vonericbonse 20.02.2022

Lost in EUrope

Eric Bonse, EU-Korrespondent der taz in Brüssel, schreibt hier all das über Europa und seine Krise(n), was die EU gerne verdrängen würde | Bild: dpa

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Außenministerin Baerbock hat bei der Sicherheitskonferenz in München genau dasselbe gesagt wie ihr US-Kollege Blinken. Mit einem Unterschied: Sie will einen “hohen Preis” zahlen, um Russland abzustrafen – Blinken nicht.

Es war gleich das erste Panel bei der (Un-)Sicherheitskonferenz, die diesmal ohne Russen auskommen muß. Doch wer auf einen Schlagabtausch zwischen Baerbock und Blinken gehofft hatte, wurde enttäuscht.

Die deutsche Außenministerin redete genauso wie der Amerikaner.

“Heute droht neuer Krieg”, sagte sie. Man müsse sich auf alle Szenarien eines Angriffs Russland auf die Ukraine vorbereiten. Es könne einen versuchten Putsch oder Cyberattacken geben, die einen Stromausfall provozieren könnten.

Genau das sagt Blinken seit Tagen.

Kleine Unterschiede gibt es nur bei den Sanktionen gegen Russland.

Man habe verschiedene Stufen im Sanktionspaket vorbereitet, so Baerbock. Deutschland sei auf jeden Fall bereit, einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen, so Baerbock weiter. Deshalb gehöre auch die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 zum Paket möglicher Sanktionen.

Das würde Blinken nie sagen. Die USA wollen den Preis allein Russland und – why not? – auch Deutschland und der EU aufbürden. Die USA hingegen wollen unbeschadet aus dem Konflikt hervorgehen.

Oder hat ein US-Politiker schon mal erklärt, dass die USA kein russisches Öl mehr importieren wollen?

Siehe auch „Baerbock redet wie eine Amerikanerin über Europa”  sowie Hoher Preis für Putin

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