vonErnst Volland 24.07.2006

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Mustermann

Eines Tages liegt ein Brief im Briefkasten mit der Aufforderung,

an einem Freitag um 9 Uhr zur Musterung der Bundeswehr zu erscheinen.

Pünktlich stehe ich mit etwa fünfzig jungen Männern vor der Kaserne.

Jeder nennt seinen Namen, bekommt eine Nummer, ich die Nummer 9,

und die erste Untersuchung beginnt. Blutdruck, Kniebeugen mit

ausgestreckten Armen, Blutabnahme fertig und ins nächste Zimmer.

„Setzten Sie sich auf diesen Stuhl.“

Ein Arzt steht mit dem Rücken zu mir am geschlossenen Fenster.

Sein linker ausgestreckter Arm deutet mit dem Zeigefinger

auf einen mitten im Raum stehenden Stuhl.

Langsam dreht der Arzt sich um und geht zu seinem Schreibtisch.

„Irgendwelche Kinderkrankheiten, Masern, Mumms und dergleichen?“

„Ja, Masern, ich glaube Masern hatte ich.“

„Längere Aufenthalte im Krankenhaus?“

„Nein.“

„Irgendwelche Geisteskrankheiten in der Familie?“

„Ja, sicher. Sie wissen doch, heute ist doch jeder so ein bisschen Plemplem.“

Der Arzt hebt seinen Kopf und schaut mich an.

„Können Sie das noch einmal wiederholen.“

„So eine kleine Meise hat doch heute jeder.“

Der Kopf des Arztes bewegt sich nach links und dann nach rechts, als

ob er sich vergewissern wolle, dass sich keine weitere Person im Raum

befindet. Ohne einen Kommentar notiert er einige Sätze

auf sein vor ihm liegendes Formular. Er führt den

Kugelschreiber an die Lippen, nuckelt kurz am Ende des Schreibers

und beugt den Oberkörper nach hinten.

„Hören Sie Stimmen?“

„Ja.“

„Erzählen Sie doch mal, was hören Sie denn?“

„Ja wissen Sie, manchmal abends, wenn ich im Bett liege, steht irgendjemand,

ich weiß nicht wer, hinter dem Vorhang und ruft: Hallo Ernst, hallo Ernst.“

„Interessant, interessant und wie sieht das auf der Straße aus?“

„Ich wechsle ab und zu die Straße, gehe auf die andere Seite, weil ich

denke, hinter mir läuft jemand.“

„Danke das reicht, Sie können in die nächste Abteilung gehen.“

Der folgende Augenarzt erledigt seine Prüfung in zwei Minuten.

Anschließend warten die ersten Gemusterten vor einer Tür, hinter

der die Prüfer den Wehrpass zur Eignung

für die Bundeswehr aushändigen.

„Nummer 3 bitte reinkommen.“

Nummer 4 hält strahlend seinen Wehrpass in die Höhe und ruft meine

Nummer, die 9 auf.

Zögerlich betrete ich den schmucklosen Raum.

Vor mir sitzen an einem langen Tisch drei Personen.

„Wir können Ihnen den Wehrpass leider nicht ausstellen. Es ist etwas

dazwischen gekommen. Hier ist ein Umschlag für Sie. Bitte nehmen sie diesen

Umschlag und gehen Sie sofort zu Nervenarzt Dr. Borschel. Die

Adresse steht auf dem Umschlag. Herr Dr. Borschel erwartet Sie.“

„Ich will nichtmer 5 herein.“

Ich steige auf mein Fahrrad und radle direkt in die Praxis

des Nervenarztes, der mich sofort in sein Behandlungszimmer bittet.

Zum ersten Mal sehe ich, wie das bekannte Hämmerchen funktioniert,

das an das Knie geschlagen wird und den Reflex des wippenden

Fusses erzeugt. Die Untersuchung dauert einen halbe Stunde.

„Ich kann an ihnen nichts auffälliges finden. Sie haben ein gutes

Reaktionsvermögen, sind normal intelligent, also

ich kann mir keinen Reim daraus machen, was in den Papieren steht,

die Sie mitgebracht haben. Hier steht zum Beispiel, Sie seien auffällig

grimmassiv.“

„Was ist denn grimmassiv“

„Das sind Gesichtszuckungen. Sieht etwa so aus.“

Der Arzt bewegt Mund Augen und Nase gleichzeitig in verschiedene

Richtungen.

Ich unterdrücke ein Lachen und schaue zur Seite.

„Eine unangenehme Sache die Grimmassivität, aber ich kann sie

bei Ihnen nicht feststellen, überhaupt nicht. Also, sagen Sie mir,

was ist los mit Ihnen.“

„Darf ich ehrlich sein? Ich beschäftige mich mit Kunst,

male, verstehe mich als Maler und bin gerade in einer

kreativen Phase. Ich möchte die nächsten zwei Jahre nicht bei

der Bundeswehr verbringen.“

„Das finde ich gut, das war keine schlechte Idee von Ihnen.

Ich schreibe Ihnen jetzt ein Gutachten, das so ausgerichtet ist, dass

Sie nicht zur Bundeswehr müssen. Ich lasse mir ein paar knackige

Formulierungen einfallen. Wünsche alles Gute und auf Wiedersehen.“

Zu Hause erzähle ich meiner Mutter freudestrahlend das Ergebnis

meiner Musterung.

„Ich bin untauglich, ich muss nicht hin, ich höre Stimmen.“

Mein Bericht löst bei meiner Mutter Tränen aus, aber nicht der

Freude, sonders des Zorns.

„Bist du wahnsinnig? Was hast du gemacht? Das steht für immer

in deinen Papieren. Deine Zukunft ist verbaut. Du kannst mit

diesem Ergebnis nicht studieren. Warte nur, bis

dein Vater da ist.“

Einige Stunden später, es ist früher Nachmittag, fordert

meine Mutter meinen Vater auf, bei der Musterung anzurufen.

Mein Vater wählt die von meiner Mutter bereits

mühselig gesuchte Telefonnummer.

„Hallo, verbinden Sie mich bitte mit dem verantwortlichen Arzt der

Musterung. Danke.“

Meine Mutter sitzt auf dem Sofa, ein Taschentuch in der Hand, das sie

hin und wieder über die Augen reibt.

„Paragraf 51, mein Sohn hat Paragraf 51.“

Mit diesem Paragrafen, dem sogenannten Jagdschein, bezeichnet man

die Unzurechnungsfähigkeit von Personen. Meist sind es Demenzkranke

Menschen, die sich frei bewegen können und nicht in geschlossenen Anstalten

betreut werden müssen.

„Hallo, Herr Doktor Knappenfuss, ich wollte kurz Stellung

nehmen zur Musterung meines Sohnes. Mein Sohn ist nicht verrückt.“

Ich höre ein Schluchzen meiner Mutter.

Dass Gespräch ist beendet. Meine Mutter schaut ihren Mann erwartungsvoll an

„Ja und, was hast du erreicht?“

„Er wird in zwei Jahren noch einmal gemustert. Dann sehen wir weiter.

Junge, ich war 6 Jahre im Felde, vor Leningrad, im Kaukasus,

im Schützengraben, Mann gegen Mann. Da wirst du

doch die zwei Jahre bei der Bundeswehr absitzen können.

Kann dir nicht schaden.“

Der Termin der zweiten Musterung rückt näher. Von einem

Freund erfahre ich, dass es die Möglichkeit gibt,

die Bundeswehr zu verklagen. Allerdings muss man gute Argumente

haben. In meiner Dachstube im Haus meiner Eltern stapeln sich

die gemalten Bilder, und Grafiken. Auf keinen Fall

will ich zur Bundeswehr. Ich reiche die Klage ein und kann inzwischen

mit der Unterschrift meines Vaters rechnen.

Da ich mit 19 Jahren noch nicht volljährig bin, muss mein Vater

die Klage unterschreiben und auch bei der Verhandlung

persönlich anwesend sein. Sie findet 70 Kilometer entfernt in

einem Stützpunkt der Bundeswehr statt.

Im Zug zur Verhandlung komme ich mit meinem Vater

ins Gespräch.

„Wenn Sie dich zwingen zur Bundeswehr zu gehen, dann musst du hin.

Pflicht ist Pflicht und Schnaps ist Schnaps.“

„Ich will aber nicht gehen.“

„Was willst du dagegen tun? Wenn ich dir irgendwie helfen kann,

dann mache ich das, doch jetzt scheint es zu spät zu sein. “

Ich ziehe einen großen Umschlag aus meiner Tasche, öffne diesen und

zeige meinem Vater einen Brief.

„Hier, lies, ich war noch einmal bei Nervenarzt Dr. Borschel,

habe ihn gebeten, sein Gutachten zu erneuern und so wasserfest zu gestalten, dass

ich nicht den Dienst antreten muss. Hört sich doch ganz gut an.“

Mein Vater überfliegt die Zeilen und schaut eine Weile aus dem Fenster

des Zuges.

„Alle Achtung, Respekt. Anerkennung. Ich werde dich bei der Verhandlung

unterstützen.“

Nervös betrete ich mit meinem Vater den Verhandlungsraum.

Hinter den an hohen Tischen sitzenden Personen hängen die Fahnen

der Bundeswehr und der Bundesrepublik.

Mein Vater und ich bleiben kurz zur Orientierung mitten im Raum stehen,

den Blick auf die Personen an den Tischen gerichtet.

Ich höre direkt neben mir das Zusammenschlagen von

zwei Schuhen, das in der Stille einen lauten Knall erzeugt und

sehe aus den Augenwinkeln den gestreckten Arm meines Vaters.

„Heil Hitler!“

Nach drei Minuten ist die Verhandlung beendet.

Ich werde nie einen Wehrpass bekommen zu Dr. Borschel, ich will zu den Panzern.“

„Panzer? Das wird vorläufig nicht möglich sein, vielleicht einmal

Sanitäter. Rufen Sie bitte Num.

Geschichte 26

Mustermann Volland

Eines Tages liegt ein Brief im Briefkasten mit der Aufforderung,

an einem Freitag um 9 Uhr zur Musterung der Bundeswehr zu erscheinen.

Pünktlich stehe ich mit etwa fünfzig jungen Männern vor der Kaserne.

Jeder nennt seinen Namen, bekommt eine Nummer, ich die Nummer 9,

und die erste Untersuchung beginnt. Blutdruck, Kniebeugen mit

ausgestreckten Armen, Blutabnahme fertig und ins nächste Zimmer.

„Setzten Sie sich auf diesen Stuhl.“

Ein Arzt steht mit dem Rücken zu mir am geschlossenen Fenster.

Sein linker ausgestreckter Arm deutet mit dem Zeigefinger

auf einen mitten im Raum stehenden Stuhl.

Langsam dreht der Arzt sich um und geht zu seinem Schreibtisch.

„Irgendwelche Kinderkrankheiten, Masern, Mumms und dergleichen?“

„Ja, Masern, ich glaube Masern hatte ich.“

„Längere Aufenthalte im Krankenhaus?“

„Nein.“

„Irgendwelche Geisteskrankheiten in der Familie?“

„Ja, sicher. Sie wissen doch, heute ist doch jeder so ein bisschen Plemplem.“

Der Arzt hebt seinen Kopf und schaut mich an.

„Können Sie das noch einmal wiederholen.“

„So eine kleine Meise hat doch heute jeder.“

Der Kopf des Arztes bewegt sich nach links und dann nach rechts, als

ob er sich vergewissern wolle, dass sich keine weitere Person im Raum

befindet. Ohne einen Kommentar notiert er einige Sätze

auf sein vor ihm liegendes Formular. Er führt den

Kugelschreiber an die Lippen, nuckelt kurz am Ende des Schreibers

und beugt den Oberkörper nach hinten.

„Hören Sie Stimmen?“

„Ja.“

„Erzählen Sie doch mal, was hören Sie denn?“

„Ja wissen Sie, manchmal abends, wenn ich im Bett liege, steht irgendjemand,

ich weiß nicht wer, hinter dem Vorhang und ruft: Hallo Ernst, hallo Ernst.“

„Interessant, interessant und wie sieht das auf der Straße aus?“

„Ich wechsle ab und zu die Straße, gehe auf die andere Seite, weil ich

denke, hinter mir läuft jemand.“

„Danke das reicht, Sie können in die nächste Abteilung gehen.“

Der folgende Augenarzt erledigt seine Prüfung in zwei Minuten.

Anschließend warten die ersten Gemusterten vor einer Tür, hinter

der die Prüfer den Wehrpass zur Eignung

für die Bundeswehr aushändigen.

„Nummer 3 bitte reinkommen.“

Nummer 4 hält strahlend seinen Wehrpass in die Höhe und ruft meine

Nummer, die 9 auf.

Zögerlich betrete ich den schmucklosen Raum.

Vor mir sitzen an einem langen Tisch drei Personen.

„Wir können Ihnen den Wehrpass leider nicht ausstellen. Es ist etwas

dazwischen gekommen. Hier ist ein Umschlag für Sie. Bitte nehmen sie diesen

Umschlag und gehen Sie sofort zu Nervenarzt Dr. Borschel. Die

Adresse steht auf dem Umschlag. Herr Dr. Borschel erwartet Sie.“

„Ich will nichtmer 5 herein.“

Ich steige auf mein Fahrrad und radle direkt in die Praxis

des Nervenarztes, der mich sofort in sein Behandlungszimmer bittet.

Zum ersten Mal sehe ich, wie das bekannte Hämmerchen funktioniert,

das an das Knie geschlagen wird und den Reflex des wippenden

Fusses erzeugt. Die Untersuchung dauert einen halbe Stunde.

„Ich kann an ihnen nichts auffälliges finden. Sie haben ein gutes

Reaktionsvermögen, sind normal intelligent, also

ich kann mir keinen Reim daraus machen, was in den Papieren steht,

die Sie mitgebracht haben. Hier steht zum Beispiel, Sie seien auffällig

grimmassiv.“

„Was ist denn grimmassiv“

„Das sind Gesichtszuckungen. Sieht etwa so aus.“

Der Arzt bewegt Mund Augen und Nase gleichzeitig in verschiedene

Richtungen.

Ich unterdrücke ein Lachen und schaue zur Seite.

„Eine unangenehme Sache die Grimmassivität, aber ich kann sie

bei Ihnen nicht feststellen, überhaupt nicht. Also, sagen Sie mir,

was ist los mit Ihnen.“

„Darf ich ehrlich sein? Ich beschäftige mich mit Kunst,

male, verstehe mich als Maler und bin gerade in einer

kreativen Phase. Ich möchte die nächsten zwei Jahre nicht bei

der Bundeswehr verbringen.“

„Das finde ich gut, das war keine schlechte Idee von Ihnen.

Ich schreibe Ihnen jetzt ein Gutachten, das so ausgerichtet ist, dass

Sie nicht zur Bundeswehr müssen. Ich lasse mir ein paar knackige

Formulierungen einfallen. Wünsche alles Gute und auf Wiedersehen.“

Zu Hause erzähle ich meiner Mutter freudestrahlend das Ergebnis

meiner Musterung.

„Ich bin untauglich, ich muss nicht hin, ich höre Stimmen.“

Mein Bericht löst bei meiner Mutter Tränen aus, aber nicht der

Freude, sonders des Zorns.

„Bist du wahnsinnig? Was hast du gemacht? Das steht für immer

in deinen Papieren. Deine Zukunft ist verbaut. Du kannst mit

diesem Ergebnis nicht studieren. Warte nur, bis

dein Vater da ist.“

Einige Stunden später, es ist früher Nachmittag, fordert

meine Mutter meinen Vater auf, bei der Musterung anzurufen.

Mein Vater wählt die von meiner Mutter bereits

mühselig gesuchte Telefonnummer.

„Hallo, verbinden Sie mich bitte mit dem verantwortlichen Arzt der

Musterung. Danke.“

Meine Mutter sitzt auf dem Sofa, ein Taschentuch in der Hand, das sie

hin und wieder über die Augen reibt.

„Paragraf 51, mein Sohn hat Paragraf 51.“

Mit diesem Paragrafen, dem sogenannten Jagdschein, bezeichnet man

die Unzurechnungsfähigkeit von Personen. Meist sind es Demenzkranke

Menschen, die sich frei bewegen können und nicht in geschlossenen Anstalten

betreut werden müssen.

„Hallo, Herr Doktor Knappenfuss, ich wollte kurz Stellung

nehmen zur Musterung meines Sohnes. Mein Sohn ist nicht verrückt.“

Ich höre ein Schluchzen meiner Mutter.

Dass Gespräch ist beendet. Meine Mutter schaut ihren Mann erwartungsvoll an

„Ja und, was hast du erreicht?“

„Er wird in zwei Jahren noch einmal gemustert. Dann sehen wir weiter.

Junge, ich war 6 Jahre im Felde, vor Leningrad, im Kaukasus,

im Schützengraben, Mann gegen Mann. Da wirst du

doch die zwei Jahre bei der Bundeswehr absitzen können.

Kann dir nicht schaden.“

Der Termin der zweiten Musterung rückt näher. Von einem

Freund erfahre ich, dass es die Möglichkeit gibt,

die Bundeswehr zu verklagen. Allerdings muss man gute Argumente

haben. In meiner Dachstube im Haus meiner Eltern stapeln sich

die gemalten Bilder, und Grafiken. Auf keinen Fall

will ich zur Bundeswehr. Ich reiche die Klage ein und kann inzwischen

mit der Unterschrift meines Vaters rechnen.

Da ich mit 19 Jahren noch nicht volljährig bin, muss mein Vater

die Klage unterschreiben und auch bei der Verhandlung

persönlich anwesend sein. Sie findet 70 Kilometer entfernt in

einem Stützpunkt der Bundeswehr statt.

Im Zug zur Verhandlung komme ich mit meinem Vater

ins Gespräch.

„Wenn Sie dich zwingen zur Bundeswehr zu gehen, dann musst du hin.

Pflicht ist Pflicht und Schnaps ist Schnaps.“

„Ich will aber nicht gehen.“

„Was willst du dagegen tun? Wenn ich dir irgendwie helfen kann,

dann mache ich das, doch jetzt scheint es zu spät zu sein. “

Ich ziehe einen großen Umschlag aus meiner Tasche, öffne diesen und

zeige meinem Vater einen Brief.

„Hier, lies, ich war noch einmal bei Nervenarzt Dr. Borschel,

habe ihn gebeten, sein Gutachten zu erneuern und so wasserfest zu gestalten, dass

ich nicht den Dienst antreten muss. Hört sich doch ganz gut an.“

Mein Vater überfliegt die Zeilen und schaut eine Weile aus dem Fenster

des Zuges.

„Alle Achtung, Respekt. Anerkennung. Ich werde dich bei der Verhandlung

unterstützen.“

Nervös betrete ich mit meinem Vater den Verhandlungsraum.

Hinter den an hohen Tischen sitzenden Personen hängen die Fahnen

der Bundeswehr und der Bundesrepublik.

Mein Vater und ich bleiben kurz zur Orientierung mitten im Raum stehen,

den Blick auf die Personen an den Tischen gerichtet.

Ich höre direkt neben mir das Zusammenschlagen von

zwei Schuhen, das in der Stille einen lauten Knall erzeugt und

sehe aus den Augenwinkeln den gestreckten Arm meines Vaters.

„Heil Hitler!“

Nach drei Minuten ist die Verhandlung beendet.

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