vonDetlef Berentzen 16.10.2018

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

Mehr über diesen Blog

New Video. XXXTentacion is seen hanging from the tree. While his music emphasizes on teenage angst, this may be taking it a little too far. His album had some very disturbing images, one that depicted someone’s handwriting saying “There is no end to the pain, you must be numb”. (hotnewhiphop.com 2017)

Morgens in der Berliner S-Bahn zwischen Bellevue und Hauptbahnhof. Gerade ist dies blasse Mädchen (13 Jahre?) mit ihrem glatzköpfigen Vater zugestiegen. Stellt sich in die Mitte, hält sich fest, verzieht keine Miene, kein Wort, ist wesentlich bleich, ansonsten schwarz, auch die Kappe, irgendwie eine Kopie der Mathilda aus dem Léon-Drama von Luc Besson – lang ist’s her. Dieses Mädchen hier fasst sich schweigend in Worte, hüllt sich in den Satz des Rappers “XXXTentacion”, der hinten auf ihrer Jacke geschrieben steht: “There is no end to the pain, you must be numb”. Den jungen Musiker haben sie neulich in den USA erschossen. Zwanzig Jahre wurde er alt. Das Mädchen steht immer noch reglos. Schweigt. Der Satz verstört den Tag. Jetzt kommen die Kontrolleure.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/spurensuche/2018/10/16/chronicles-63/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert