vonErnst Volland 08.09.2006

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Nürnberg hat das bedeutendste Spielzeugmuseum Deutschlands.

Immer, wenn es mich nach Nürnberg treibt, gehe ich in dieses Museum.

Im fränkischen Umfeld der Stadt befand sich Ende des 19. Jahrhunderts

die größte Spielzeugindustrie, die vorwiegend in Heimarbeit produzierte.

Ein Scherpunkt des Museums bilden Blechspielzeuge und ich selbst

habe eine kleine Sammlung, die in einer Schrankvitrine in meiner

Wohnung steht.

Ich verbinde den Besuch des Spielzeugmuseums mit einem

Rundgang durch die renovierte Altstadt. Mitten im Kern

liegt auf einem großen freien Platz ein langer großer Eisblock.

Es ist das neue Museum für zeitgenössische Kunst. Der lange

Quader bildet in seinem milchigen Glas und seiner strengen Form

einen radikalen Kontrast zu den Renaissancebauten der

Altstadt Nürnbergs, eine gelungene Architektur.

Ich steuere auf die Eingangstür zu und begebe mich direkt

in den ersten Stock zur Ausstellung „Die zeitgenössische

deutsche Kunst und der Krieg.“

Neben meiner Spielzeugsammlung

besitze ich eine weitere Sammlung, Fotografie, und

dort ist einer der Schwerpunkte die Fotografie des 2. Weltkrieges.

Mich interessieren künstlerische Darstellungen dieses historischen

Datums und ich bin gespannt, welche Maler gezeigt werden.

Es sind vornehmlich Werke der Künstler Baselitz, Penck, Immendorf,

Polke, Richter, Lüpertz zu sehen.

Meine Reise führt weiter nach München. Dort gehe ich in die Neue Pinakothek,

einem gerade fertiggestellter Minimalistischer Prachtbau,

um mir eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst zum Thema Alpen, Berge und

Gebirge anzuschauen. Auch in der Pinakothek

hängen fast ausschließlich großformatige Arbeiten der Maler Baselitz, Penck,

Immendorf, Polke, Richter und Lüpertz.

Auf der Rückreise besuche ich einen Freund in Hamburg.

Mit diesem gehe ich in die Ausstellung „Das Meer in der zeitgenössischen

Kunst“. In dieser Ausstellung hängen vorwiegend die Maler Baselitz, Penck,

Immendorf, Polke, Richter und Lüpertz.

Wieder zu Hause, öffne ich meinen Spielzeugschrank,

nehme ein Spielzeug heraus, es ist ein Clown, der zwei

rotierende Bälle auf den Händen balanciert,

ziehe ihn mit einem Schlüssel auf der Rückseite auf und lasse

ihn im Kreis drehen, bis die aufgezogene Feder im Innenteil der Mechanik

erlahmt. Zu oft sollte man die Figur nicht aufziehen, da die

Spannkraft der Feder nicht überstrapaziert werden darf. Ich stelle den Clown

wieder auf seine Position zurück, packe meinen Koffer

und fahre nach Köln. Dort setze ich mich an das Ufer des

Rheins und schaue auf das Wasser. Köln ist in Deutschland das Zentrum

für zeitgenössische Kunst.

Danach gehe ich in eine Ausstellung. Sie hat den Titel „Der Rhein in der

zeitgenössischen deutschen Malerei.“

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