Zwischen dem Piraten- und dem Wikingerschiff von Playmobil hat Clemens heute einen länglichen Bauklotzhaufen platziert. „Und was soll das sein, Clemens?“ – „Ein Soldatenschiff.“ – „Und wo sind die Soldaten?“- „Ach, die sind schon tot, da ist eine fremde Armee gekommen, und da haben sie verloren.“ Also haben die Wikinger das Soldatenschiff besetzt und dem Piratenkapitän zum Geschenk gemacht – „die Wikinger und die Piraten, das sind Freunde.“
Nun hat Clemens in diesem Monat garantiert keine Nachrichten gesehen, und das mit dem Zeitungslesen klappt mit fünf Jahren auch noch nicht so recht, er ist also vom Streit um den Libanon-Einsatz der Bundesmarine völlig unbeleckt. Und das ist auch gut so, sonst hätte er am Ende noch technizistische Wörter wie Fregatte, Tender oder Einsatzgruppenversorger verwendet, wie sie uns Erwachsenen von den Nachrichtenagenturen vorgesetzt wurden. Vielleicht können wir uns ja beim nächsten Einsatz der Bundesmarine (oder auch schon während dieses Einsatzes) darauf einigen, hier von Soldatenschiffen zu sprechen. Kriegsschiffe sind es ja nicht (ist ja kein Krieg-, sondern Friedenseinsatz), aber Friedensschiffe sind es deshalb noch lange nicht (das bisher einzige, das diesen Namen verdiente, schipperte Henry Ford im Ersten Weltkrieg nach Europa, aber das ist eine andere Geschichte), Marineschiff ist langweilig und missverständlich (schließlich gibt es ja auch eine Handelsmarine), und mit dem Wissen, wie diese Schiffe jeweils von Fachleuten genannt werden, müssen wir uns nun wirklich nicht belasten. Also: Soldatenschiff – passt auf alle, ist klar, korrekt und verständlich.
Aber die meisten Soldatenschiffe hat Google bei Ebay gefunden, wo einfach gestrickte Menschen Playmobil- oder Lego-Ausrüstung verkauft haben. Bei Google News gibt es genauso wenig einen Treffer für Soldatenschiff wie bei den Google Bildern.