Der radikale Tierrechtlerclub PETA hat zur „Interzoo“, der Fachmesse für die Heimtierbranche, die letzte Woche in Nürnberg stattfand, eine Presseerklärung veröffentlicht, um in einer hübschen Mischung aus Propaganda, Lüge und Panikmache für ihr Ziel eines Verbotes der Haltung von Nicht-Kuscheltieren zu werben.
Darin heißt es: „Eine artgerechte Haltung von Schlangen, Fröschen, Skorpionen, Vogelspinnen, Geckos & Co. ist in Privathänden nicht möglich.“ Tja, nun kann man natürlich darüber diskutieren, was „artgerecht“ so heißen mag, aber zumindest nach allgemein üblicher und von wissenschaftlicher Seite vertretener Auffassung ist das sehr wohl möglich. Reihenweise Nachzuchterfolge, hohe Lebenserwartungen und wertvolle dadurch gewonnene wissenschaftliche Erkenntnisse deuten auch arg darauf hin. Jedenfalls dürfte es für die Durchschnittsvogelspinne oder den Standardgecko in menschlicher Obhut erheblich artgerechter zugehen als für die meisten Hunde oder Katzen. Aber da würden sie sich ja mit ihrer eigenen Klientel anlegen, die PETAner.
Kann man das aber zumindest noch als zwar eigenartigen, aber letztlich eben von Glaubensfragen abhängigen Standpunkt ohnehin nicht sinnvoll ausdiskutieren, ist folgender Satz schlicht unverantwortlicher Humbug: „Bedenkt man, dass das Gift des Pfeilgiftfrosches ausreicht, um 10 Menschen zu töten, wird die Gefahr für die Öffentlichkeit deutlich.“ Die Gefahr für die Öffentlichkeit durch Pfeilgiftfrösche beträgt exakt 0. Es gibt keine. Gar keine. Pfeilgiftfrösche verlieren ihre Giftigkeit in kurzer Zeit in menschlicher Obhut, weil sie ihr Gift durch aus der Umwelt aufgenommene Stoffe synthetisieren, es also nicht selbst herstellen können. Im Terrarium stehen diese Toxine nicht zur Verfügung, weshalb die Tiere ihre Giftigkeit schnell verlieren. Bei Nachzuchten, und es werden schon seit vielen Jahren fast nur Nachzuchten gehandelt, gibt es überhaupt keine Giftigkeit. Und abgesehen davon ist auch nur eine Handvoll der über 250 Pfeilgiftfroscharten überhaupt für Menschen giftig, und die sind es dann auch nur passiv, sprich: Man müsste, um sich an ihnen zu vergiften, die Frösche schon in eigene offene Wunden reiben. Bis heute ist nicht ein einziger ernster Vergiftungsfall durch Pfeilgiftfrösche im Terrarium bekannt geworden, und das, obwohl die Tiere zu Tausenden gehalten und gezüchtet werden.
Aber mit Fakten hat es PETA ja ohnehin nicht so. Kein Wunder, wenn man sich mit Gestalten wie Dirk Bach oder Thomas D. einlässt. Jedem das, was er verdient.
[…] der pfeilgiftfrosch ist nur bedingt gefährdet und PETA darf man nicht immer glauben # […]