vonHeiko Werning 09.12.2009

Reptilienfonds

Heiko Werning und Jakob Hein über das tägliche Fressen und Gefressenwerden in den Wüsten, Sümpfen und Dschungeln dieser Welt.

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Nehmen wir als Beispiel die Evolutionstheorie, schließlich befinden wir uns noch im Darwin-Jahr. Es gibt wohl keinen ernsthaften Biologen, der sie in ihren Grundzügen bezweifeln würde. Die Evolution an sich gilt als wissenschaftlich gesicherte Tatsache, obschon es eine durchaus stattliche Anzahl an Menschen gibt, die sie bis heute abstreiten. Aber niemand in den etablierten Medien käme auf die Idee, deshalb z. B. Kreationisten regelmäßig Raum zur Darstellung ihrer Sicht der Dinge zu geben.

Bei der Diskussion um die globale Erderwärmung ist das anders. Auch hier gibt es keinen ernstzunehmenden Klimaforscher, der sie in Abrede stellt, und auch kaum jemand, der sie nicht als mit großer Wahrscheinlichkeit anthropogen, also vom Menschen verursacht, ansieht. Und auch hier gibt es bis heute eine starke Gruppe von Gegnern, die sogenannten Klimaskeptiker, die merkwürdigerweise aber ihre verquere Sicht der Dinge, die mit immer erstaunlicheren Verschwörungstheorien einhergehen, regelmäßig und in zahlreichen Medien darstellen. Auffällig daran ist, dass unter diesen „Skeptikern“ kaum Naturwissenschaftler und keine höherrangigen, also von der Fachwelt anerkannten Klimaforscher sind, vielmehr handelt es sich um eine bunte Mischung aus Journalisten, Soziologen, Zukunfts- oder „Katastrophismusforschern“ und allenfalls mal einen einsamen Zoologen. Das sollte jedem, der sich mit den Naturwissenschaften etwas auskennt, eigentlich schon reichen, um diese Meinungen einzuordnen, es sei denn, man glaubt eben an groß angelegte Weltverschwörungen.

Trotzdem haben die Klimaerwärmungsleugner ganz aktuell wieder Konjunktur und überbieten sich in Triumphgeheul. Der Anlass: Ein Computer-Hack oder -Leck beim Climatic Research Unit (CRU) der University of East Anglia in Großbritannien, bei dem über 1.000 private E-Mails der Klimaforscher sowie tausende weiterer Dokumente dieser Einrichtung aus dem Zeitraum 1996 bis Mitte November 2009 erbeutet und frei einsehbar ins Netz gestellt wurden. Nun ist die Aufregung groß: Durch das Internet schwappt eine Empörungswelle, gar vom „größten Wissenschaftsskandal aller Zeiten“ ist die Rede, die „Skeptiker“ sehen sich durch die Mails darin bestärkt, dass Daten, die zur Klimaerwärmungstheorie führten, manipuliert seien, dass unerwünschte Wahrheiten unterdrückt und unliebsame Wissenschaftler kaltgestellt würden. Hinzu kommt das allgemeine Schüren von Ablehnung gegen die arroganten und selbstherrlichen Forscher aufgrund des Tonfalls in den Mails, die eben private Mails waren und keine offiziellen Verlautbarungen – und entsprechend klingen. Derart unter Druck geraten, hat die Universität zur Klärung eine unabhängige Untersuchung eingeleitet, die aufgrund der schieren Masse des Materials zeitaufwändig ist. Institutsleiter Phil Jones, einer der führenden Klimaforscher weltweit und im IPCC-Klimarat, lässt sein Amt während dieser Untersuchung ruhen. (In diversen Medienbeiträgen, u. a. bei der Tagesschau und bei der Welt, wurde daraus die unrichtige Behauptung, er sei zurückgetreten oder beurlaubt worden. Beides stimmt nicht. Er hat selbst darum gebeten, während der Untersuchung das Amt ruhen zu lassen, und die Universität hat dem entsprochen, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass sie davon überzeugt sei, dass er nach der Untersuchung das Amt wieder aufnehmen werde. Auch so beeinflusst man beim flüchtigen Leser aber den Eindruck, es gebe tatsächlich einen Skandal.)

Die schwerwiegenden Vorwürfe stützen sich auf einige wenige Mails aus der unüberschaubaren Masse, und bei näherer Betrachtung bleibt davon nicht viel bis gar nichts übrig.

Jones selbst schreibt in einer Mail, er habe den „trick“ des Kollegen Michael Mann angewandt, um fehlende Daten in der Klimarekonstruktion zu ergänzen. Die Skeptiker deuten dies als Manipulation. Für jeden, der schon mal naturwissenschaftlich gearbeitet hat, klingt es eher wie Alltag: Ein kniffliges Problem wird mit einer intelligenten, neuen oder außergewöhnlichen Herangehensweise gelöst, mit einem Trick eben. Die beteiligten Forscher versichern, es sei genau so zu verstehen, denn das Wort „trick“ ist im Englischen genau wie im Deutschen doppeldeutig, und nichts deutet darauf hin, dass es hier in Richtung „Manipulation“ zu verstehen sei.

– Die Forscher, darunter Leitautoren des Weltklimarates IPCC, diskutierten in Mails, zwei Arbeiten, die sie für besonders schlecht hielten, nicht im Abschlussbericht des IPCC zu berücksichtigen, obschon sie in „peer review“- (also extern begutachteten) Zeitschriften erschienen waren und es der Anspruch des Berichts war, alle relevanten, also in „peer review“-Zeitschriften veröffentlichten Artikel einzubeziehen. Das klingt natürlich auf den ersten Blick anrüchig. De facto allerdings tauchen die Arbeiten sehr wohl im IPCC-Schlussbericht auf. Und die Einschätzung der Forscher, dass die Arbeiten wissenschaftlich untragbar seien, hat sich inzwischen längst bestätigt, wie die Zeitschrift „Nature“, das zu den renommiertesten naturwissenschaftlichen Magazin weltweit gehört, im Editorial der aktuellen Ausgabe eigens unterstreicht.

– Und schließlich bleibt der schwerste Vorwurf: die CRU-Forscher hätten die Löschung von Daten diskutiert, die im Zusammenhang mit dem britischen „freedom of information“-Gesetz (FOI) stehen, nachdem jedermann das Recht hat, die Rohdaten von staatlich geförderten Instituten zu erhalten. Hintergrund ist, dass die „Skeptiker“ die Forscher seit geraumer Zeit mit solchen Anfragen bombardieren, das CRU allerdings gar nicht alle Daten herausgeben darf, weil sie von Institutionen aus anderen Ländern mit der Maßgabe stammen, sie nicht an Dritte weiterzugeben. Damit fallen sie schlicht nicht unter das FOI. Dass einer der Forscher in einer entnervten Mail den Vorschlag machte, sie einfach ganz zu löschen, ist sicher nicht klug – und möglicherweise nicht mal ernst gemeint, denn auch hier ist zu berücksichtigen, dass es sich um private Mails handelt. Im Ergebnis jedenfalls ist, nach bisherigem Kenntnisstand, nichts gelöscht worden.

Der Rest ist Geplänkel: Man schimpft halt über missliebige Kollegen und schlechte Zeitschriften, wertet Arbeiten herab, bezeichnet die „Skeptiker“, wenig überraschend, als „Idioten“ und freut sich, als eine besonders lästige Nervensäge das Zeitliche gesegnet hat. Was man sich eben privat und unter dem Glauben an das Briefgeheimnis so schreibt. Insgesamt wäre es also ein Sturm im Wasserglas. Wären da nicht die „Klimaskeptiker“, die in den Mails ihre Verschwörungstheorien bestätigt sehen, dass es sich bei der vom Menschen verursachten Erderwärmung um einen „hoax“, eine bewusste wissenschaftliche Fälschung handele, und die flugs den Begriff „climategate“ für das Affärchen fanden. Eine Meinung übrigens, die das „Nature“-Editorial ungewohnt deutlich als „paranoide Interpretation“ bezeichnet.

Dennoch breiten diese Paranoiker ihre sehr spezielle Sicht der Dinge verblüffend erfolgreich aus. Zunächst vor allem im Internet. Erschreckende 29.100.000 Treffer vermeldet Google derzeit für das Wort „climategate“, das es vor einem Monat noch gar nicht gab.

Eine besonders unrühmliche Rolle dabei spielen im deutschsprachigen Raum die Autoren Dirk Maxeiner und Michael Miersch. Mit Henryk M. Broder zusammen bilden sie die Redaktion des klickerfolgreichen Blogs „Die Achse des Guten“. Maxeiner und Miersch sind große Verschwörungstheoretiker, Maxeiner schreibt u. a., durch die gekaperten Mails lägen „folgende Tatbestände vor: Geheime Absprachen um Daten zu manipulieren, sodass der gewünschte Erwärmungstrend vorherrscht; Unterdrückung von gegenläufigen Erkenntnissen; Verschleiern der mittelalterlichen Warmzeit“ – alles leicht widerlegbare Falschaussagen. In seinem Welt-Blog und auf der „Achse des Guten“ kommt der Journalist Gideon Böss sogar zu der vollkommen irren Aussage: „Ein Großteil der Daten, auf die sich die Weltuntergängler stützen, ist manipuliert. Abweichende Erkenntnisse wurden gar nicht erst in Fachzeitschriften veröffentlicht.“ Für solche Aussagen fehlt jeder Beleg, aber so bastelt man sich halt eine Weltverschwörung.

Diese Propaganda schwappt nun auch hinüber in die Printmedien. So konnten Maxeiner und Miersch in der „Welt“ vom 4.12. behaupten, die Rohdaten des CRU, die zur Berechnung der globalen Klimakurven verwendet wurden, seien vernichtet worden. Dabei stehen sie, abzüglich der Daten, die unter die Rechte anderer, ausländischer Institute fallen und eben nicht herausgegeben werden dürfen, frei im Netz. Maxeiner und Miersch folgern aus dem angeblichen Datenverlust: „Die Berichte des Weltklimarates basieren somit auf einer Art Geheimwissenschaft. Genau wie Legionen weiterer Klimastudien, die ebenfalls auf den Angaben der CRU aufbauen. Nicht zu vergessen die vielen politischen Forderungen, die darauf gesattelt werden.“ Als basierte die Theorie der globalen Erwärmung auf den Datensätzen eines einzigen Instituts. In Wirklichkeit sind es Hunderte originärer Datensätze und Ergebnisse aus unterschiedlichsten Forschungsrichtungen, von denen die Wichtigsten im von Klimaforschern betriebenen Blog realclimate.org zusammengetragen und frei zugänglich gemacht wurden. Ebenfalls am 4.12. widmet die FAZ der Angelegenheit einen großen Artikel, in der der oben erwähnte „Trick“ des Forschers Michael Mann als Manipulation dargestellt wird. Als Kronzeuge für diesen Vorwurf dient der deutsche Wissenschaftler Hans von Storch, der innerhalb der Klimaforscher durchaus als eine Art Opposition zu den tonangebenden Kollegen um Phil Jones, Michael Mann und den Potsdamer Forschern Hans-Joachim Schellnhuber und Stefan Rahmstorf angesehen werden kann. Die FAZ schreibt: „´Mann ist ein Aktivist und Lautsprecher, der die Meinung anderer Forscher aus der Diskussion heraushalten will´, sagt Hans von Storch, der Leiter des Instituts für Küstenforschung am GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht. Von Storch hat selbst Gutachten für das IPCC angefertigt. Am Weltklimarat aber lässt er kein gutes Haar: ´Das IPCC soll Politikern eigentlich den Stand der Wissenschaft referieren. Stattdessen machen dort Wissenschaftler selbst Politik.´ So werden im IPCC ´Konkurrenten´ mit abweichenden Meinungen ´herausgehalten´.“ Hans von Storch reagiert schnell auf den FAZ-Artikel: Bereits um 8:15 Uhr am 4.12. stellt er im Kommentarbereich der FAZ eine Gegendarstellung ein, die er auch auf seine Homepage setzt: „Leider sind diese Zitate und Darstellungen nicht korrekt. Ich habe dies so nicht gesagt; wiewohl ich Vorbehalte habe, ist meine Meinung wesentlich differenzierter als hier angedeutet. Insbesondere lasse ich viele gute Haare am Weltklimarat – obwohl es sicher auch ein paar ´schlechte Haare´ gibt.“ Die FAZ hat bis heute nicht darauf reagiert und ihren Artikel nicht korrigiert. In von ihm selbst geschriebenen Artikeln kritisiert von Storch zwar den „Alarmismus“ und die „Kartellbildung“ einiger führender Klimaforscherkollegen, lässt aber keinen Zweifel daran, dass die anthropogene Klimaerwärmung eine Tatsache ist. Das hilft ihm jetzt nicht mehr: Fortwährend wird von Storch nun als Kronzeuge von den „Skeptikern“, die die menschgemachte Erwärmung generell bestreiten, missbraucht, auf dass der Eindruck entstehe, auch „richtige“ Klimaforscher zweifelten daran.

Ein Eindruck, der unter Laien weit verbreitet ist, wohl vor allem aufgrund der eingespielten talkshowkompatiblen „Pro & Contra“-Medienarithmetik, die im Versuch, möglichst ausgewogen daherzukommen, immer Vertreter verschiedener Meinungen zu Wort kommen lassen will. Ein Irrtum, denn der menschgemachte Klimawandel ist längst keine Meinung mehr, er ist wissenschaftlich nach derzeitigem Kenntnisstand gesicherte Tatsache, und mit den „Skeptikern“ in der Klimaforschung ist es so, um zum Ausgangspunkt zurückzukommen, wie mit den Kreationisten und der Evolutionstheorie. Es wäre daher gut, die Medien würden sie auch ebenso behandeln. So lange dies nicht so ist, können Scharlatane wie Miersch und Maxeiner gut davon leben und ihre kruden Theorien in Artikel-, Interview- und vor allem Buchform prima absetzen.

Und was lehrt uns nun „Climategate“? Vor allem eines: Man sollte immer schön aufpassen, dass einem die E-Mails nicht geklaut werden.

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https://blogs.taz.de/reptilienfonds/2009/12/09/climategate_und_die_achse_des_bloeden/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Die 20000 Sommer-Luxus-Durban-Touristen hätte man sich sparen können.

    Denn Klima-Wandel gab es schon immer………
    ….und wird es in den nächsten 4,6 Mrd Jahren auch geben!

    Nicht WIR sind es, die das Klima-manipulieren könnten – , nein, es sind einfachste, schon vor 88 Jahren erforschte Zusammenhänge.
    Die Milancovic-Zyklen, die 3 verschiedenen Kreiselbewegungen unserer Erde um die Sonne.
    Wen es interessiert, kann sich von der Uni Stuttgart die Klimazukunft audrucken lassen, klickst du hier:
    http://www.irs.uni-stuttgart.de/skript/GEO_neu/02%20Geophysik/11%20Kryosph%C3%A4re/07%20Milankovitch-Parameter%20und%20Pal%C3%A4oklima%20Eiszeit%20-%20Bahlburg%20+%20Breitkreuz%2004.jpg

    Und UPS, es wird KALT vorausgesagt, nein, berechnet, einfachste Mechanik des Kreisels mit Formeln, die schon Johannes Kepler, (Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker und evangelischer Theologe) kannte!

    Im Jahre 1598
    😉

  • War auf der Agenda beim Bilderberg Treffen in Spanien dieses Jahr.

    Die globale Fachwelt der Klimaforscher ist gerade dabei sich von der menschgemachten Erwärumung zu verabschieden!

  • […] aus: Climategate und die Achse des Blöden Tweet this! Verfasst von root am Donnerstag, Dezember 10, 2009, um 10:46, Veröffentlicht unter Glauben und Wissen. Alle Kommentare zu diesem Beitrag mit dem Kommentar RSS Feed verfolgen. Es sind weder Kommentare noch Trackbacks für diesen Beitrag erlaubt. « Nachträge Bayerische Verdrängungstaktik » […]

  • Climate cooling!

    War auf der Agenda beim Bilderberg Treffen in Spanien dieses Jahr.

    Die globale Fachwelt der Klimaforscher ist gerade dabei sich von der menschgemachten Erwärumung zu verabschieden!

    Na also, es geht doch!

  • Auf dem Feld der Klimatologie werden wir die Diskussion hier sicher nicht befriedigend beenden können. Darum möchte ich nur kurz zu bedenken geben:
    Wir haben die Wahl, einerseits den status quo mit unseren zentralen Kraftwerken und unserer intensiven (aber oft doch entweder stressgeplagten oder aber von Hunger und Armut bestimmten) Lebensweise aufrecht zu erhalten, bei der die Energie-Multies und -Mullahs weiter das dicke Geld machen
    ODER
    wir produzieren dezentral (was ja energetisch vernünftig ist) und fördern so Arbeitsplätze in zumeist mittelständischen Betrieben (Solar, Windkraft, etc) besonders bei uns im Land.
    Politisch können wir nur den Wandel wollen. Gesellschaftspolitisch sowieso.
    Die Thermodynamik gibt dabei den Rahmen vor, da bei dem erschreckenden Graphen der Weltbevölkerungsentwicklung auch in unserer unmittelbaren Zeitrechnung nur die Sonne (Wind ist eine Folge) nachhaltig ist.
    Legt man dann noch ein kleines bisschen Vorsicht mit in die Waagschale, können auch 100 ef’s und sonstige von exxon mobil gesponserte Skeptiker diese nicht mehr vom Boden heben.

  • Der angebliche Konsens der Wissenschaftler bei der Behauptung:
    Der Mensch und das C02 sind an der neuzeitlichen Klimaerwärmung schuld.

    Von Treibhausforschern wird als Argument für die Richtigkeit ihrer Theorie gern das Argument genannt, dass unter den Wissenschaftlern ein hoher Konsens in der Erklärung der Klimaerwärmung besteht. Das ist eine Falschaussage. Diesen Konsens gibt es nicht.
    Es besteht unter den Naturwissenschaftlern lediglich ein hoher Konsens darüber, dass C02 Infrarotstrahlen absorbieren kann.

    Jedoch bei der Frage, ob ein bisschen mehr C02 in der Atmosphäre ausreicht, um die Erde zu erwärmen, besteht überhaupt kein Konsens mehr unter den Wissenschaftlern. Da kein einziger Versuch eine Erwärmung bei Verdopplung oder Verdreifachung des C02-gehaltes beweisen kann, müssen Wissenschaftler die angebliche Erwärmung berechnen. Und genau bei diesen Modellrechnungen scheiden sich die Geister der Wissenschaft. Jeder errechnet das, was er will.

    Je nachdem, welche Vormeinung der betreffende Treibhausforscher hat, errechnen die Leute eine Klimasensitivität bei C02 von 0,1 bis 7 Grad (Schellnhuber). Der Weltklimarat schätzt 2,5 bis 4 Grad.
    Erg:1) Die Klimasensitivität von C02 kann man durch keinen Versuch ermitteln, nur errechnen.
    2) Selbst bei der Errechnung der Klimasensitivität von C02 besteht überhaupt kein Konsens.

    Ich habe verschiedene Modellrechnungen bei Eike (Europäisches Institut für Klima) nachvollzogen. Selbst wenn alle Energievorräte der Erde auf einen Schlag verbrannt würden, kam es bei der Rechnung nur zu einer Erhöhung um 0,7 Grad. Die Erwärmung würde aber gleich wieder zusammenbrechen, da das freigesetzte C02 sofort wieder abgebaut würde.

    Fazit: Nur ein kleiner Teil der Klimawissenschaftler (1.Treibhäusler) begründet die neuzeitliche Erwärmung nach der Kleinen Eiszeit ausschließlich mit dem anthropogenen Treibhauseffekt. Sie machen durch ständige Katastrophenmeldungen auf sich aufmerksam. Sie leugnen die Temperaturabkühlung seit 10 Jahren und fälschen sogar Daten („Climate-gate“)
    Der größere Teil der Naturwissenschaftler leugnet den Treibhauseffekt nicht, aber diese Wissenschaftler stufen die Erwärmung durch das zusätzliche C02 entweder als eine Ursache von vielen oder sogar als völlig unbedeutend ein. (2. Klimarealisten)

    Es handelt sich also um eine schweigende Mehrheit, für die der Treibhauseffekt nur ein Argument unter vielen für den ständigen Klimawandel auf der Erde ist. Diese große Mehrheit widerspricht den wenigen Katastrophentrommlern aber meist nicht ausdrücklich. Auch produzieren sie keine Katastrophenmeldungen. Deswegen nehmen die Medien auch keine Notiz von ihnen. Diese Gruppe nennt sich selbst Klimarealisten.

    Jedoch gibt es auch eine erheblich große Gruppe an Naturwissenschaftlern, die zwar die IR-Absorption bestätigen, sonst aber lehren, dass C02 überhaupt keine Erwärmung bewirken kann, da eine Erwärmung dem 2. Hauptsatz der Wärmelehre widersprechen würde. Dafür stehen die beiden Physikdozenten Gerlich/Tscheuschner und andere Klimawissenschaftler. (Thüne, Ermecke, Kirstein, Beck, Malberg, Svendsmark) Diese Gruppe bezeichnet sich auch als Klimarealisten, sie werden von den „Treibhäuslern“ aber als Klimaskeptiker beschimpft. Diese Gruppe erhält momentan starken Zulauf und gewinnt an Einfluss, auch in der Öffentlichkeit (3. Klimaskeptiker)

    In der russischen Akademie der Wissenschaften gibt es Wissenschaftler um Oleg Sorochtin, die behaupten: C02 wirkt kühlend. Für diese C02-Abkühlungstheorie gibt es im Osten Europas erstaunlich viele Befürworter. Sie sagen im Gegensatz zu den „Treibhäuslern“ des Westens eine Abkühlung voraus. Die Abkühlungstheorie für C02 wird in Deutschland totgeschwiegen. (4. Abkühlungswissenschaftler)

    Frage: Wo ist der angeblich weltweite Konsens der Wissenschaft?

  • pikant ist bei der neuesten Sendung von ZDF-Umwelt noch, dass zwar kritisch über Pachauri’s IPCC-Problem mit der nicht existierenden Himalaya-Gletscherschmelze berichtet wird. Auf der anderen Seite wird
    in der Reportage Land-unter-auf-Smith-Island der Eindruck vermittelt wird, es stiegen die Ozeanspiegel an.
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/954804/Der-Himalaya-Flop-und-der-IPCC#/beitrag/video/955040/Land-unter-auf-Smith-Island/
    Ein Prof. Donald F. Boesch vom Center of Environmental Science der
    University of Maryland wird interviewt, der von einem Anstieg des Meeresspiegels von 1 Meter bis zum Jahrhundertende spricht aufgrund
    des Klimawandels.

    Goggelt man nun ein wenig herum, landet man bei u.a. einer News-
    Website des National Geographic unter
    http://news.nationalgeographic.com/news/2009/09/090910-sea-levels-rise.html. Daraus kann der Laie schon erkennen, dass die Seespiegel-
    anstiege von zeitweise 60 cm allein im Jahr 2009 daher resultieren,
    dass zeitweise verstärkt Winde von Osten her an die Küste der USA
    enorme Wassermengen „hinblasen“ und der Golfstrom normalerweise
    enorme Wassermengen von der US-Küste wegtransportiert in Richtung
    Norden/Osten. 2009 war der Wasserentzugseffekt des Golfsstroms im Sommer geringer und es bliesen verstärkt Winde an die Küste. Die Folge war ein zeitweise „dramatischer“ Anstieg des Meeresspiegels um zusätzliche 60 cm. Das hat aber ganz offensichtlich nichts mit dem Klimawandel zu tun.
    Es werden also zwei sich diametral widersprechende Aussagen (1. die
    Gletscher schmelzen nicht im Himalaya … 2. der Meeresspiegel steigt)
    in einer einzigen TV-Sendung von ZDF-Umwelt transportiert.
    Wer sich übrigens über die erheblichen Probleme der Vorhersage von Meeresspiegel-Entwicklungen informieren will, kann das gleich bei der NOAA tun bei: http://tidesandcurrents.noaa.gov/station_retrieve.shtml?type=Tide+Data. Da gibt es auch Pages, die sich selbstkritisch mit der Zuverlässigkeit der Messmethoden für Meereshöhen auseinandersetzen…..

  • das möchte ich noch kurz loswerden: findet sich im ZDF-Infokanal und zeigt die Verbindungen des Herrn Pachauri, des IPCC und der angeblich so „kleinen“ Fehler beim angeblichen Abschmelzen der Himalaya-Gletscher.
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/954804/Der-Himalaya-Flop-und-der-IPCC#/beitrag/video/954804/Der-Himalaya-Flop-und-der-IPCC

    Man prüfe die dortigen Äußerungen mal nach …. sie scheinen korrekt zu sein, würde ich sagen. Fragt sich, warum die TAZ noch vor kurzem entsprechend kritische Fragen Herrn Prof. Rahmstorf vom PIK im Hinblick auf die Unwahrheit, es gäbe ein Abschmelzen der Himalaya-Gletscher, nicht stellte?

  • Hallo Mike,

    Sie schrieben:
    >Die “CO2-Verschwörung” dient eigentlich nur einem Zweck: uns noch >mehr zu kontrollieren und noch mehr Geld aus der Tasche zu holen.

    Ich kann Ihnen da nur beipflichten. Ich tue gerade in meiner Freizeit folgendes. Ich lade mir spasseshalber stichprobenartig CO2-Datensätze vom World Data Centre of Greenhouse Gases runter und übertrage sie in SPSS. Das habe ich heute z.B. mit den Datensätzen des Mount Mauna Loa getan. Dort gibt es 2 Datensätze. Der erste hat zum Monatsersten
    gemittelte (also aus den Rohdatensätzen der einzelnen Tagesmessungen, die man leider dort nicht findet) CO2-Daten. Dann gibt es einen weiteren Datensatz, der Einzelmessungen (meist nur zwei Messungen an unterschiedlichen Tageszeitpunkten im Abstand von ca. 30-50 Minuten) enthält. Neben diversen Fragwürdigkeiten, die ich hier
    aus Längengründen nicht ausbreiten kann („Messzeitpunkt zu Messzeit-punkt“-Differenz, pikanterweise eine Korrelation zwischen der SD und dem Mean mit steigendem CO2-Wert, usw.) habe ich nun folgendes getan. Ich habe aus beiden Datensätzen (jeweils pro CO2-Wert ist eine
    Datumsangabe vorhanden) die CO2-Angaben verglichen. Bei lediglich
    12 Tagen ist das möglich und zwar an unterschiedlichen Monatsersten unterschiedlicher Monate der Jahre 1994, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999,
    2000, 2002, 2004, 2005, 2007 und 2008. Ich wollte wissen, ob sich der
    gemittelte Durchschnittswert des Tages (berichtet im 1. Datensatz) vom
    zeitlich genau festzulegenden Einzelmesswert des Tages unterscheidet
    (berichtet im 2. Datensatz). Resultat: in einem von 12 Fällen ist der Mittelwert exakt entsprechend dem Einzelmesswert (sehr überraschend bei 12 Stichproben, denn Mittelwerte sind extrem selten exakt übereinstimmend mit einem einzelnen Messwert. Ich gehe täglich mit Daten um, so was ist extremst selten bei mir). bei 5 der 12 Vergleiche ist der Einzelprobenmesswert niedriger als der Mittelwert, bei 6 Proben ist der Mittelwert höher als der Einzelprobenmesswert. Die Unterschiede sind so krass, dass schon bei dieser geringen Stichprobenzahl der Unterschied im Mann-Whitney-Test signifikant wird. Für mich ist das ein Hinweis auf manipulierte Datensätze und zwar auf dem Niveau der Mittelwerte mit einer bestimmten Taktik (herausselektieren passender
    Werte, innerhalb einer gewissen Bandbreite der Schwankungen aus den Einzeldatensätzen eines Messtages nach oben selektiert werden).

    Vielleicht setzt sich Herr Werning oder einer der Klima-Journalisten auch mal vor einen PC und nimmt sich ein paar Stunden Zeit für ein wenig einfachste Statistik. Das kann IMHO schon Excel tun, wenn ich das richtig sehe.

    So, und jetzt mache ich das noch ein paar mal mit allen deutschen Datensätzen. Mal sehen, was da noch alles herauskommt.

    Schönen Tach noch……

  • @upjohn
    leider „glaubt“ die breite Masse den Hofberichterstattern der Massenmedien und somit werden oft die Lügen zur Wahrheit. BILD dir deine Meinung! Die meisten Redakteure und Journalisten wissen auch nicht das nur ca. 10% der Messstationen den Anforderungen entsprechen. Der Rest liegt in Ballungsgebieten, an Autobahnen, an Flughäfen usw., d.h. sie dürften eigentlich nicht in die Modelle miteinfließen!

    Verschwörungstheoretiker: Leider gibt es die „freie Presse“ nicht mehr. Es geht um Macht und Kontrolle. Um die Menschen zu kontrollieren und muss man die Medien kontrollieren. Wenn man dann die offiziele Meinung kritisch hinterfrägt wird man sehr schnell zum Verschwörungstheoretiker und somit zum paranoiden Spinner. Die „CO2-Verschwörung“ dient eigentlich nur einem Zweck: uns noch mehr zu kontrollieren und noch mehr Geld aus der Tasche zu holen. Schöne neue Weltordnung, Faschismus pur eben. (Die Politiker sind nur noch Marionetten von denen einige nicht einmal die Fäden sehen die sie steuern)

    Entwaldung: ca. 16 Millionen Hektar an Primärwäldern werden jährlich abgeholzt. Mit Aufforstung und natürlichem Nachwachsen sind es bloss noch 8 Millionen Hektar. Das Schlimme daran ist das die Biodiversität verloren geht!
    Nichts glauben, sondern alles hinterfragen – war schon immer mein Motto.

    Es kommt auch immer darauf an wie man die Daten eingibt um das gewünschte Ergebniss zu erhalten. Mit Hilfe der Statistik kann man sich alles zurechtbiegen (zwei Semester im Grundstudium konnten mir einen kleinen Einblick gewähren) und da einige Rohdaten der Klimaforscher nicht mehr vorhanden sind, ist ein Unding in der Wissenschaft, sind die Ergebnisse nicht mehr verifizierbar! Ein Schelm wer böses denkt!

  • Mike schrieb:
    >Der Dogmatismus dass der Mensch der Verursacher ist ( ca. 5 % Anteil >am gesamten Kohlendioxid-Kreislauf!) ist eine unumstößliche

    ja, sie beschreiben das leider zurecht bei jenen, die sich dieser Agenda unkritisch überlassen haben. Ich kann dazu nur sagen, man lade sich die CO2-Daten down beim Word Data Center of Greenhouse Gases,
    welche von der japanischen Meteorological Agency betrieben wird.
    http://gaw.kishou.go.jp/cgi-bin/wdcgg/catalogue.cgi

    Kleine Details seien erwähnt. Nicht selten werden CO2-Daten vom hawaiianischen Mount Mauna Loa (CSRIO, NOAA/GMD) erwähnt … das ist ein aktiver Vulkan und Vulkane emittieren natürlich niemals nicht CO2. Aber man sei beruhigt, die Daten sollen angeblich in Ordnung sein (kann ich übrigens nicht wirklich überprüfen, man sollte das aber im Hinterkopf haben).
    Ansonsten findet sich eine nette kleine schnuklige Messtation u.a. auf
    dem deutschen bzw. bayerischen Brotjacklriegel, die vom Deutschen Umweltamt betrieben wurde. Laut Stationsinfo (und auch laut Google Earth) lag sie mitten im bayer. Wald in der Nähe eines Funkturms und misst in 18 m Höhe den CO2-Gehalt. Alles doll …. nur findet sich eine oil burining (heating) site in 18 Meter Entfernung und 7 Meter Höhe nebem dem Messfühler. Da fragt man sich, wie blöde muss man eigentlich sein? Naja, die Station ist laut Website auch für die CO2-Messung
    seit 07/2004 geschlossen. Fragt man sich, ob diese Daten etwa irgendwie in den IPCC-Report oder die berühmten CO2-Berechnungs-kurven eingelaufen sind und ob eventuell die CO2-Kurven auch so glaubwürdig wie die Kurven von Michael Mann sind. Sei’s drum….

    Wer den ganzen Katalog mal durchsucht, dem fällt auf, dass wir derzeit
    in Deutschland nur folgende aktive CO2-Messtationen haben
    a) Hohenpeissenberg (1 x Dt. Wetterdienst, der kein CO2 misst!;
    1 x NOAA/GMD für Methan und CO2 seit dem Jahr 2006!)
    b) Neuglobsow (CO2 Messung erst seit 1994)
    c) auf dem Schauinsland (CO2 seit 2000)
    d) Waldhof-Langenbrügge (CO2 seit 1972)
    e) und Westerland auf Sylt (CO2 seit 1972)
    Es gibt noch vier weitere (mithin geschlossene) CO2-Luftmesstationen,
    die unterschiedlich lange Messreihen haben. Man sollte sich mal
    spasseshalber diese Daten downloaden und so strukturieren, dass die Messreihen in zeitlich identischer Reihenfolge aufgelistet sind und dann sollte man mal die CO2-Gehalte korrelieren bzw. vergleichen. Mal sehen, ob diese Stationen auf dem Meer, im Mittel und im höheren Gebirge die gleichen Verläufe anzeigen….

    Mein Rat: wer sich nach CO2-Ansteigen erkundigen will und das nur auf der Basis realer Messdaten tun will, muss
    a) eine möglichst außerhalb einer Stadt angesiedelte Messtation finden
    b) die eine möglichst lange Aufzeichnungsdauer hat
    c) die nicht im Abwindstrom von Industriegebieten liegt
    d) die auch möglichst nicht auf einem natürlichen CO2-Emittor steht
    Kleiner Tipp: die deutsche Eifel-Region hat haufenweise CO2-Geysire unterschiedlichster Größe. Einer steht z.B. in der Nähe von Bitburg und
    ist ein Publikumsmagnet. Ich rate, direkt neben diesem Geysir einen Messpunkt aufzustellen, damit man den Weltuntergang verkünden kann,
    weil dort alle 20 Minuten eine fette CO2-Blase nach oben blubbert.

    >Dafür gibt es ein Zauberwort: Verschwörungstheoretiker! ‘Damit kann >man jede Meinung (auch wenn wissenschaftliche Fakten dafür >sprechen) im Ansatz ersticken!

    nein, so würde ich das nicht sehen. Man kann sich das Leben natürlich leicht machen, in dem man neurotisch anmutende Verschwörungstheo-rien annimmt. Aber in Wahrheit sind Journalisten häufig miserabel bezahlt, haben keine Zeit für Recherchen, sind häufig völlig inkompetent in den Bereichen, über die sie berichten (= Fachkompetenz groß wie ein
    Ocean aber flach wie eine Pfütze) und sind wohl auch gelegentlich mal interessengeleitet. Follow the money, Bürger. Dann hast Du die inconvinent trouth…. und dann braucht’s keine Verschwörungstheorie.

    >Die Entwaldung unseres Heimatplaneten,

    ein deutliches JAEIN. Natürlich wird u.a. der Urwald in Brasilien für den Anbau von Zuckerrohrplantagen platt gemacht, aber insgesamt hat die Biomasse auf dem Planeten in den letzten Jahren zugenommen und zwar parallel zum CO2-Spiegel.

    >80% der Fischbestände sind abgefischt,

    das weiß ich nicht. Was ich aus der Presse entnehmen kann, ist, dass 30% des in Deutschland konsumierten Fisches bereits aus Onshore-Fischzuchten kommt. Tendenz ist da massiv steigend. Wenn Sie Lachs essen, stammt der z.B. fast ausschließlich aus offshore-Lachszucht.
    Aber ich stimme Ihnen insofern zu, dass wir das Piratenproblem vor Somalia nicht hätten, würden nicht dort u.a. die Europäer und Japaner mit Fischtrawlern den Somalies die Fische stehlen. Analoges gilt auch für die westafrikanischen Küstenländer wie Ghana. Aber keine Sorge, die Isländer werden uns bald ihre wohlgehüteten Fischgründe wegen ihrer Staatspleite und dem EU-Beitritt überlassen müssen. Da hat dann auch die dt. Fischfangflotte wieder etwas zum abstauben.

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