Robert Weber, Mitglied der Surfpoeten, ist ein enger Freund von Michael Stein und hat ihn auch in seinen letzten Wochen begleitet. Er hat darüber einen Text geschrieben, den ich und viele andere, die Stein gut kannten, gut, würdig und angemessen fanden, der aber von anderen, die Stein auch nahe standen, abgelehnt wurde. Irgendwie ja fast passend, dass Stein auch im Ableben noch für Kontroversen sorgt, warum sollte es anders sein als im Leben zuvor? Auf jeden Fall wollen wir nicht, dass über seinen Tod nun nutzlos Verärgerung und Verstimmung ob eines unzweifelhaft als liebevoll gemeinten Textes entsteht, weshalb ich ihn in Abstimmung mit Robert Weber hier wieder herausgenommen habe.
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Texte von Stein hat der Salbader zusammengesucht.
Leider habe ich Michael Stein nie kennenlernen dürfen und das Einzige, was ich bisher von ihm gelesen habe, ist das „Gebet gegen die Arbeit!“. Und das habe ich auch wiederum nur durch puren Zufall über eine der vielen „Kloß & Spinne“ Web-Animationen von Volker Strübing als Film-Anhang „in memoriam Michael Stein (1952 – 2007)“ gesehen.
Und trotzdem hat mich dieser Auftritt von Michael Stein – den ich bis dato zum ersten Mal gesehen hatte – vor der Menschentraube in Berlin, als er mit Hilfe seines Megaphons das „Gebet gegen die Arbeit!“ spricht und sprechen lässt irgendwie bewegt, weil er es wohl offensichtlich verstanden hatte, die in fröhlichem Miteinander um ihn versammelten Menschen mit einer großen Portion Witz, Charme, Selbstironie und Herzenswärme in das Gebet mit einzubeziehen. Das fand ich irgendwie toll und deswegen wollte ich hier – ein gutes halbes Jahr nach seinem Tod – einen kleinen Beitrag hinterlassen. In Memoriam Michael Stein.