vonericbonse 12.01.2018

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Für wen spricht N. Farage? Seit seinem Rücktritt bei der EU-feindlichen UKIP ist der Brite nur noch einfacher Europaabgeordneter. Dennoch schwingt er sich nun zum Sprecher der Brexiters auf. 

Farage besuchte am Montag die EUKommission und sprach mit Brexit-Verhandlungsführer Barnier. Danach fällte er ein vernichtendes Urteil: “Barnier versteht den Brexit nicht!” Zitat aus “Politico”:

“Mr. Barnier clearly did not understand why Brexit happened. I left with the impression that it has not been previously explained to him that the Brexit vote was primarily about controlling mass immigration and democratic self-determination,” Farage said in an official statement after the meeting, which lasted about 40 minutes.

Das ist interessant, denn Farage könnte in einer Hinsicht durchaus Recht haben. Kurz vor dem Brexit gab es nämlich die deutsche Grenzöffnung und den Massenzustrom von Flüchtlingen.

Das trieb Farage und seinen Brexiters massenhaft “Nein”-Sager zu – wurde von der EU aber immer ignoriert. In Berlin und Brüssel tat man immer so, als habe das eine mit dem anderen nichts zu tun.

Allerdings hat auch Farage ein Problem – denn er versteht die EU nicht. Offenbar hat er geglaubt, das Austritts-Referendum werde Großbritannien über Nacht von allen EU-Pflichten befreien.

Stattdessen könnte es nun noch bis Ende 2020 dauern, bis die Briten tatsächlich auf eigenen Beinen stehen. Bis dahin müssen sie in die EU-Kasse zahlen, ohne mitzubestimmen…

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