vonDetlef Berentzen 03.03.2016

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Ich war noch keine 64 Jahre alt, da stieg ich auf den Lindenberg. Ich hatte den Namensgeber und seinen Panik-Truck vorher schon bei Hesse in Calw getroffen und ich wusste auch, wer Cello spielt, wo Pankow liegt und was eine Andrea Doria ist. Und da wir alle demnächst oder irgendwann sterben, war mir das “Stark wie Zwei” auch nicht unbekannt – immerhin wusste ich, daß wir beide schon mal am Rand gestanden sind bis es fast schon dunkel wurde und dann doch wieder Rock’n Roll. Ich war also alt genug und Emma lud mich ein und dann stiegen wir hinauf. Unser Lindenberg stand in einem Stadion und kurz gesagt, all diese neuen Riefenstahl- und Zirkusnummern interessieren mich nicht, Giganten auch nicht, außerdem kam ich nicht in Kontakt mit der Bühne, bin ein Clubmensch, die Luft war ziemlich dünn und der Hunderter für den Eintritt eine Zumutung. Ich grollte. Wir grollten. Jetzt nicht mehr.

Denn da gibt es im Südwesten dieses Landes ein paar Leute, die haben zwar nichts mit Stadien im Sinn, aber immer noch mit Lindenberg. Gerade jetzt. Der wird nämlich im Mai 70 Jahre alt, macht aber nix, Jagger ist schon älter, Bowie tot, alle sind wir alt. Nur der sechssaitige Peter Zoufal nicht, der ist, glaube ich, gerade mal fünfzig Jahre alt und mit dem habe ich selbst schon öfters auf der Bühne gestanden. Und er hat auch, damals wars, meinen 60. gerockt – ein Mann wie eine Fender! Alles Club also. Und erste Sahne. Und wenn der jetzt (mit seinem Drummer Klaus-Peter Harbort) hergeht und Udo “unplugged” ansagt und sein Ding macht und das alles nicht etwa auf dem Lindenberg, sondern auf dem “Gigelberg” in Biberach, dann ist das ein Pflichttermin. Keine Panik, da spielt kein Orchester, sondern das “Udo Lindenberg – Tribute Acoustic Project”. Die üblichen “Lindenberg-Copies” samt Hut und Brille (s.Foto) proben bereits und werden ebenfalls anwesend sein. Nächsten Samstag. Ausgerechnet in Oberschwaben. Rock it!

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kommentare

  • Wir sind nach unzähligen Stunden des Vorbereitens uns Einstimmens schon sehr gespannt auf die Resonanz unserer lieben, Oberschwäbischen Landsloyte… Biberach ist definitiv nicht Wuppertal. Oder HH.

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