vonErnst Volland 23.08.2012

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Ausstellung Volland-Staeck im Willy Brandt Haus. Oktober /November 2012
Eröffnung: 2. Oktober 2012. !9:30.

Klaus Staeck und Ernst Volland stellen zum ersten Mal gemeinsam aus. Beide Künstler arbeiten seit Ende der 1960er Jahre mit den Mitteln der politischen Satire, Fotomontage und kritischer Grafik.
Die Ausstellung zeigt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Künstler bis hin zu ihrer aktuellsten Produktion.

Der preisgekrönte Plakatkünstler Klaus Staeck (geboren 1938) und amtierende Präsident der Akademie der Künste, fertigte seit Anfang der 1970er Jahre mehr als 300 ironische Plakate in der Tradition der Fotomontage von John Heartfields. Er produzierte zahlreiche Postkarten für den Verkauf und betreibt seit 1965 eine Edition, die Werke bekannter Künstler wie Joseph Beuys und Gerhard Richter herausgibt. Seine grafischen Arbeiten haben oft auf provokante Weise die Politik der CDU/CSU zum Thema. Parallel zu seiner Plakatproduktion fotografierte Staeck von Anfang an Alltagsszenen in Ost und West vor und nach der Wende. Seine Kamera fing hierbei auf poetisch-melancholische Weise die Spuren verfallender, verlassener Orte ein. Die Ausstellung wird daher neben seinen politiksatirischen Plakaten auch eine Reihe von nachdenklichen Fotografien zeigen.

Der renommierte Künstler und Autor Ernst Volland (geboren 1946) begann Mitte der 60er Jahre mit surrealistischen Zeichnungen. Angeregt durch die 68er Bewegung zeichnete er dann Karikaturen und produzierte im Eigenvertrieb bis zum Ende der 80er Jahre kritische Plakate. Seitdem entwirft er großformatige Werke, deren erste Serie er „Eingebrannte Bilder“ betitelte. Volland arbeitet mit historischem Bildmaterial, das sich ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat. Die zu Ikonen gewordenen Bildmotive entstammen vornehmlich der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. In einer zweiten Serie, die seit 2005 entstanden ist, arbeitet Volland mit Buntstiften. Auch hier handelt es sich vorwiegend um Historienbilder, die Volland mittels Ästhetisierung durch Buntstifte aktualisiert. Volland gründete 1987die Fotoagentur Voller Ernst- nur für komische Fotos, und er entdeckte und publizierte den bedeutenden russischen Fotografen Jewgeni Chaldej.

Im Laufe der Jahre riefen die Arbeiten beider Künstler unterschiedlichste Reaktionen hervor. Sie wurden als Argument im alltäglichen engagierten Betrieb eingesetzt, aber auch oft zensiert und man versuchte ihre Veröffentlichung zu verhindern. Die Einschüchterungen reichten von privaten Drohungen bis hin zu gerichtlichen Auseinandersetzungen, sowohl bei Ernst Volland als auch bei Klaus Staeck.

Die Ausstellung fragt nach dem Stellenwert kritischer Kunst. Sie präsentiert zwei Künstler, die auf sehr ähnliche Weise, jenseits von Kunstbetrieb und Kunstmarkt neue Wege subjektiver Kunstvermittlung gefunden haben. Durch die Ausstellung kann eine Diskussion in Gang gesetzt werden, wie engagierte Kunst heute aussehen kann.
Katalog
Ausweispflicht

Volland/Staeck Exhibition in the Willy Brandt Haus. Berlin, October/November 2012
Opens on 2 October 2012. 19:30

Klaus Staeck and Ernst Volland are exhibiting their work together for the first time. Both artists have been working with political satire, photomontage and critical graphic art since the late 1960s.
The exhibition covers their work right up to the present and shows the things the two artists have in common and where they differ.

Since the early 1970s the prize-winning poster artist and incumbent President of the Academy of the Arts (Akademie der Künste) Klaus Staeck (born in 1938) has created more than 300 ironic posters in the tradition of John Heartfield’s photomontages. He has produced numerous postcards, and since 1965 has been publishing the works of well-known artists like Joseph Beuys and Gerhard Richter. In his graphic works he often deals provocatively with the policies of the CDU/CSU. Parallel to producing his posters, Staeck has photographed scenes of everyday life in East and West before and after the fall of the Berlin Wall. In a poetic and melancholy way his camera has captured what is left of places now abandoned. The exhibition thus shows a number of contemplative photographs in addition to Staeck’s satirical posters.

The renowned artist and author Ernst Volland (born in 1946) began his artistic career in the mid-1960s with surrealistic drawings. Stimulated by the 1968 movement, he drew caricatures and produced and distributed critical posters until the late 1980s. Since then he has been creating large-format works, the first series of which bore the title “Eingebrannte Bilder” (Blurred Images). Volland works with historical pictures that have left a mark on society’s collective memory. These motifs, which now have iconic status, stem mostly from twentieth century German history. In a second series, which be began in 2005, Volland works with coloured pencils. This series also deals predominantly with historical pictures which Volland updates, aestheticizing them with coloured pencils. In 1987 Volland founded the Voller Ernst photo agency – exclusively for comic photos. He discovered and published works by the important Russian photographer Jewgeni Chaldej.

The works of these two artists have provoked very different reactions over the years. They have been used as arguments in day-to-day political debates, but have also often been censored, and there have been attempts to prevent their publication. The methods used to intimidate both Ernst Volland and Klaus Staeck have ranged from private threats to court cases.

The exhibition looks into the status and value of critical art. It presents two artists who, in a similar manner, have found new ways of presenting subjective art beyond the art scene and the art market. The exhibition may trigger a discussion on contemporary political art.

Catalogue.

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