vonErnst Volland 04.07.2007

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Wanderer, kommst du nach Kassel,

sei gewiss, ‚Kotelette’ ist

nicht das Synonym für diese

Stadt, eher documenta,

Kassel die Stadt der documenta,

klassischer Kunst oder klasse

Kunst, das ist immer wieder

die Frage, die

das Feuilleton beschäftigt,

Land auf Land ab, damit

sie kommt, die Masse, um

zu sehen, was Neues gestaltet

wurde in Kellern und Schulen,

auf Höfen und in kleinen Buden

zum Wohle der Menschheit.

Doch wir sind in Kassel

auf einem anderen Trip,

uns interessiert in Kassel

heuer mehr der Weg

zur so genannten Bestandsaufnahme

Komischer Kunst im Kulturbahnhof,

weit weg vom Documentagetöse,

im Südflügel, schwierig zu finden,

stolpernd über Baustellen hin zum

still gelegten Gleis.

6 Euro Eintritt, no Rabatt

den Rentnern, die in Scharen

strömen, um der Kunst etwas

Komisches abzugewinnen, wohl wissend,

dass

sie hier garantiert Komisches sehen werden,

offiziell komisch, handwerklich sauber,

farbig und vielfältig von

Meistern, Gesellen und Lehrlingen.

Denn,

unsicher geworden von so viel

unfreiwilliger Komik offizieller

Kunst, auch hier auf der

documenta, treiben sie genüsslich

von Stockwerk zu Stockwerk,

schmunzelnd, zunehmend mit roten Backen,

zufrieden

traben sie wieder hinaus aus dem Bahnhof

der Kultur, sich freuend auf die

nächste Vernissage der Caricatura,

Sonntag und Co gewiss.

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