vonDetlef Berentzen 05.11.2010

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Der Spiegel hat erhebliche Probleme in Sachen Auflage und Anzeigen. Insofern wurde es dringend Zeit, eine Welt einzurichten, die zuverlässig Interesse erzeugt. Wozu sonst sind Medien denn da? Deshalb berichtet der Spiegel seit geraumer Zeit von der deutschen Innenpolitik wie von einer endlosen Familiensoap, in der mal Westerwelle der Fiese ist, mal Merkel zickt, mal der Freiherr nebst Gattin mit feindlicher Übernahme droht und die SPD dauerhaft den doofen Nachbarn mimt…” (Walter von Rossum)

Das also wäre die eine “Spur”: Die hilflose Soap des augsteinlosen “Spiegel” und damit verbunden die Verbreitung der “Identitätsformeln” eines gewissen Herrn Wulff, den sie wohl den “Präsidenten” oder gern auch den großen “Integrator” nennen. Wie auch immer, Walter von Rossum legt diese Spur ganz im Sinne fröhlicher Aufklärung, aber es gibt noch anderes aufzuspüren. Immerhin trägt das neue sonntägliche Medienmagazin von SWR2 den Namen “Mehrspur”, also kann man als HörerIn auch mehrere Spuren verfolgen.Die von Till Roenneberg zum Beispiel, der die Fragen von Strukturierung und Destrukturierung des Radioprogramms im Zeitalter des gemeinen Podcasts reflektiert: Es käme darauf an, das Publikum “geistig ins Stolpern zu bringen”, das sei “die “wichtigste Aufgabe des Programmradios”. Recht hat der Münchener Professor.

Falls dem einen oder der anderen LeserIn Roennebergs Thesen bekannt vorkommen, kein Wunder, sie sind heute bereits in der taz zu lesen, auf der Medienseite – obwohl “Mehrspur” erst am Sonntag um 19.30 Uhr  gesendet wird. Was tatsächlich damit zusammenhängt, daß taz und SWR2 ab sofort im Bereich “Radio reflektiert” kooperieren. Das bedeutet nicht nur, daß zukünftig ausgesuchte Beiträge des monatlichen Medienmagazins “Mehrspur” in Printfassung auf der taz-Medienseite zu finden sind, sondern auch, daß Beiträge der taz-Medienredaktion in durchaus audiophiler Fassung von SWR2 versendet werden. Und das ist nun wahrlich keine schlechte Nachricht. Denn wer wollte nicht schon immer die Herren Denk und Grimberg live und haftig auf’s Ohr bekommen!?

Und was gibt es noch am kommenden Sonntag? Prix Europa, Hörspieltage und Peter Leonhard Braun(!) im Interview  – der “Fürst des Features” gibt eine wortreiche Audienz. Immerhin, für die zweite Folge von Wolfram Wessels (SWR) mehrspurigen und kooperativen Radiomagazins ein durchaus akzeptables Programm,…das man natürlich auch im Internet vor- und nachhören, aber auch kommentieren kann – Stichwort: “DokuBlog”.

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