vonErnst Volland 04.12.2007

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Gerade gestartet, wird der neuen Juso – Chefin Franziska Drohsel der bekannte

haderthausrige, wiefelspützige Bosbachknüppel, eingewickelt in

Bildzeitungspapier, zwischen die Beine geworfen.

Rote Hilfe?

Unionsabgeordnete wie Wolfgang Mosbach rufen in der Bild – Zeitung

nach dem Motto „Freiheit oder Sozialismus“ in Richtung Franziska

Drohsel und schon verlässt die taufrisch gewählte Juso – Chefin die

Organisation der „Roten Hilfe“ (gegründet 1924, von den Nazis schon im

Zuge des Reichtagsbrands 1933 verboten). Warum interessiert mich das?

Weil hier nicht nur Unionspolitiker wie die neue CSU – Generalsekretärin

Christine Haderthauser Franziska Drohsel zum Rücktritt auffordern,

sondern auch FDP Politiker und auch SPD Politiker wie der innenpolitische

Sprecher der SPD – Bundesfraktion Dieter Wiefelspütz.

Aber auch, weil es in dieser Sache eigenartige Zusammenhänge gibt.

Ich habe eine Tochter im gleichen Alter wie Franziska Drohsel, ähnlich

sozialisiert, aus dem gleichen Berliner Bezirk. Exakt das gleiche Alter hatte

auch ich, als mich Hans Magnus Enzensberger fragte, ob ich für ein Kursbuch,

das er herausgab, einen Kursbogen entwerfen wolle, Thema „Rote Hilfe“.

Ich entwickelte einen Briefmarkenbogen mit je 42 Briefmarken, die

jeder abtrennen und verteilen konnte, die Zwischenräume waren

perforiert, die Rückseite gummiert. Auflage der Briefmarken 2 100 000.

(Kursbuch 31)

Fast vergessen: Auch Marco Wanderwitz, CDU, Sprecher der

„Jungen Gruppe der Unions- Fraktion“, fordert den Rücktritt der Juso- Chefin.

Wanderwitz!

Briefmarke1.jpg

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kommentare

  • Herr Volland,

    köstlich, Ihre Beobachtungen der Medienmaschine. Ich teilte bis vor kurzem Ihre Sympatien für besagte JUSO-Vorsitzende. Ihr Auftritt im deutschen Leitmedium erinnerte mich von der Tonart her, aber zu sehr an das frühmorgendliche und höchst anstrengende Gurren eines Vogels dessen Name sich von dem der JUSO-Vorsitzenden nur durch den Austausch von ‘H’ und ‘S’ unterscheidet. Diese Stimme gepaart mit unvorteilhafter Redegeschwindigkeit und Körpersprache könnten ein Handicap werden. Solange die Konkurenten jedoch ein Wiefelspütz und ein Wanderwitz sind sehe ich dennoch rosarote Zeiten auf die junge Dame zukommen. Besonders jetzt, da dass Weiß durch den beschriebenen Austritt aus der Roten Hilfe schon beigemischt ist.

    Hochachtungsvoll,
    Dr. Dietrich Dittrich

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