Wanderer, kommst du nach Kassel,
sei gewiss, ‚Kotelette’ ist
nicht das Synonym für diese
Stadt, eher documenta,
Kassel die Stadt der documenta,
klassischer Kunst oder klasse
Kunst, das ist immer wieder
die Frage, die
das Feuilleton beschäftigt,
Land auf Land ab, damit
sie kommt, die Masse, um
zu sehen, was Neues gestaltet
wurde in Kellern und Schulen,
auf Höfen und in kleinen Buden
zum Wohle der Menschheit.
Doch wir sind in Kassel
auf einem anderen Trip,
uns interessiert in Kassel
heuer mehr der Weg
zur so genannten Bestandsaufnahme
Komischer Kunst im Kulturbahnhof,
weit weg vom Documentagetöse,
im Südflügel, schwierig zu finden,
stolpernd über Baustellen hin zum
still gelegten Gleis.
6 Euro Eintritt, no Rabatt
den Rentnern, die in Scharen
strömen, um der Kunst etwas
Komisches abzugewinnen, wohl wissend,
dass
sie hier garantiert Komisches sehen werden,
offiziell komisch, handwerklich sauber,
farbig und vielfältig von
Meistern, Gesellen und Lehrlingen.
Denn,
unsicher geworden von so viel
unfreiwilliger Komik offizieller
Kunst, auch hier auf der
documenta, treiben sie genüsslich
von Stockwerk zu Stockwerk,
schmunzelnd, zunehmend mit roten Backen,
zufrieden
traben sie wieder hinaus aus dem Bahnhof
der Kultur, sich freuend auf die
nächste Vernissage der Caricatura,
Sonntag und Co gewiss.
hi…
usefull…