vonChristian Ihle 21.04.2010

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Das Debütalbum der blutjungen Britin Laura Marling war 2008 – etwas überraschend – unser Album des Jahres. Doch bis heute stehen wir zur damaligen Entscheidung: von allen Singer/Songwritern und New-Folk-Künstlern Englands konnte Laura auf Albumlänge überzeugen wie niemand sonst, obwohl in ihrem Umfeld viele Acts ebenfalls beeindruckende Alben (Emmy The Great, Johnny Flynn, Mumford & Sons, Noah & The Whale …) veröffentlichten.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=SI-cuKKQrN0[/youtube]
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Mit Werk Nummer Zwei kommt nun also die Bürde, nicht nur das Wunderkind der Londoner Folkszene zu sein, sondern bereits mit 20 ein großartiges Debüt bestätigen zu müssen. Die ersten Anzeichen waren fabelhaft: Das gegen Ende des letzten Jahres zu einem fast unverschämt günstigen Zeitpunkt veröffentlichte „Goodbye England (Covered In Snow)“ war der vielleicht beste Song, den Laura Marling bis dato geschrieben hatte. „Goodbye England“ ist auch – welche Weihnachtssingle kann das schon sagen? – Herz und Seele dieser Platte und zeigt zugleich die Weiterentwicklung von Miss Marling an. „I Speak Because I Can“ ist in keinster Weise „Alas I Cannot Swim – Teil 2″, sondern sowohl in Komposition als auch Instrumentierung über die zarten Songskizzen des Debüts hinausreichend. Leichte Bluegrasselemente lassen sich in Albumopener „Devil’s Spoke“ finden, in den lauteren Stücken sind Mumford & Sons als Backing Band diesmal nicht zu überhören. Textlich gehört Marling sowieso zum Besten, was die Insel zu bieten hat. Wo Emmy manchmal zu sehr ins Tagebuchhafte abrutscht und Mumford & Sons die ganz großen Steine bedächtig Rollen, verbindet Laura eine Poetik mit Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Dass „I Speak Because I Can“ dennoch nicht ganz an das Vorgängeralbum heranreicht, liegt an dem einen oder anderen schwächeren Song, der nicht auf dem Niveau des beeindruckenden Mittelteils der Platte ist. Doch das Herz dieses Albums, das im mächtigen „Alpha Swallows“ und dem zärtlich-wütenden „Goodbye England“ schlägt, ist wild pochend.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=rt1dmt-Zqyc[/youtube]
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Anhören:
* Alpha Swallows
* Goodbye England (Covered In Snow)
* Hope In The Air
* What He Wrote
* Blackberry Stone

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Im Popblog:
* Album des Monats März 2008: Platz 1
* Die zehn besten Alben des Jahres 2008
* 2008 – I Predict A Riot: Singer/Songwriter

Im Netz:
* Indiepedia
* MySpace

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