vonChristian Ihle 20.02.2009

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

Dass sich Klez.E einst nach einem Virus benannten, von dem man immer nur las, aber nie darüber sprach, hatte Folgen: werden die Berliner nun deutsch oder englisch ausgesprochen? Auf der ersten oder zweiten Silbe betont?

kleze

Wenn man schon nicht wusste, wie Klez.E ausgesprochen wird, so war zumindest sicher wie sie sich anhörten und auch deshalb ist dieses mächtige neue Album eine Überraschung. Das vormals mehr fragile Soundkostüm und die kleinen elektronischen Einsprengsel sind einer Größe gewichen, die man nicht für möglich gehalten hätte. Mangels Referenzgrößen in der hiesigen Musikszene liegt tatsächlich der Vergleich mit Arcade Fire noch am nähesten – nur dass Sänger Tobias Siebert nicht singt, sondern wehklagt. Am ausgereiftesten formulieren Klez.E ihre neu erlangte Größe im Titelsong „Feuer der Gaben“, der gleichzeitig Stummfilm-Soundtrack, Kathedralenbeschallung und „Paranoid Android“ – Verneigung sein könnte.
So legen Klez.E gleich im Januar eines der erstaunlichsten deutschsprachigen Alben des Jahres vor und man wünscht ihnen eine ähnlich sprunghafte Verbreitung wie dem namensstiftenden Virus.
(Christian Ihle)

Anhören!
* Vom Feuer der Gaben (hier)
* Wir ziehen die Zeit (hier)

Klez.E im Popblog:
* My Favourite Records

Klez.E im Netz:
* Indiepedia
* MySpace

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2009/02/20/album_des_monats_januar_platz_2_kleze_-_vom_feuer_der_gaben/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert