

In ›Acid – Neue amerikanische Szene‹ wurde der Comic ›Hard Times‹ von Joe Brainard, mit dem Text von Frank O’Hara veröffentlicht sowie zahlreiche weitere Illustrationen, auch in ›März-Mammut‹ gibt es Comics und Zeichnungen von ihm.


Foto: Christopher Cox

Joe Brainard starb im Jahr 1994 an einer AIDS-induzierten Lugenentzündung. Seine Asche wurde auf einer Wiese in Vermont verstreut. Dort verbrachte er viele Sommer mit seinem Freund, dem Dichter Kenward Elmslie.

Worüber wir uns wundern: Joe Brainard war in den USA ein häufig ausgestellter, hochgepriesener, origineller Künstler und Dichter, aber sein subtiler Humor und sein brillante, völlig losgelassene Kunst haben keine große Verbreitung gefunden. Er bleibt ein Schatz im Tresor der Happy Few.
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(JB / BK / JS)

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