vonMathias Broeckers 27.03.2013

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Innenansichten, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Die “Free Software Foundation Europe” (FSFE) und der “Förderverein für eine Freie Informationelle Infrastruktur”(FFII) haben die taz mit dem Document Freedom Award 2013 ausgezeichnet. Document Freedom Awards werden jährlich zum Document Freedom Day vergeben – dem internationalen Tag für Offene Standards. Vorherige Gewinner waren unter anderem  tagesschau.de und Deutschland Radio.

“Wir zeichnen die TAZ mit dem Document Freedom Award für ihren anhaltenden Einsatz in der Verwendung Offener Standards aus sowie dem fortwährendem Bemühen die eigene Zeitung ohne Beschränkungen anzubieten”, so Erik Albers, Berlins FSFE Koordinator, bei der Preisverleihung, zu der am Dienstag die Teams von FSFE und FFII in das taz-Café gekommen waren. Und neben der Urkunde, die vom  EDV-Chef Ralf Klever und Unix-Admin Frank Doepper entgegen genommen wurde, auch den traditionellen Preis mitbrachten – die  Document Freeedom-Torte, die im Anschluß verzehrt wurde.

taz-AbonnenntInnen, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung, “können die Tageszeitung in HTML, PDF, ePub und sogar in reinem Textformat erhalten. HTML Dateien bilden die Basis des World Wide Web. Das Portable Document Format (PDF) wurde 2008 von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) als Standard veröffentlicht. Adobe gewährt jedem das Recht PDF Dateien zu erstellen und zu verbreiten ohne Einschränkungen. Reine Textdateien (.txt) können von Tausenden Anwendungen gelesen und geöffnet werden, unabhängig jedweder Plattform, Produkt oder Hersteller.” Stephan Uhlmann, Vorstandsmitglied des FFII, fügte hinzu: “Wir gratulieren der TAZ für ihre entschlossene Haltung beim Einsatz Offener Standards. Die TAZ hat eine besondere Geschichte über aktuelle politische Bewegungen zu berichten, weshalb dies wichtiger Beitrag ist, diese Dokumentation in offenen und leicht zugänglichen Dokumentenformaten für zukünftige Generationen zu bewahren.”

“Wir verwenden freie Formate, weil wir unsere Leser in keinen – wenn auch noch so goldenen – Käfig einsperren wollen. Nur mit offenen, vielfältigen Formaten ohne DRM (Digital Rights Management) können wir die TAZ so weit wie möglich verbreiten,” erklärte dazu Ralf Klever – und berichtete von den Anfängen der Auslieferung der digitalen taz Mitte der 90er Jahre. Schon in der Vor-Internet-Zeit wurden taz-Artikel elektronisch erfasst und waren ab 1996 im Netz lesbar – bis sich ein verzweifelter taz-Leser meldete, der gerade in einer Forschungsstation am Südpol stationiert war und nur für zwei Stunden am Tag eine Funkverbindung über einen Sateliten hatte : Ob es nicht möglich wäre, die taz-Artikel einer Ausgabe  gebündelt und komprimiert zu bekommen? Es war möglich und so entstand die “digitaz”, lange bevor es das Wort “e-paper” dafür gab. Insofern wird mit dem aktuellen Preis für die taz auch eine lange Tradition ausgezeichnet, denn bis heute liegt die taz auch in dem offenen, von jedem Computer lesbaren txt-Format vor. Und was den Radius der weiten Verbreitung der Zeitung betrifft ist die einst am Südpol gelesene “Ur-Ausgabe” der elektronische taz ohnehin kaum zu toppen…

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https://blogs.taz.de/hausblog/auszeichnung-fur-die-taz-document-freedom-award-2013/

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kommentare

  • Herzlichen Glückwunsch taz,
    für diesen verdienten Preis!
    Meine Unterstützung habt ihr, so wie einen Leser mehr. Ich finde es vorbildlich, wie ihr mit der aktuellen Situation umgeht und wünsche viel Erfolg und viele Leser. Ich lese erst seit kurzem taz; der Auslöser war, dass ich bei Google nach “Leistungsschutzrecht” gesucht und mich sehr geärgert habe, weil die üblichen Verdächtigen die gleiche DPA-Meldung veröffentlicht hatten, sogar mit dem selben Foto!
    Hier konnte ich unterschiedliche Meinungen zum Thema lesen, die nicht nur das Wiedergeben, was ich selber denke und mich deshalb zum Nachdenken brachten.
    Ich wünsche natürlich den Schreibern der Artikel ein gutes Auskommen und viel Freude bei ihrem Tun!
    Gruß, Matthias

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