vonChristian Ihle 04.07.2019

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

Nach Wanda und Bilderbuch die nächste große Band aus dem Alpenland: Pauls Jets veröffentlichen das beste österreichische Indie-Pop-Album seit LIBERTATIA von Ja, Panik.

Im Gegensatz zum Saufi-Saufi-Rock von Wanda erinnert ALLE SONGS BISHER an die früh-mittleren Ja, Panik und scheut sich nicht, Flamboyanz und Hybris – schon immer die edelsten Vorzüge der wilden Jugend – ähnlich souverän wie damals Andreas Spechtl auszuleben.

Hier wurde ein eingebetteter Medieninhalt blockiert. Beim Laden oder Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern des Anbieters hergestellt. Dabei können dem Anbieter personenbezogene Daten mitgeteilt werden.

Der erst 21-jährige Sänger von Pauls Jets, Paul Buschnegg, vereint die Attitüde des Außenseiters mit einem Gefühl für Pop, das weiter trägt als die übliche Indie-Nische und die Band in Radio-Playlists führen kann. Pauls Jets haben keine Angst vor dem eingängigen, großen Refrain, sind aber dank Buschneggs nasal-schnoddriger Intonation und seinen Sturm-und-Drang-Lyrics davor gefeit, in den Kitsch abzurutschen.

Auf ihrem Debütalbum vereinen die Öster­reicher potenzielle Sommerhits („Fresha Fruscianteya“ etwa kombiniert ein House-Piano mit Indie-Gitarre wie Primal Scream zu „Loaded“-Zeiten) mit Beatles-Psych-Pop („Art Brut“) und Austropop-Hymnen zur Guten Nacht („Sollen wir tschüss sagen und gehen?“) und schaffen doch ein Album als ganzes, schlüssiges, einheitliches Werk und Statement statt nur eine Songsammlung.

„Wo stehst du mit deiner Kunst, Baby?“ fragen Pauls Jets und die Antwort kann auf die drei Österreicher bezogen nur lauten: Ganz weit vorn, Baby, ganz weit vorn.

Hier wurde ein eingebetteter Medieninhalt blockiert. Beim Laden oder Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern des Anbieters hergestellt. Dabei können dem Anbieter personenbezogene Daten mitgeteilt werden.

(Diese Rezension ist ursprünglich im Musikexpress erschienen)

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2019/07/04/pauls-jets-alle-songs-bisher/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert