vonWolfgang Koch 21.04.2008

Wolfgang Kochs Wienblog

Vom letzten Glanz der Märchenstadt oder wie es sich an der blauen Donau gerade lebt.

Mehr über diesen Blog

Nachdem Bloggerkollege und Science-Fiction-Autor Achmed Khammas, alias Der Datenscheich, politische Gegner der »Islamischen Republik Iran« bloss ausserirdisch findet (siehe Eintrag »Hassprediger frei Haus«), bringe ich der taz-Blog-Leserschaft die Ankündigung der Wiener Iran-Konferenz vom 3./4. Mai 2008 zur Kenntnis.

Gute Sache! Unterstützen.

In Damaskus aufgewachsen zu sein, Herr Kollege, qualifiziert noch für gar nichts.

© Wolfgang Koch 2008
next: DO

INTERNATIONALE KONFERENZ
Die iranische Bedrohung
Die Islamische Republik, Israels Existenzkampf und die europäischen Reaktionen
3. und 4. Mai 2008

Campus der Universität Wien (Altes AKH), Hof 2, Hörsaal C1 (Karte)
Alserstrasse/Spitalgasse, Strassenbahn 5, 33, 43, 44
Konferenzsprachen: Deutsch/Englisch mit Simultanübersetzung
Bitte planen Sie Zeit für Einlasskontrollen ein.

Ehrenschutz: Dr. Brigitte Bailer-Galanda, Kammerschauspielerin Elisabeth Orth

Einladung
In der »Islamischen Republik Iran« herrscht ein Regime, das sowohl nach aussen als auch nach innen massiven Terror ausübt, während es gleichzeitig an der Entwicklung nuklearer Waffen, die auch Europa erreichen könnten, arbeitet. Die systematische Verfolgung von Kurden, religiösen Minderheiten wie den Bahai sowie die Hinrichtungen von Homosexuellen und die ständigen Repressionen gegen Frauen, die sich dem islamischen Sittenkodex nicht unterwerfen wollen, sind ebenso Wesenselemente dieses Regimes, wie die regelmässigen Vernichtungsdrohungen gegenüber Israel und die Leugnung der Shoah. Die Verfolgungs-, Straf- und Märtyrerphantasien der Mullahs, die auch in die Tat umgesetzt werden, knüpfen in neuen religiösen und politischen Formen an den Vernichtungswahn des nationalsozialistischen Staates an, was auch die Bereitschaft einschliesst, die eigene Bevölkerung für apokalyptische Ziele zu opfern.

Ungeachtet dieser Tatsachen unterhalten österreichische Politik und Wirtschaft enge Beziehungen zu diesem Regime. Der Industrieriese OMV plant mit Rückendeckung der Bundesregierung ein 22-Milliarden-Euro-Geschäft mit dem Iran. Dieser massive Ausbau bereits bestehender wirtschaftlicher Beziehungen würde Österreich und Europa endgültig zu strategischen Partnern und Komplizen dieses Regimes machen.

Die Konferenz versteht sich als Einspruch gegen die Indifferenz, mit der grosse Teile der österreichischen und europäischen Öffentlichkeit dem Terror gegen die iranische Bevölkerung und der Vernichtungsdrohung gegen Israel seitens der Teheraner Mullahs begegnen. Zum einen soll eine Beschreibung, Analyse und Kritik der islamischen Diktatur im Iran geleistet werden. Zum anderen gilt es, das Verhältnis Europas und insbesondere der postnazistischen Länder Deutschland und Österreich zu einem Regime zu beleuchten, dessen Feindbestimmung mit seinem Hass auf Kommunismus und Materialismus, Liberalität und westliche Plutokratie, Judentum und Zionismus jener des Nationalsozialismus ähnelt.

Programm
SAMSTAG, 3. Mai 2008

19.30
Einleitung und Grussworte
Dr. Ruth Contreras (Scholars for Peace in the Middle East)
Simone Dinah Hartmann (STOP THE BOMB)
Dr. Joanna Nittenberg (Illustrierte Neue Welt)
Charles A. Small (Direktor der Yale Initiative for the Interdisciplinary Study of Anti-Semitism)
Grussbotschaft von Albert Steinhauser (Nationalratsabgeordneter der Grünen)

20.00 – 22.00
Round table: Die iranische Bedrohung: Islamismus, Antisemitismus, Atomprogramm
MdEP Paulo Casaca (Partido Socialista Portugal, Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament, Portugal)
Dr. Patrick Clawson (Stellv. Direktor des Washington Institute for Near East Policy, USA)
Yossi Melman (Journalist Haaretz, Israel)
Prof. Benny Morris (Historiker, Ben Gurion Universität Israel)

Moderation: Simone Dinah Hartmann (Sprecherin STOP THE BOMB– Bündnis gegen das iranische Vernichtungsprogramm)

SONNTAG, 4. Mai 2008

10.30 – 12.15 Der politische Islam im Iran und der globale Djihadismus

Menashe Amir (Ehem. Direktor des persischen Radios bei “Kol Israel” (Stimme Israels)): Ideologische und religiöse Motivationen der iranischen Innen- und Aussenpolitik

Niloofar Beyzaie (Theaterregisseurin und -autorin aus Teheran, seit 1985 im Exil in Deutschland, Frauenrechtsaktivistin): Frauen und Minderheiten im Iran

Florian Markl (Politikwissenschaftler, Humboldt Universität Berlin):Der globale Djihadismus und seine iranischen Unterstützer

Moderation: Alex Gruber (Café Critique, Lektor Institut für Politikwissenschaft Wien)

12.30 – 14.15
Kritik des Appeasement: Der Iran und der islamische Antisemitismus als Herausforderung für Israel und Europa

Dr. Matthias Küntzel (Politikwissenschaftler, Vorstand Scholars for Peace in the Middle East, Hamburg): Verpasst Europa den Zeitpunkt zum Handeln?

Dr. Michael Oren (Historiker am Shalem Center in Jerusalem, Israel): Israels schlimmster Albtraum – Die Bedrohung durch das iranische Nuklearwaffenprogramm

Bruno Schirra (Journalist und Buchautor, Berlin): Die europäischen Illusionen über Iran und Islam

Moderation: Dr. Elisabeth Pittermann (Ehem. Stadträtin in Wien)

15.15 – 17.00
Die österreichisch-iranischen Beziehungen und die nationalsozialistische Vergangenheit

Hiwa Bahrami (Demokratische Partei Kurdistan Iran):
Die österreichische Appeasement-Politik

Dr. Stephan Grigat (Café Critique, Lektor Institut für Politikwissenschaft Wien): Die österreichisch-iranische Freundschaft – Aussenpolitik im Postnazismus

Robert Schindel (Schriftsteller, Wien): Das österreichische Gedächtnis

Moderation: Michaela Sivich (Journalistin)

17.15 – 19.00
Round table: Die Notwendigkeit eines neuen Antifaschismus
Simone Dinah Hartmann (Sprecherin STOP THE BOMB)
Prof. Jeffrey Herf (Historiker, Universität Maryland, College Park, USA)
Kayvan Kaboli (Green Party of Iran, USA)
Thomas von der Osten-Sacken (Politischer Analyst und Direktor von Wadi e. V. Deutschland)

Moderation: Dr. Stephan Grigat (Café Critique, Lektor Institut für Politikwissenschaft Wien)

Quelle: http://www.stopthebomb.net

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/wienblog/2008/04/21/wiener-irankonferenz-ohne-linken-denkreflex/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert